„Habe ich das Zeug dazu, gute Fotos zu machen?“
Für mich war seit dem Zeitpunkt, als ich die digitale Fotografie für mich entdeckt hatte klar, dass ich mehr damit machen wollte. Ich hatte Blut geleckt und wollte eigentlich nur noch fotografieren. So weit, so gut.
Doch auch ich hatte meine Fragen, meine Zweifel und meine Unsicherheiten. Darüber, ob das mit mir und Fotografie so seine Richtigkeit hat. Ob das Zukunft hat – und ob ich ein guter Fotograf werden könnte.
Heutzutage bekomme ich konstant Emails von Leuten, die sich ähnliche Fragen stellen. Meistens sind sie recht jung, orientierung-suchend und sowieso mit vielen neuen Dingen konfrontiert.
Sie haben einen Freund/Freundin, treiben Sport, spielen in Bands und haben so einige andere Dinge am Laufen, die ebenfalls ihre Aufmerksamkeit beanspruchen.
Und da war noch die Sache mit den Fotos. Einige fotografieren mit einer Kompaktkamera, andere haben sich schon eine digitale Spiegelreflex geleistet. Fotografieren ist irgendwie cool, und manche Fotos gelingen sogar auf Anhieb.
Doch beständig (vor allem, wenn die Fotos mal wieder gar nicht gut geworden sind) wägen sie ab und fragen sich: „Habe ich das Zeug dazu, gute Fotos zu machen? Passt das?“
Da geht es nicht einmal darum, die Fotografie zum Beruf zu machen. Es geht um Bilder, die irgendwann mal was bewegen und deren Erstellung keine Zeitverwendung war.
Nun, ich werde versuchen, mich vorsichtig an dieses sensible Thema heranzutasten. Dabei möchte ich von vorneherein betonen, dass ich weder Allgemeingültigkeit noch 100% Richtigkeit beanspruche.
Talent
Um unsere Fähigkeiten (und deren Bestimmung) zu umschreiben, ist eine der prominentesten Thesen die des Talentes.
Jeder hat diesbezüglich seine eigene Definition: Manche meinen, Talent sei einem Menschen in die Wiege gelegt, andere sagen, das man Talent auch erlernen kann. Wiederum andere behaupten, dass jemand mit Talent wesentlich schneller ans Ziel kommt, als jemand ohne Talent.
Um unsere Fähigkeiten zu bestimmen, ist die These des Talentes nicht richtig. Aber auch nicht falsch. Es ist lediglich eine Sichtweise, die manchmal mehr, manchmal weniger hilfreich ist. Warum?
Jemandem, dem das Erstellen großartiger Fotos offensichtlich leicht von der Hand geht, dem kann ich ohne Probleme zusprechen, dass er Talent hat.
Es wäre aber völlig fatal, nein sogar destruktiv, jemandem zu sagen, dass er scheinbar kein Talent hat, weil er sich gerade schwertut, „gute“ Fotos zu machen – aber grundsätzlich sehr bemüht ist und auch Spaß daran hat. Was soll er denn mit so einer Aussage anfangen?
Ihr seht: Manchmal ist die These des Talentes hilfreich und manchmal nicht.
Und gerade deshalb empfehle ich orientierungssuchenden Einsteigern mal schön darauf zu pfeifen. „Who cares?“ würde Hugh MacLeod sagen.
Was ich für wesentlich sinnvoller finde, ist die Frage nach der…
1. Leidenschaft
Wer fotografiert, sollte eine Gewisse Passion für gute Bilder haben. Hört sich simpel an, ist es meiner Meinung nach auch.
Wenn jemand sich an ausdrucksstarken Fotos erfreut – egal, ob nun Landschaft, Portrait, Architektur oder sonstige Genres -, dem wird es mit hoher Warscheinlichkeit auch Spaß machen, zu fotografieren.
Diese Leidenschaft, dieses Hingezogensein zur Fotografie – das sehe ich als eine Grundvorrausstzung dafür, später mal gute Fotos zu machen.
Denn ich kann es auch umgekehrt aufziehen: Wer grundsätzlich „kein Bock“ darauf hat, sich gute Fotos von anderen Fotografen anzuschauen und wen Fotos sowieso eher kalt lassen – der wird sich auch längerfristig nicht mit der Kamera anfreunden.
Egal, wie dick und teuer die Kamera ist. Das spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Faszination kann man nicht kaufen.
Erster Punkt ist also: Leidenschaft.
2. Hingabe
Schon wieder so ein theoretisch/philosophisch/emotionales Wort? Ja und nein.
Mit Hingabe meine ich: der Leidenschaft Füße machen. Es bringt mir nichts, wenn ich stundenlang totaaaal beindruckt und feucht-verklärt von wunderschönen Fotos vorm Rechner sitze, mich aber nicht überwinden kann, meine Sachen zu packen und zu fotografieren.
