Ein Rucksack lehnt an einem Felsen
07. November 2016 Lesezeit: ~4 Minuten

Ein Kamerarucksack für jedes Wetter

Ein Kamerarucksack muss für meinen Anspruch vielseitig, robust sowie kompakt und geräumig zugleich sein. Design stelle ich zwar etwas hinten an, aber am Vintagelook oder Lederapplikationen bin ich nicht interessiert. Equipment sollte alltagstauglich sein, da ist es weniger wichtig, ob es auf Instagram gut aussieht.

Ich habe daher nach funktionalen und sehr schlichten Rucksäcken und Taschen gesucht, in denen ich so effizient wie möglich mein wechselndes Equipment unterbringen kann. Nach einigen Modellen, die eher für Pinterest als für den ernsthaften Gebrauch entworfen scheinen, bin ich auf Chrome Industries gestoßen. Die Marke hat sich darauf spezialisiert, robustes Equipment für Fahrradkuriere zu produzieren.

Messenger Bags, Rucksäcke und Kleidung für den Einsatz mit und ohne Rad. Schutz vor den Elementen, ohne auszusehen, als käme man gerade aus den Bergen, verspricht Chrome Industries. Das Konzept wird deutlich sichtbar beim Betrachten der Produktpalette. Weder knallige Farben alpiner Funktionskleidung noch der Schnickschnack trendiger Lifestyle-Produkte.

Ein geöffneter Rucksack, in dem sich zwei Kameras befinden

Im Sortiment finden sich auch diverse Kamerataschen: Darunter ein schlichter, schwarzer und scheinbar unzerstörbarer Rucksack, den ich bereits nach kurzem Gebrauch nicht mehr missen wollte.

Der „Niko Pack Camera“ kommt komplett in schwarz oder wahlweise in furchtbarem Camouflagemuster – für die Forstwirte unter den Fotografen. Das Material klingt auf dem Papier vielversprechend und nach einigen Monaten intensiver Benutzung kann ich sagen, dass es hält, was es verspricht.

Der Rucksack besteht aus wetterfestem Nylon und LKW-Plane, selbst die Reißverschlüsse sind wasserabweisend beschichtet. Ich habe so manchen skandinavischen Regen damit überstanden, vor allem die Beschichtung an der Oberseite erfüllt dabei ihren Zweck.

Eine Kamera und Filme liegen in einem Rucksack

Außen sind zwei Velcro-Gurte angebracht, das Material ist von Sicherheitsgurten in Autos bekannt. Stative, Zubehör oder auch Jacken lassen sich damit wunderbar befestigen. Gerade Kleidung kann so jederzeit griffbereit verstaut werden.

Die Aufteilung des Rucksacks ist äußerst vielseitig: Das untere Hauptfach lässt sich über einen U-förmigen Reißverschluss öffnen, so dass auch ein seitlicher Eingriff möglich ist, ohne den Rucksack abnehmen zu müssen. An der Innenseite des Deckels befinden sich zahlreiche Fächer für Akkus, Filme und Zubehör.

Das Hauptfach lässt sich mit mehreren Schaumstoffelementen per Klett beliebig unterteilen, je nachdem, was an Equipment verstaut werden muss. Ich bekomme darin problemlos zwei mittelgroße Kamerabodys und drei bis vier Objektive unter.

Auf einem Tisch liegen Kameras und Zubehör ausgebreitet

Normalerweise trage ich insgesamt folgendes Equipment darin herum:

Chrome Logo auf einem Rucksack

Im oberen Teil befindet sich ein Fach für alles Mögliche, selbst im Deckel lassen sich Kleinigkeiten in einem Netz unterbringen. Am Rücken gibt es außerdem ein Laptopfach.

Das Material macht auch nach einiger Benutzung noch den Eindruck, als würde es ein Leben lang halten. Ein Gegenentwurf zu vielen anderen Produkten, nach deren Kauf man Reparatur und Recyclinghof schon absehen kann.

Ich verwende den Rucksack sowohl für Kameraequipment als auch im Alltag, denn ohne die Schaumstoffelemente bietet er leer wirklich viel Platz. Der Zwischenboden zwischen Haupt- und oberem Fach lässt sich durch einen Reißverschluss vollständig öffnen, so dass ein geräumiges, komplettes Fach entsteht.

Kratzer auf der Oberseite eines Rucksacks

Preislich liegt der Rucksack mit 160 € (beim Nürnberger Fahrrad-Shop SM-Parts bestellbar) deutlich unter vielen anderen Kamerataschen mit ähnlicher Ausstattung. Dafür bekommt man in erster Linie Funktionalität.

Gefertigt wird der Rucksack in China. Ich persönlich würde lieber etwas mehr sparen und draufzahlen, um ein unter fairen Bedingungen hergestelltes Produkt zu kaufen. Ich würde es begrüßen, wenn Chrome sich dahingehend engagieren würde, denn so gut der Rucksack auch ist, die Produktionsbedingungen in Sweatshops werden durch gute Qualität nicht wettgemacht. Ich konnte dazu keine Informationen finden, daher muss ich davon ausgehen, über die Ethik der Produktion findet sich auch im Manifesto der Firma keine Erwähnung.

Vorderansicht eines schwarzen RucksacksRücken eines Rucksacks

Zum Thema Nachhaltigkeit lässt sich sagen, dass die Taschen und Rucksäcke von Chrome mit lebenslanger Garantie ausgestattet sind. Zwar gestaltet sich dieses Angebot in Europa schwierig, wie man mir per E-Mail mitteilte, aber für den Fall eines Defekts lässt sich über einen Umweg in die USA die Garantie lebenslang in Anspruch nehmen.

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