29. August 2012 Lesezeit: ~4 Minuten

Die beste Kamera

Dieses Thema ist überladen, ich weiß es. Allein schon der Titel lässt den alten Blogger in mir gähnen und dennoch glaube ich, dass es nie zu spät ist, hier öffentlich ein Statement zu hinterlassen. Denn wen interessieren schon alte Artikel? Eben.

Die beste Kamera. Ich möchte nicht wissen, wie viele Stunden junge Leute damit verbringen, sich über diese Frage den Kopf zu zerbrechen, ISO-Werte miteinander zu vergleichen und dann in den müden Geldbeutel zu schauen. Meist stehen im Schrank schon ein paar, aber das ist ja nur die alte analoge von Opa und die letzte Nikon bringts irgendwie auch nicht mehr.

Und ja, ich kenne das Gefühl auch, auf einer Messe eine fette Kamera in der Hand zu halten und zu denken: woa. Bei mir war es eine digitale Hasselblad. Ja, auch ich fand das krass. Ich bin kein konservativer Zombie, der um jeden Technikschnickschnack einen Bogen macht. Natürlich sehe ich mir auch so manche Sachen an, jedoch ereilt mich meist die Langeweile nach nicht allzu langer Zeit.

Aber halt, stopp. Einen Moment nachdenken, bitte. Als ich die Hasselblad damals in der Hand hielt und nachts so überlegte, wurde ich mir bewusst, wie bescheuert es eigentlich war, ernsthaft darüber nachzudenken, für so ein goldenes Kalb zu sparen. „Was will ich eigentlich fotografieren? Pffft. Keine Ahnung. Landschaft? Oa. Street? Auch geil. Hochzeiten? Warum nicht.“ Je mehr ich reflektierte, wie unreif ich in meinem Selbstfindungsprozess noch war, umso weiter rückte die Hasselblad weg und meine olle, gar nicht glitzernde, regenbogenfreie EOS 30D viel näher.

Und ja, später kaufte ich mir die 5D, weil ich genervt war von der Auslöseverzögerung der 30D (die hatte echt ’nen Sparren) und meiner Begrenztheit, in dunklen Kirchen anständig zu fotografieren.

Und genau das, liebe Einsteiger, genau das ist es, was ich Euch wünsche: Genervtsein. Nicht Gadget-Geilheit, sondern Genervtsein. Von den Grenzen der Kamera, die ihr abertausende Male benutzt habt und die jede Möglichkeit versagt, die Grenzen zu umgehen. Dann ist es Zeit für eine neue Kamera. Aber vorher? Das ganze Blingbling der Abertausend Kameras, die von allen Seiten angepriesen werden? Die X100? Die 5D Mark III? Leica Monochrom?

Drauf geschissen. Verliebt Euch in gute Bilder, nicht in Gadgets. Denn das ist das Feuer, das Euch dabei hält, jeden verdammten Tag Fotos zu machen. Denn die Begeisterung für ein Gadget hält meist nicht lange. Aber die Leidenschaft für die Fotografie selbst, für abstruse, komplizierte, krasse, bewegende, beängstigende oder authentische Bilder, die kommt von der Liebe zum Bild.

Und wenn Ihr Inspiration braucht, dann kauft Euch einen geilen Bildband. Brüht Euch einen frischen Kaffee auf, setzt Euch in Euren Sessel und taucht ein in die Welt großartiger Fotografen. Besucht Ausstellungen, kommt in Berührung mit Bildern, die Euch etwas geben, was nicht von dieser Welt ist.

Und dann nehmt die beste Kamera, die Ihr habt und fangt an. Aber wiedersteht diesem grässlichen Loop, der so geht: Immer nur angeboten bekommen, was derjenige gerade nicht hat. Je früher Ihr da aussteigt, umso besser.

Und die beste Kamera? Die gibt’s nicht. Nein, es ist auch nicht die, die ihr gerade in der Hand habt. Denn auch die hat irgendwelche Macken, weil sie nicht das hat, was die nächste vom anderen Hersteller bringt. Keine Kamera ist eine eierlegende Wollmilchsau. Und das muss sie auch gar nicht sein – diesem Anspruch kann und wird nie eine einzige Kamera gerecht werden.

Wichtig ist, irgendeine Kamera zu haben und irgendwo anzufangen. Und dann der Spur des Herzens zu folgen und nicht davon abzulassen. Egal, was die anderen denken. Schön ignorieren.

Beim nächsten Fotografentreffen, wenn fette Kameras herumgereicht werden? Lasst Euch davon nicht blenden, die eigene Kamera in der Tasche und fragt die Leute mal, wie sie ihre Bilder komponieren und was sie zum Fotografieren bewegt. Warum sie die fette Kamera gekauft haben und wohin die Reise gehen soll.

Und wenn Ihr dann nach Hause kommt, schaut Euch die analoge von Opa vielleicht doch mal an. Wer weiß, was sich in diesem alten verstaubten Ding verbirgt.

92 Kommentare

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  1. Stimme vollkommen zu. Ich schaute seiner Zeit auch nach wertvollem, dann entschloss ich mich zur 350D, um zu schauen ob mir das Fotografieren überhaupt liegt?! Später kam dann die 7D ins Haus, weil ich auf dem Fokus und die Auslösegeschwindigkeit Wert legte und durch das Probieren mit der 350D dies für mich feststellte.

    Im analogen Sektor ähnlich, da kaufte ich mir die günstige aber nicht billige Russin (Kiev 88) an Stelle einer Hasselblad, aus selbigem Grund (um zu schauen ob es mir liegt) und ja es tut und ja ich behalte sie. (trotz ihrer zickigen Tage, es ist halt ne Kiev)

    Nicht auf blanke Daten achten, das kaufen was dem Zweck dient und was man „ernsthaft“ benötigt.

  2. Guten Tag,

    mit grösster Verwunderung musste ich feststellen, dass mein Beitrag zum Gestigen Artikel nicht akzeptiert worden ist !?

    Deshalb bitte ich um Aufnahme in den erlauchten Kreis der

    DAUERSCHÖN und DAUERINTERESSANT Kommentatoren. Danke.

    Mein Einstandskommentar lautet demnach wie folgt:

    Ein sehr SCHÖNER Text.
    Ein echt INERESSANTES Thema.
    Ein echt SCHÖNES Foto.

    Ich verbleibe mit Verwunderung, Ihr lichtbildwerfer

  3. Ich liebe es, mit meinem Smartphone Bilder zu machen. Oft kommt nicht das raus, was ich mir vorgestellt habe, aber manchmal etwas Schönes, Besonderes, Überraschendes, Interessantes. Das macht es spannend. Auch wenn es nicht perfekt ist.

    Schöner Artikel, Martin.

  4. „Denn die Begeisterung für ein Gadget hält meist nicht lange. “
    Kann ich als bekennender Gadget-Fetischist (übrigens nicht nur bei der Fotografie), leider nur bestätigen. Ja, es macht Spaß, mal wieder was neues (altes) in der Hand zu halten, aber noch viel mehr Spaß machen mir Fotos die ich gemacht hab, die an meiner Wand hängen und mir immer wieder Spaß machen, wenn ich sie ansehe!

  5. Eigentlich ja keine neuen Gedanken für kwerfeldein, aber man kann es nicht oft genug sagen & hören… den anderen und auch sich selbst, wenn gerade doch mal wieder ein neues, potenzielles Spielzeug im Schaufenster steht.
    Und schön, Dich, Martin, hier wieder öfters zu hören. Freut mich.

  6. Super Artikel! Erste Sahne! Genau das was ich mir immer denke und dennoch kriegt mich immer der Wunsch nach Neuen :) Es ist eine Frage der Zielsetzung. Wer sich keine Ziele setzt, der wird genau hier weiter machen, an der Hardware.

  7. Schönes Statement Martin,

    ab und zu kommt einem der Gedanke nach etwas Großen, Teuren. Das liegt auch daran, dass die meisten Fotografen sich über Ihre Technik unterhalten. Vielleicht aber auch weil die Unterhaltung über die eigenen Bilder gefährlicher sind (?) …
    Man könnte ja Kritik bekommen…

    Aber auch ich träume oft von anderen Kameras, eigentlich über einen riesigen Objektivpark (den ich dann aber nicht mit mir rumschleppen möchte – ich steh nicht so auf riesige Fotorucksäcke) – also wie du treffend sagst, lieber über Fotos reden als nur über Technik.

    Ich persönlich nehme bei den Gedanken nach teuren Kameras immer meine uralt Kameras aus dem Schrank, lege einen Schwarz-Weiß Film ein und fotografiere mit einer vorgegebenen Festbrennweite, Manuel ohne Autofokus, mit Handbelichtungsmesser (oder manchmal auch nur mit Schätzwerten) und gehe dann in den Keller und entwickle diesen Film und schon vergisst man die neue schöne Technik und besinnt sich auf die gute alte Fototechnik (Komponieren, innehalten und Fotografieren, statt zu knipsen).
    Danach macht mir meine billige digitale Spiegelreflex auch wieder Spaß und ich will sie doch nicht gegen ein anderes System tauschen, da mir bewusst wird, dass ich ihre Macken auch ganz gern habe – und ich mir einen Systemwechsel grad nicht leisten kann.

    Viele Grüße Jürgen

  8. Jo Martin, kann man in den heutigen Zeiten den technikverliebten Nerds gar nicht oft genug vorbeten, dass es einem Bild herzlich egal ist, wo es rausgeschlüpft ist.

    Dass der ganze eingebaute Schnickschnack nur dazu ersonnen wurde, die Arbeit zu erleichtern.
    Dass es technisch auf lediglich Empfindlichkeit, Blende und Zeit ankommt, vielleicht noch auf den Weissabgleich.
    Dass Licht ein nicht zu unterschätzender Helfer ist, dass es betüdelt und umgarnt werden will.
    Dass auch 11 Bilder die Sekunde nur Datenmüll produzieren, wenn für die Aktion vor der Linse kein Verständnis vorhanden ist.
    Dass ein mieses Bild schlicht ein mieses Bild bleibt, auch wenn man vor dem technischen Einsatz eigentlich andächtig auf die Knie fallen müsste.
    Dass ein mieses Bild durch Nachbarbeitung nicht besser, sondern lediglich effektheischender daherkommt.
    Dass ein Bild bestimmten kompositorischen Regeln gehorcht, die immer noch dem eigenen Kopf entspringen müssen und dann erst die technische Umsetzung kommt.
    Dass eine Kamera dem Menschen dahinter immer noch nicht das Sehen abnimmt.

  9. Finden den Artikel super! Erkenne mich von früher her selbst wieder im Artikel.
    Beim nächsten Fotografentreffen einfach mal die Kamera zu Hause lassen und eigene Bilder zeigen.
    Das sagt viel mehr aus als die fette Kamera ;)

  10. Im Urlaub habe ich zufällig beim surfen kwerfeldein gefunden. Mit einem Satz : „Ich bin über die Qualität der Fotografien und der Artikel begeistert.“
    Der heutige Beitrag von Martin ist mal wieder so ein Volltreffer! Genau auf den Punkt gebracht!
    Kwerfeldein lesen und sehen gehört seit einigen Tagen garantiert zu einer meiner täglichen Beschäftigungen.

  11. Die beste Kamera…

    … ist die, die man immer dabeihat. 5 Euro ins Phrasenschwein ;-)

    Lesenswerter Artikel! Erkennt sich in irgendeiner Form wohl jeder wieder…

    Noch besser als von der Kamera genervt zu sein ist aber von seinen Fotos genervt zu sein. Und noch eins drauf, sogar zu wissen, was man denn trotz Pixelmonster jenseits der 20+x MP nicht nur mal machen könnte, sondern – MACHT!

    Zwei kleine Bildchen hier:

    http://farm9.staticflickr.com/8450/7885855220_416371c3ca_b.jpg

    http://farm9.staticflickr.com/8435/7885855368_6925aca1c3_b.jpg

    Wie öde waren die Ausgangsfotos in Farbe, Breitwand und Stereo ;-)

    Möglich war das aber nur, weil man sich ein bisschen mit Trash, Grunge oder wie immer man diesen „Style“ beschreibt auseinandergesetzt hat. Und die Affen – pardon – Apps nicht nur gejagt sondern dann nicht nur auf der Platte geparkt sondern auch benutzt hat.

    Auch ist es nicht verboten „die beste Kamera (der Welt)“ mit einer 20 Euro Plastiklinse zu verunstalten:

    http://farm9.staticflickr.com/8029/7885911600_9641f8fc23_b.jpg

    Und mit diesem „Schnickschnack“ hat man dann die komplette Bandbreite: Völlig überlagerte, 20 Jahre alle Rollfime in die AGFA Click oder beliebigen 10 Euro Boxen aus den 40er/50er Jahren. Es braucht noch nicht mal eine „Holga“ oder „Diana“…:

    http://farm9.staticflickr.com/8447/7885911762_499844a539_b.jpg

    http://farm9.staticflickr.com/8160/7885911860_3efe48fefd_b.jpg

    Wenn es andere „Papierkorb“ finden? Macht überhaupt nichts. Nicht beirren lassen! Nützt aber alles nichts wenn man trotz „genervt sein“ seinen Hintern nicht bewegt, phantasielos und motivblind ist. Wenn man sich aber auf den Weg gemacht hat, ist das „Nerven“ weg – garantiert!

    Ralf

  12. du sprichst mir aus der seele! als mir meine alte geliebte 1000D wiederholt aufgrund technischer unzulänglichkeiten gute photomöglichkeiten versaute, hab ich nachgedacht. und zwar darüber, was ich wirklich brauche, ohne gleich nach 2 jahren wieder unzufrieden da zu stehen. nach reiflicher überlegung bin ich nun besitzer einer 7D, die zwar auch was gekostet hat, aber bereut habe ich es nie bereut. ich bin trotzdem manchmal noch erstaunt, welche qualität die bilder der alten 1000D in manchen situationen haben. rein vom bild und nicht vom material aus zu denken ist absolut der richtige ansatz, was einen ja nicht davon abhalten muss, auch mal von einer hasselblad zu TRÄUMEN…

  13. Hey Martin, vielen Dank für deinen Artikel!

    Im Grunde gebe ich dir absolut Recht, kauft nicht des Kaufenswillen oder um zu konsumieren, sondern emazipiert euch von dieser Maschinerie und kauft, wenn es künstlerische Grenzen erweitert. Eine andere Seite ist, welche ich noch von keinem guten Fotografen gehört habe, wie essentiell eine gute Kamera für überzeugende Bilder ist. Gebe jemand eine Crop Kamera mit Kit Objektiv und lasse ihnen Portraits machen, oder eine Vollformat mit lichtstarker 50mm Festbrennweite und du erhälst auch künstlerisch Fotos auf einer anderen Ebene. Meiner Meinung nach hat die Technik einen weitaus größeren Stellenwert als bisher zugegeben.

  14. Der Artikel gefällt mir gut! Ich gerate häufig ins Schwanken und kaufe mir hin und wieder Neues. Aufgrund der vorhandenen Auswahl kenne ich nun meine Favoriten (Objektiv 35mm) und könnte die Ausrüstung eigentlich wieder reduzieren… Die Verbesserung meiner Bilder hat nicht wirklich etwas mit der Ausrüstung zu tun. Aber der Wunsch nach einer eierlegenden Wollmilchsau bleibt. Das lenkt gekonnt davon ab, dass ich noch nicht wirklich gute Bilder aufgenommen habe. ;-) Nein im Ernst, ich weiß, dass man auch mit schlichten Kameras gute Bilder hinbekommt. Es liegt nicht an der Ausrüstung.

    Ich schlage vor, ein derartiger Artikel erscheint mantramäßig 1x monatlich.

    Grüsse

  15. Guter Artikel, doch teile ich Martins Meinung nur teilweise. Wenn ich beispielsweise am Flughafen vom Kontrollpersonal wegen meinen Kameras und Objektiven gefragt werde, schwillt mir auch der Kamm und ich stolziere dann wie ein stolzer Gockel davon. Aber entscheidender ist, dass ich Gadgets mag. Ich kauf mir nicht jedes, aber hin und wieder. Und dann halte ich in der Hand was Neues, das zuerst entdeckt werden muss. So auch meine neue Canikon D400 MkIV (nein, ich verrate nicht, was für ein Modell). Der Geruch beim Auspacken, die Form der Kamera, der erste Griff zur Kamera, das neue Geräusch des Auslösens, die ersten Einstellungen. Irgendwie schon geil :-) Trotzdem liebe ich meine olle Olymtax immer noch. Und tatsächlich fotografiere ich mit beiden Kameras.
    Eigentlich sind beide Kameras krasse Luxusgüter, für die ich ganz schön Geld habe liegen lassen. Mit anderen Worten, mit Vernunft lässt sich der Kauf der Fotoapparate nie begründen. Doch die Freude, die mir beide Kameras beim Fotografieren bieten, ist mir jeden Cent wert. Und das ist eine ganz persönliche Meinung. Für mich hat Fotografieren nämlich zwei Gesichtspunkte: Einerseits das, was Martin Gommel mit dem „Verlieben in Bilder“ beschreibt, andererseits aber auch die Faszination der Technik. Letztere hat bei mir nicht ganz den gleichen Stellenwert, aber so ganz unwichtig ist das ja nicht. Aber beide Gesichtspunkte sind emotionaler Natur, sie kommen irgendwie von meinem Herzen. Und ich finde, das gehört mit zum Mensch-Sein.

  16. Vollste Zustimmung!
    Und die analogen sind ja tatsächlich viel besser… Ich mache mich gerade mit einer alten Balgenkamera meines Großvaters wieder vertraut. Und benutze meine Canon AE 1 wieder mehr. Und viel Gedanken habe ich mir gemacht, als ich sie das erste Mal seit langer Zeit wieder verwendete und immer versuchte, das Bild auf dem Display zu kontrollieren… ;-)
    Den Film weiter zu transportieren, habe ich die ersten Aufnahmen lang natürlich auch erst mal vergessen.
    Aber die Bildqualität lässt sich nicht mit Digitalem vergleichen! Einfach nur schön (aber ich höre auch noch Schallplatten)!

  17. Ich bin durch meine Kameras hindurchgewachsen wie durch Kinderschuhe.
    Von der ersten analogen zur Kommunion über Knipsen mit Müll-Digi-Cams (und immer noch die gute analoge für gute Bilder dabei) über eine bessere Kompakte, zur Bridge, ins Reich der DSLR.
    Und: ich habe gelernt. Mit jeder Kamera bin ich bis an Grenzen gegangen, dann habe ich den Schritt über den Zaun gemacht. Und ich habe sie alle noch. Jetzt verleihe ich sie an Freunde, damit die auch an ihre Grenzen stoßen.

    Meine 60D liebe ich. Aber im Moment zieht es mich auch nicht weiter, als bis in diese Kamera. Die hat noch Grenzen, die ich am Horizont nur erahnen kann. Also: Weiter auf dieser Reise.

    Schöner, wahrer Artikel.

  18. Wie befriedigend, dass alles wieder einmal zu lesen. Jeder von uns hat die von Dir beschriebenen Gedanken gewälzt und Überlegungen angestellt.
    Man sollte wirklich nie aus dem Auge verlieren, dass nicht (nur) die Kamera, sondern in erster Linie der Mensch hinter der Kamera gute Bilder macht!
    Liebe Grüße
    moni

  19. Sehr schön geschrieben.

    Mein Lieblingsabschnitt:
    „Und genau das, liebe Einsteiger, genau das ist es, was ich Euch wünsche: Genervtsein. Nicht Gadget-Geilheit, sondern Genervtsein. Von den Grenzen der Kamera, die ihr abertausende Male benutzt habt und die jede Möglichkeit versagt, die Grenzen zu umgehen. Dann ist es Zeit für eine neue Kamera.“

    Genau so ist es. Das, was man in der Hand hält, beherrschen & ausreizen.

  20. …ein sehr schöner, interessanter Artikel!

    Bilder werden durche neue Kameras und Objektive selten wirklich besser. Nur durch Erfahrung, sehen lernen und sich den Regeln zu widersetzen, ergeben wieder lebendige Bilder. Bilder eine Seele geben, dann kann immer noch was „Neues“ gekauft werden!

  21. Du sprichst mir aus der Seele und ich hätte meine 450d noch wenn mir nicht der Sensor bei einer Reinigung zerstört worden wäre. Auch jetzt bin ich nicht bei den hyper mega tollen Kameras angekommen sondern gebe mich mit einer 60d zufrieden. Die Bilder macht schließlich nicht die Kamera sondern der Fotograf.

    Ich habe sogar das ein oder andere tolle Bild mit meinem Handy gemacht. Warum auch nicht wenn die Kamera wieder im Auto liegt, weil die Ehefrau genervt ist.

  22. Das nächste Fotografentreffen ist in Köln. Da kannst Du wieder schauen, wie die Schwanzverlängerer mit stolz geschwellter Brust vorgezeigt werden.

    „Ob die auch „M“ kann – keine Ahnung, ich nutze nur die Motivprogramme!“

  23. Oh mein Gott. Ich liebe deinen Artikel Martin!! Genau das denke ich mir auch!!
    Bei mir war jetzt die Entscheidung Mark II oder III fällig. Ewig hin und her, ich konnte mich nicht entscheiden. Und jetzt werde ich die Mark II kaufen. Sie ist deutlich besser als meine bisherige, kann das was ich brauche und ich spare mehr als 1000 Euro, die ich bei der Mark III ausgegeben hätte, für etwas was ich nicht wirklich wirklich brauche :D

  24. Ich hab auf meine 5DII Drauf geschissen. Samt dem ganzem L Glas.
    Warum. Weil mich 4 Kilo mehr behindern als befreien.

    Zudem denkt man nach 2 Bandscheibenvorfällen anders.

    Hail to the Pen

  25. Ein toller Artikel! Ich fotografiere immer noch mit einer 1000(!)D und auch wenn sie mich oft an meine Grenzen treibt und abnervt ;-), liebe ich sie dennoch, denn sie ist meine erste Spiegelreflexkamera und hat trotzdem sooo viele schöne Bilder gezaubert, Bilder, die ich liebe. Momentan spare ich auch auf die 5D, aber wirklich nur, um mir das Fotografieren zu erleichtern und mehr zu ermöglichen.

  26. Danke Dir! Du sprichst mir quasi von den Lippen ab! Ich hatte auch schon mal Meine Meinung dazu niedergeschrieben und wurde regelrecht „zerfleischt“!
    Irgendwie geht aber der Trend dazu rum, über genau dieses Thema nachzudenken – finde ich gut – oder ich habe eine subjektive Wahrnehmung, da ich mich grad damit sehr intensiv beschäftige.

  27. Wie heißt es so schön: Jedem das Seine…. Wer Geld ausgeben will, soll das doch tun. Ich frue mich mit jedem, der sich seinen „Traum“ leisten kann. Ob die Ergebnisse stimmen, kann doch eh nur jeder für sich selbst entscheiden… ;-)

  28. Wie wahr, ich selbst war anfang des Jahres von meiner „alten“ 500D generft. Ihr Auslöseknopf war quasi weggedrückt. Nach langem Überlegen und unzähligen Kameras in der Hand (50D, 7D, 5D & 5D II) hab ich mich schlussendlich für die 60D entschieden. Warum? Die Möglichkeiten der 5D / II nutze ich, wahrscheinlich, bei weiten nicht aus und die Vorteile der 7D gegenüber der 60D sind, in meinen Motiven, nicht den Mehrkostenaufwand gerechtfertigt. Aber nachts wird immernoch vom Vollformat geträumt ;)

  29. Blogartikel dazu: Die beste Kamera › Vincent Weißer

  30. That´s it!!
    Vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel!
    Da wird einem sehr schön klar worauf es eigentlich ankommt, nämlich nicht auf die Kamera sondern aufs fotografieren!!! Womit man das macht, scheiß egal! Hauptsache man macht es!!!

    PS: Ich liebe meine Analogen!!! :)

  31. Hey ihr. An dieser Stelle möchte ich mich mal bei Euch für das rege Feedback bedanken. Denn ich war schon kurz davor, den Artikel gar nicht zu publizieren, weil das Thema, naja, uralt ist und ich schon des Öfteren mit der Thematik öffentlich auseinandergesetzt habe. Eure Kommentare haben mir gezeigt, dass es kein Fehler war, den Artikel trotzdem (oder: erst recht) zu bringen. ;)

  32. Vielen Dank für deinen Blog und die Ansichten – ich fotografiere nur aus Leidenschaft mit meiner Sony Cybershot DSC-H50 und ab und zu gelingen auch echt gute Bilder. Aber wie im Blog gesschrieben würde ich auch mal gerne mehr aus den Bildern, aus dem Moment rausholen und bin nun an dem Punkt angelangt, dass ich auch etwas „besseres“ haben möchte und deshalb würde ich gerne Kameras testen, ob sie dem entsprechen was ich als Anforderung stelle – ISO hin oder her und was es da noch alles gibt ist mir persönlich nicht wichtig – mir ist es wichtig, was am Ende für eine Qualität raus kommt.
    Danke nochmal!

  33. Ein sehr guter Artikel, der ein wichtiges Thema anschneidet, was womöglich über die Fotografie hinausgeht und womit sich, wie du auch schon geschrieben hast, so viele beschäftigen oder zumindest damit zutun haben. Menschen, das ist nunmal so, neigen dazu immer etwas besseres, größeres, tolleres haben zu wollen, als sie besitzen. Sie sehnen sich nach Eigentum. Das war wohl auch schon so in Sandkasten-Zeiten, in denen man dem anderen Kind das Spielzeug weggenommen hat. Und dann merkt man, dass einem das Spielzeug gar keine so tolle Freude bereitet, wie angenommen.

    Im Erwachsenenalter sehen sie dann z.B. die großartige neue Kamera eines Kollegen und haben sofort den Wunsch sie auch zu besitzen – und das ohne sie überhaupt einmal in der Hand gehalten, geschweigedenn ausprobiert zu haben. Das Einzige, was sie vielleicht sahen, sind die Fotos, die damit gemacht wurden. „Sie sehen viel besser aus als meine, das muss an der Kamera liegen.“ – Das ist eines der Dinge, die wir eigentlich gelernt haben zu ignorieren, weil wir es besser wissen. Dennoch erwischt man sich immer wieder dabei, den Wunsch nach etwas Besserem zu haben, obwohl wir zufrieden sein könnten mit dem, was wir besitzen, sofern es den Zweck erfüllt.

    Wer mit weniger zufrieden ist, kann glücklicher sein. Erwerben kann kurzfristig zu Glück führen, aber nicht das Besitzen, da es zu schnell als selbstverständlich gilt und man dadurch oft auf der Suche nach etwas Neuem ist. Ich finde, dass eben die Suche und der Wunsch nach Besitz sehr viel Stress auslösen kann, obwohl man es doch so viel besser haben könnte.

    Danke für diesen Artikel, er hat mich sehr zum Nachdenken gebracht :)

  34. Tja, wo Du Recht hast…. Jedoch stelle ich fest, was für Objektive könnte ich denn noch brauchen.. Längeres Makro, weitreichendes Weitwinkel… ein helles Normalzoom…. ein längeres Tele…
    Passen täten die an die digitale und einige analoge Nikons…

    Kamera, wird nach Stimmung, Aufnahmemedium und Laune ausgewählt….

    Gruß Dieter

  35. ganz wunderschöner Artikel :)!!
    Wie ich mich immer kaputt lache, wenn ich Leute mit technischem Fachchinesisch faseln höre, welche Kamera was wie wo besser schneller beherrscht und die Nikon/Canon ja viel besser ist als die Konkurrenz. Aber halt…lache ich da wirklich? Nein eigentlich nicht. Ich bin traurig. Ich habe das Gefühl die Leute haben nicht verstanden worum es geht. Die beste Kamera ist die, die ich zur Verfügung habe um Fotos zu machen. Einem Bild das berührt sieht man nicht an, welcher Technik es entspringt.
    In diesem Sinne, kümmert euch nicht zu sehr um die Technik, macht Fotos die begeistern!
    Lg, Jonas

  36. Das wurde wohl für mich geschrieben…bin erst seit 2 Monaten dabei…ich glaube manchmal das die Fotografie mich gefunden hat um mir zu zeigen wie schön,interessant und voller Kleinigkeiten unsere Welt ist….ich achte jetzt auf Sachen und Dinge an denen ich vorher nur hektisch vorbei bin….habe mir jetzt eine Eos 550 d zugelegt und fotografiere das was mir gefällt..die Oualität is noch nicht ganz ausgereift,aber jedes einzelne Foto spiegelt `mich`“ wieder! Klasse Bericht den du geschrieben hast!

  37. Hallo Martin,

    damit sprichst du mir aus der Seele. Vor allem, der tollste Schnickschnack in der Kamera will auch beherrscht werden, nicht das der Schnickschnack einen selbst beherrscht. Will sagen, zu viel Müll an der Kamera lenkt vom wesendlichen ab. Die Komposition, die Bedienung der Grundelemente (Belichtungzeit, Blende usw.) die ja eigendlich in Fleisch und Blut über gehen müssten. Was nützt einen der ach so super duper Effekt, den man mit der Kamera einfügen kann, wenn die zwar Belichtung und Blende stimmen, der Weißabgleich ein fall für den Mülleimer ist und die Komposition total daneben ging. Oder Komposition in Ordnung ist, aber das Bild total überbelichtet ist, aber Hauptsache man hat schon einen wunderschönen Rahmen durch die Kamera aufs Bild bekommen. Glaub ein weißes Bild mit schwarzen Rahmen Rahmen kann ich mir dann auch selbst machen, bischen Zeichenkarton und schwarze Farbe würde dann den selben zweck erfüllen. Dazu brauche ich dann keine schickimicki Kamera.
    Ich bin mit meinen beiden Kameras einer Pentax K100D super und meiner Brigde Fuji Finepix S6500fd zu frieden. Ich bräuchte halt nur für die Pentax mal nen anderes Objektiv, ein Makro und 50 mm Normalbrennweite. Aber momentan läßt das mein Geldbeutel nicht zu.

  38. Ein guter, wahrer Rat, dem kann ich nur zustimmen.
    Aber warum werden hier Menschen an den Pranger gestellt, nur weil sie ihrem fotografischen Knowhow entsprechend nicht standesgemäße Kameras kaufen/benutzen? Wie käme ich dazu jemanden zu maßregeln, weil er in irgendeiner Weise verschwenderisch lebt? Hand aufs Herz: Wieviele hier lassen morgens ihre Frau im Cayenne zum Bäcker/Kindergarten fahren? Und selbst wenn, es sei Euch gegönnt. Von mir jedenfalls.

  39. nun, mir sind solche aussagen, welche dem fotografierenden amateur die relative unwichtigkeit der kameraleistung- und qualität in überzeugender weise darstellen soll, bekannt.

    immer wieder liest man (auch gerne von sehr engagierten und auch professionellen fotografen), dass es nicht so sehr darauf ankommt, ob ein „gutes“ foto mit einem iphone oder einer D3X aufgenommen wurde. es sind interessanterweise immer diejenigen, die selber mindestens eine vollformat-dslr ihr eigen nennen.

    vor einiger zeit hatte ich den unverschämten dusel, meine lumix GF1 mit 20mm pancake gegen eine neue Nikon D700 mit 85/1.8 einzutauschen. die näheren umstände, wie es dazu kam, lass ich aus zeit- und platzgründen mal aussen vor.

    bis zu diesem moment, war ich mit der lumix recht zufrieden, holte ich dank raw-konvertierung und konsequenter iso 100 nutzung das optimum heraus. nachdem ich jetzt einige zeit die nikon nutze, fiel es mit wie schuppen von den augen. alleine der deutlich grössere dynamik-umfang ist eine sache für sich. an meinem fotografie-stil hat sich nicht viel verändert, jedoch erkenne ich nun deutlich mehr einzelheiten und feinste grauabstufungen in meinen bildern.

    das war vorher mit der lumix (logischerweise) nicht möglich und wäre der mir zugefallene umstieg nicht passiert, würde ich weiterhin in dem glauben leben, mehr als die lumix braucht es nicht. braucht es vielleicht wirklich nicht, wenn ich nichts anderes kenne.

    nun aber, da ich den unterschied sehe und erfahre, kann ich sagen: nie mehr zurück unter vollformat. somit ist die richtige kamerawahl kein unwesentlicher aspekt für freude am fotografischen ergebnis.

  40. Wiedermal genau auf den Punkt gebracht. Vergangenes Wochenende war ich auf einem Photowalk in London und hatte auch mal wieder einen Anflug von „Boah, auch haben will“ als ich die 5D von zweien meiner „Mitlaeufern“ sah. Das hatte sich aber zwei Stunden und zwanzig brauchbare Fotos spaeter schon wieder erledigt. Meine D90 mit 35mm Objektiv und ich bleiben wohl noch eine Weile zusammen. Ich war noch nie besonders schnell im Lernen. Warum auch.

  41. Oh ja wie wahr, selbst wenn ich denn Weg schon hinter mir habe und ich meine Fine-Pix S5 mit keiner Kamera der Welt tauschen möchte, ertappe ich mich doch immer wieder dabei mir eine dicke, neue , teure Kamera zu wünschen, die am Ende doch nichts anderes rausbringt, als die Bilder die ICH damit mache. Und dann nehme ich meine geliebt Kamera in den Arm und bin so glücklich….

  42. Ich kann davon auch ein Liedchen singen, bin auch leider selbst damals dem Reiz verfallen eine Kamera besitzen zu müssen für die man ordentlich in die Tasche greift und mit der man sich eindeutig als professioneller Fotograf ausweisen kann. ABER die Kamera kann 50 Euro oder 50000 Euro kosten, am Ende ist das Bild nur so gut oder eben schlecht wie der Fotograf am Auslöser. Mittlerweile schäme ich mich nicht Schnappschüsse nicht mit meiner DSLR sondern dem iPhone zu machen und mir macht es auch überhaupt nichts mehr, sogar iPhone Aufnahmen im Internet zu zeigen und positiv zu kommentieren. Alles eine Frage der Sichtweise !! :)

    Schöner Artikel !!

  43. Hallo liebe Community,

    ich muss sagen, so wie du es beschreibst, lieber Autor, kann ich dir nur Recht geben.

    Ich bin zwar ein absoluter, blutiger und nerviger Neuling in Sachen Fotografie, aber dennoch ist es mein Herzblut und der Wille, das zu zeigen, was ich zeigen will, das mich antreibt, weiter Fotos zu machen.

    Erst neulich habe ich mich von einem MEGA GEILEN SPIELE-PC zur CANON EOS 1100D umentschieden und muss sagen: ich habe bisher keine 1/4000 davon bereut. Es ist zwar erst ein absolutes Einsteigermodell, die Bilder verwackeln ab und zu mal, doch dennoch bin ich auf jedes Bild, das meinem – wenn auch noch geringen Maßstab getreu – gelingt, sehr stolz.

    Ich muss auch zugeben, den netten Verkäufer vom „GEIZ IST GEIL!“-Markt sehr gelöchert zu haben – aber ich wusste, was ich will und wo ich anfangen will und weiß auch, dass ich nicht da anfangen kann, wo sich Profifotografen in 10 oder 20 Jahren hinbewegt haben. Bei Weitem nicht! Aber ich lerne, gehe jeden Schritt, wenn es sein muss, auch zwei Mal und noch sind die Grüne Welle und Sportautomatik meine besten Freunde. Aber ich belese mich, schaue mir Bilder an und lasse mich von ihnen leiten – denn nach meinem Verständnis der Kunst, die wir alle so lieben, ist es genau das, worauf es ankommt – die emotionale Bindung zum Bild.

    Ich habe mit der digitalen Fotografie und der Fotografie im Allgemeinen vor etwa 6 Jahren angefangen – als Stippie von 16 Jahren und absolut unerfahren, was Bildgestaltung angeht. Doch die „Erfahrung“ zeigt sich in jedem Tag mehr und das achtsame Auge findet auch die kleinsten Unterschiede in der Melodie meiner Bilder.

    Somit verabschiede ich mich in das Reich der Träume,
    mit einem Lächeln im Gesicht,
    die Motive des Tages vor Augen
    und der Kamera in meiner Hand.

    Gute Nacht
    euer Chris(tian) ;)

  44. Dem stimme ich zu. Ich war ebenfalls genervt, von der miesen Auflösung und der miesen Lichtstärke und habe die Nikon und Canon zwar gekauft, aber fotografiert mit der analogen Leica vom Vater.

    Dann hat es klick gemacht, und ich haben den ganzen Schrott verkauft, und mir eine 5DII geholt, mit einem lichtstarken 70-200. Seitdem ich das habe, fotografiere ich viel mit dem iPhone, habe aber immer die Canon dabei, damit ich, wenn es darauf ankommt, auch die Technik habe, die mir ermöglich, das zu fotografieren, was sonst nicht ging.

    Die iPhone-Fotos sind natürlich nicht state of the art, haben aber oft mehr Seele, weil das Handy genau in dem Moment da ist, wo die Seele des Photos da ist.

    Und da ich kein Berufsfotograf bin, will ich die Seele genau in diesem Moment einfangen, und mich nicht auf die Pirsch nach der Seele mit der richtigen Technik begeben müssen.

    Der Artikel spricht mir aus der Seele.

    Aber eine aufblasbare digitale Hasselblad mit einem 8-300mm/f:1.2 unter 500g täte das auch :-)

  45. Was für ein schöner Artikel – find ich Klasse. Habe zusammen mit meiner Freundin eine EOS 600D und stoße oft an Grenzen, aber nicht an die der Kamera, sondern an meine und muss mich dann belesen wie ich diese überwinde ;)

  46. Das „Problem“ hat sich damit vergrößert, indem die Profigeräte immer günstiger geworden sind und somit in finanzielle Reichweite gelangen. Gestern kam in eurem Twiiter-Feed ein Artikel über dem Umstieg auf 4/3 weg vom 35mm Vollformat. Da habe ich die quasi gegenteilige Erfahrung, das 35mm Format bietet heute Möglichkeiten für die ich keine Mittelformatkamera einsetzten muss und damit einen enormen Spielraum habe. In meinem Buch wiederum finden sich Fotos einer 4/3 Kamera und letztlich kommen dadurch Aufträge zustande die Mittelformat notwendig machen. Vereinfacht gesagt kommt ‚hinten dran‘ eine schwarze Box die mal größere, mal kleinere Daten produziert. Kameras sollte man nach anderen Eigenschaften als der Datengröße aussuchen. In Zeiten von Film, als es das Feature Megapixel noch nicht gab, war das ganz genauso.

  47. Du sprichst mir aus dem Herzen!

    Einige Leute machen sich dauern Sorgen ob ihre Kamera auch gut genug ist, oder sie doch (wiedermal) ein neues Modell brauchen. Rausch und AF Vergleiche ohne Ende. Wäre das Rasuchen der 5DMKIII nicht weniger als bei der 5dMKII? Oder brauche ich die EOS 1Dx? Oder so in der Art :-)

    Seit ich meine EOS 5D classic habe bin ich zufrieden. Na gut, ne zweite als Backup habe ich mir noch angeschafft. Aber weder die 5D MKII noch 5D MK III konnten mich auf den Gedanken bringen, meine „uralte“ vor 7 Jahren vorgestellte Kamera zu ersetzen.

    Bei meinen Objektiven gönne ich mir zwar den Luxus einer sehr großen Auswahl alter manueller Objektive – aber meine Lieblingsoptik ist technisch eher schlecht.
    Ein simpler Dreilinser der wohl vor 60 Jahren konstruiert wurde erzeugt mir einige meiner besten Bilder. Die Optik ist in jedem Urlaub dabei – das Meyer Trioplan 100mm / 2.8.

    • Es stimmt, die meisten Fotografierenden brauchen viel mehr eine Idee, was und wie sie fotografieren wollen, statt eine neue Kamera.

      Innerhalb meines Herstellers habe ich alle Gewichts- und Preisklassen durch und freue mich über die tolle Technik, die mir hilft, meinen Beruf zu gestalten. Die Fotos unterscheiden sich jedoch nur deshalb, weil ich mich in dieser Zeit als Fotograf entwickelt habe, nicht weil die Kameras besser geworden sind.

      Manchmal gibt es jedoch den seltenen Moment, in dem die Industrie wirklich etwas Atemberaubendes auf den Markt bringt. Bei mir war das zur Photokina 2010 die X100 von Fujifilm. Da wusste ich schon beim Anfassen des nur teilfunktionalen Demogerätes, dass ich diese Kamera kaufen werde.

      So kam es dann auch, und seitdem bereichert diese handliche, klassische Sucherkamera mein Fotografenleben. Vom 20kg-Rollkoffer befreit, kann ich mit ihr frei und unbeschwert private Projekte fotografieren und zu allen Zeiten kreativ sein.

      Manche „Gadgets“ sind eben doch unbedingt notwendig…. :-) Und zwar immer dann, wenn sie der Kunst und dem Ausdruck helfen und die Möglichkeiten erweitern.

      VG
      Christian

  48. Ich Stimme Dir auch zu. Was nutzt mir die teuerste und beste Kamera wenn ich kein Blick für das wesendliche habe und den Moment auf den es ankommt nicht festhalten kann weil ich ihn nicht erkenne.
    Ich habe nur eine EOS1000 aber schon viel wunderschöne Fotos gemacht und taste mich mehr an neue Sachen ran. Merke auch das ich das eine oder andere Objektive falsch gekauft habe weil es nicht so schnell ist wie man es braucht oder nicht so Lichtstark. Aber das muss auch nicht immer sein selbst mit der Kammera habe ich in absoluter Dunkelkeit super Aufnahmen gemacht. Es muss nicht immer das neuste sein. Es kommt dauf an was Du mit deinem Bild aussagen willst und dieses auch umsetzen kannst.

  49. Hier gibt es doch tatsächlich jemanden, der den technikverliebten „Fotografen“ entgegentritt. Das Netz ist voll von Beschreibungen der einzelnen Kameras und Objektiven, zur Technik und Tests. Es gibt Leute, die sich nur darüber unterhalten können. Und dann werden Beispielbilder ins Netz gestellt, die erkennen lassen, wie gut jemand mit der Kamera umgehen kann. Diese ist Mittel zum Zweck, teuer und schwer und oftmals umständlich. Natürlich freut sich jeder über eine hochwertige Kamera und kauft was er sich leisten kann.
    Wenn aber jemand beim Bilder betrachten sagen kann, warum ihm das ein oder andere Bild gefällt, dann ist er schon einen bedeutenden Schritt weiter. Es geht nicht um Kameras, es geht um Bilder und diese macht der Fotograf und das beste Hilfsmittel sind seine Augen.
    Daher spricht mir der Artikel aus der Seele. Also auf zum Fotografieren und vergesst, dass eure Kamera das beste Ergebnis bei Blende 8 liefert.
    Ich freue mich auf weitere Artikel, die sich um Bilder drehen und nicht um die Kamera. Weiter so.

  50. Nach EXA 1b und Praktica in der Jugend, Anfang der 90er eine Chinon CP-9AF, den Einstieg in die digitale Fotografie mit der Fujifilm Finepix S2000HD glaube ich nun seit gut einem Jahr nach langer Suche und Überlegungen, gnauso wie oben beschrieben, meine beste Kamera gefunden zu haben, eine Canon EOS 60D. Sicher gibt es bessere aber auch teurere Kameras und die Entwicklung der Technik ist nicht aufzuhalten, aber für meine Zwecke bietet mir diese Kamera mehr als genug Möglichkeiten. Bis jetzt habe ich diese Anschaffung nicht bereut. Sie wird jedenfalls noch lange meine beste Kamera bleiben.
    Der Beitrag trifft auf jeden Fall den Nagel auf den Kopf und ist klasse geschrieben.
    Was nützt der beste Pinsel, wenn man nicht malen kann.

    Viele Grüße,

    Frank

  51. Schöner Artikel!
    Ich hab erst ganz viel geschrieben und dann…
    Überflüssig. Ist alles gesagt.

    Mich hat vor kurzem ein Buch sehr beeindruckt und wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht.
    Kein Bildband. Keine Tipps zum „richtigen“ Fotografieren.
    „Die Liebenden des Lichts“ von Mirjam Wilhelm.
    Ein Roman über Robert Capa und Gerta Taro. Keine Biografie sondern eine wunderbare Erzählung über zwei Menschen, die fotografieren aus Leidenschaft. Für die das Bild zählt.
    Mehr ist eigentlich nicht wichtig :)

  52. Sehr interessanter Artikel,

    Dabei habe ich das mit Kameras so gar nicht klar es gibt da den Heiligen Gral einer Hasselblad. Aber alleine der Preis lässt mich doch am Boden bleiben. Ich bin eingestiegen mit einer Canon 400d damit habe ich ca. 7000 Bilder gemacht um dann Fest zu stellen was mir an der Kamera nicht gefällt und bin dann zu Nikon Gewechselt und habe mir günstig eine Nikon d7000 gearbeitet. Das ist jetzt anderthalb Jahre her und ich habe ca. 13000 Bilder gemacht und bin Total glücklich Das einzige womit ich regelmässig meine Probleme habe ist mit Objektiven bisher konnte ich mich zusammen reißen und habe nur ein 35mm Glass womit ich auch größtenteils zu frieden bin. Aber ich werde nicht drum rum kommen mir nächstes Jahr eine Vollformat Kamera zuzulegen. Da ich dann wahrscheinlich meine aus meiner Kamera herraus gewachsen bin und einfach mich weiter Entwickeln will. Was ich damit sagen will ist das man nicht umbedingt eine Kamera im Preis von einem kleinen Sportwagen brauch aber wenn man regelmässig Fotografiert kann es sein das man irgendwann an den Punkt kommt wo es sinn macht nicht den Polo GTI zu kaufen sondern eine Hasselblad. Aber bis dahin sollte man schon ne Menge Bilder machen.

    Dennoch ist meiner Meinung nach die beste Kamera die man gerade dabei hat. Ich mache soviel street Fotos einfach mit dem iPhone weil ich die Kamera nunmal immer dabei habe.

    Soweit so gut. Schönen Abend noch.

  53. genau so ist es! Und die Gefahr als Anfänger der Technik zu verfallen ist so groß. Ich bin seit drei Monaten von der Sucht und Leidenschaft Fotografie befallen, esse – fotografiere, arbeite – fotografiere, schlafe – fotografiere, lese Blogs – fotografiere und ich fühle mich immer minderbemittelt wenn ich überall lese, dass mir die richtige Canon super Mark 5D fehlt um ein echter Fotograf zu sein…

    Danke für den Artikel …. er macht Mut dem Herzen zu folgen und nicht der Technik!

  54. Genauso seh ich das auch! Der Artikel ist, als würde man selbst am Schreibtisch sitzen und auf den Bildschirm glotzen um dann zu sagen: nö, ich brauch eigentlich keine neue Cam. Die Bilder sind bombe…Das fällt einem aber erst auf wenn man durch ist mit der Pixelfehler-suche….

  55. Bravo zu diesem Artikel!

    Nach einer Debatte in einem Leica Forum, wo ich dem Grunde nach nur die Bildgestaltung vor Technik stellen wollte, ist solch ein Artikel sehr wohltuend.

    Es sollte mehr Menschen und (Blog)Artikel geben, die den Fokus wieder auf das legen, was hinten rauskommt – das Foto.

    Stattdessen werden Pixel verglichen, Linienpaare gezählt, Kameras verglichen und die Fanboygesänge angestimmt.
    Nicht mißverstehen – Technik muß sein. Sie ist das Werkzeug, um unsere Bildideen umzusetzen und man sollte auch nach und nach das für sich passende Werkzeug kaufen. Aber man sollte es meiner Meinung nach beim Werkzeug belassen und es nicht zum Mittelpunkt der Fotografie hochstilisieren.

    Die Wahrheit iss aufm Foto ;-)

  56. Ein Artikel meines Geschmacks, und daneben völlig richtig. Du drückst es vollkommen richtig aus. Verdammtnochmal, auch ich verliere mich in Gedanken, wie schön es doch wäre, meine 550D gegen eine 5D Mk II einzutauschen, aber wenn ich reflektiere, stellt es sich alles als Tech-Hype raus. Ich bräuchte noch teure L-Objektive, müsste mich ans Vollformat gewöhnen, und und und. Für die Bilder, die ich mache, brauche ich nicht mehr als meine 550D. Der Fotograf muss der Kamera würdig sein, und ich habe das Potential noch nicht vollständig ausgeschöpft.

  57. Yeah, that’s right! Ich fotografiere immer noch mit einer Canon 450 D. Ok, manchmal kommt man schon an die Grenzen bei dem Modell. Aber ein gutes Foto ist vollkommen kameraunabhängig. Die Suche nach einem guten Motiv fesselt mich mehr als die Suche nach einem guten Kameramodell. Ganz nebenbei fotografiere ich derzeit sogar oft mit einer kleinen kompakten Sigma DP2S Festbrennweitenkamere. Und die macht echt geniale Bilder. Back to the Roots :-)

  58. Da ich gerade dabei bin mir eine neue zu kaufen…

    SEHR guter und hilfreicher Artikel.
    Ich habe auch – noch Einmal – zu meiner „uralten“ eos30 gegriffen, ihr einen Satz neue Batterien verpasst, einen 36er 200 ISO von Fuji gekauft und einfach mal wieder fotografiert.
    — Mann — hat das Spass gemacht!!!
    Aber diese Zeit ist dennoch leider vorbei, SCHADE.
    Wir haben uns so sehr daran gewöhnt, alles sofort sehen zu müssen, wobei eine Digitale sicher auch andere Vorteile hat.

    Aber der Artikel hat bewirkt, das ich nochmal sehr genau darüber nachdenke, was ich eigentlich will, denn eigentlich bin ich nur ein Knipser.

    Danke

  59. Die beste Kamera ?

    Als ich gerade mal im ersten Lehrjahr meinen Meister zeitweise fast pausenlos mit technischen Fragen löcherte,
    hat er mich eines Tages zur Seite genommen und den Balgen seiner Plaubel Studiokamera ausbaut:
    „Schau mol Büble – do vorne isch s Objektiv – desch isch wichtig – do hindä isch dr Film – der isch au wichtig – abr dozwischä isch nur Luft“

    Damit war für mich auch dieses Geheimnis der Menschheit gelüftet………..

  60. Als ich den Anfang gelesen hatte, dachte ich „der spinnt wohl“. Redest von einer über 1.000 Euro teueren 5D als würde es sich um Spielgeld handeln.
    Wir sind nicht alle Top Pros in der Fotografie Welt. Einige von uns tun es als Hobby (oder beabsichtigen es zu tun) und suchen nach Rat in Blogs wie diesen. Da will man echt nichts über 1.000 Euro für ne Kamera hören. Und dass nur das Gestell.

    Wenigsten, als ich weitergelesen habe, ging es nicht um die Ausrüstung, sondern um dem „Photo-Fever“ den man entwickeln soll. Und das ist es.

    Nur weiß ich immer noch nicht, wie ich bessere Fotos hinkriege und mit was für einer Kamera ich Anfangen sollte Foto zu lernen?

    lg
    Stavros

  61. …das ist das Beste :-)))))

    Wichtig ist, irgendeine Kamera zu haben und irgendwo anzufangen. Und dann der Spur des Herzens zu folgen und nicht davon abzulassen. Egal, was die anderen denken. Schön ignorieren.

  62. Blogartikel dazu: photokina 2012 Bericht « BenHardly Photography

  63. Hallo zusammen,
    bin als absoluter Neueinsteiger hier auf die Seite gestolpert. Hab das erste mal mit ner Eos 1000 am WE fotografiert und bin seitdem total angefixxt vom „besseren“ fotografieren (vorher nur Schnappschüsse mit der kleinen Kompaktkamera).

    War bis gerade eben felsenfest davon überzeugt, dass ich mit ner EOS 1100 und einem Tamaron 55-200 nix falsch machen kann, um als einsteiger Schnappschüsse und Landschaften zu fotografieren, bis ich gerade eine Sony in der Hand hatte. (Alpha 57?)

    Jetzt hat mir der Herr im Fotoladen auch noch was über fehlenden BIldstabilisator beim Tamaron Objektiv erzählt und ich bin endgültig verwirrt.

    Wollte nicht mehr als 600 EUR ausgeben und hätte gern auch ein leichtes Tele dabei (also 200 / 250).

    Was tun? Könnt Ihr mir hier nen Tipp geben?

  64. Ich habe vor über 20 Jahren nach einiger Zeit als Assi in einem Hamburger Studio eine Fotografenlehre begonnen und diese kurz vor dem Abschluß abgebrochen, da ich in eine Art Gadjet Frust geriet. Der Beitrag spricht mir aus der Seele. Auch die Nachbearbeitung, Heute, digitaler Raw oder Jpeg Dateien war mir nie ein anliegen. Meine Vorstellung von Fotografie basiert da eher auf der analogen Verfahrensweise, will sagen, dem Versuch eine Stimmung, Sichtweise, eben magische Momente zu konservieren. Ähnlich einer Aufnahme einer Jam Session in der Musik. Mit Fehlern, Unzulänglichkeiten und allem was eben diesen Moment auf Film bannt.
    Eine Pixelschieberei oder Photoshoperei hat durchaus ihre Berechtigung, ist aber was Einmaligkeit und Authenzität betrifft gegenüber analogem Vorgehen im Nachteil. Ich jedenfalls habe mir zu Wheinachten eine alte Canon A1 und eine F1 New geschenkt und erhoffe mir dadurch besagte Liebe zum Bild wieder zu finden.

  65. Blogartikel dazu: genervtheit « rocknklick