Und häufig bedeutet das auch: Mit der Kamera am Start sein, völlig gleichgültig, ob ich nun (Achtung) gerade inspiriert bin, oder nicht. Manchmal kommt die Inspiration nach dem Shooting. Auch das hat seinen Sinn.
Hier geht es um dem nötigen Biss, auch über längere Zeit dranzubleiben. Immer wieder am Start zu sein und Stück für Stück den eigenen Stil zu finden.
Zweiter Punkt ist also: Hingabe.
Natürlich muss jeder für sich selbst festlegen, was es praktisch heißt, „am Start“ zu sein. Dafür sind wir zu verschieden.
Deshalb möchte ich ganz klar nicht sagen, dass man mindestens ein Mal am Tag fotografieren muss. Denn das eigene Tempo muss jeder für sich selbst finden und das ist ein wichtiger Bestandteil des kreativen Prozesses.
That’s it. Natürlich gibt es noch viele andere Charaktereigenschaften, die nützlich sind (ich habe mit großer Warscheinlichkeit nicht alle abgedeckt). Doch ich möchte es nun erstmal dabei belassen.
Frage an die Einsteiger:
Habt Ihr Euch in meiner Einleitung wiedergefunden? Konntet Ihr dem Text etwas abgewinnen?
An die Fortgeschrittenen:
Wie hättet ihr an meiner Stelle die Fragen beantwortet? Wie seht ihr die Thematik?
Ein schöner Text. Ich würde bei mir sagen, dass ich schon die Leidenschaft als auch die Hingabe habe zu fotografieren. Allerdings kann ich manchmal einfach nicht meinen inneren Schweinehund überwinden und raus gehen zum fotografieren.
Ich glaube, wenn ich das mal abstelle und einfach mehr übe geht das auch für mich als Einsteiger.
Kannst Du nochmal über den letzten Satz drüber lesen – kann es sein, dass der mit UND beginnen sollte?
Ein anderer Aspekt – gerade für diejenigen die gerade erst angefangen haben mit dem Fotografieren und noch X andere Hobbies nebenher haben – „Rom ist nicht an einem Tag gebaut worden“ gildet auch für’s fotografieren und auch die richtig großen Fotografen haben irgendwann mal ganz klein angefangen. Nicht zu vergessen: Wenn bei den ersten 100 Bildern kein richtig gutes dabei ist heißt das noch lange nichts… wie war das noch wieviele Bilder landen auf dem Cover von irgendwelchen Zeitschriften? Genau, 1. Wieviele sind in dem Shooting für das Cover gemacht worden? Viele, ganz viele – möglicherweise sogar 100te und das von einem sog. Profi.
Kann deiner These und Argumentation im ganzen Zustimmen. Leidenschaft und Hingabe sind zwei ganz wichtige Punkte. Würde aber auch die eigene Wahrnehmung noch hinzufügen. Motive zu erkennen, werden die meisten schaffen. Üben wir nicht alle?!? Wir schauen uns Fotos von anderen Fotografen an. Perfekte Fotos, betrachten wir und untersuchen dieses auf die Kleinigkeiten die es so besonders machen. Fotos die uns nicht ansprechen „untersuchen“ wir ebenfalls und filtern hier die negative Sachen heraus die uns im Bild stören. Merken uns diese um diese Fehler nicht bei unseren eigenen Fotos zu machen.
Doch bei den eigenen Fotos haben viele/wir „Amateur/Hobby/…-Fotografen“ das Problem sich nicht wirklich distanzieren zu können: Zwischen der Idee im Kopf, was wir genau vor der Kamera hatten und das Endergebnis.
Doch wer nun eine wirklich gute Wahrnehmung hat, der lernt. Er distanziert sich von allen und schafft den Sprung sein Foto ohne irgendwelche Gefühle und Vorabmeinungen anzuschauen und das Foto ganz objektiv zu beurteilen.
Daher liebe ich auch diese Egoeinstellungen von EINIGEN Fotografen: „Das ist scheiße. Glaub mir ich Fotografiere 15 Jahre!“
Wenn man sich dann die Fotos von denen anschaut, kommt oft eine große Überraschung. Das erste was mir in den Kof kommt: 15 Jahre ohne irgendeine reale Wahrnehmung am Thema vorbei gelaufen.
Frage an die Einsteiger:
Habt Ihr Euch in meiner Einleitung wiedergefunden? Konntet Ihr dem Text etwas abgewinnen?
Also ich habe mit in dieser Einleitung definitiv wiedergefunden. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu ausschweifend werden, aber mir geht oft so, dass ich an meinen eigenen Fähigkeiten zweifel. Freunde sagen natürlich „Wow, das Bild ist ja toll“ aber meist weiß man, dass eben diese Person nicht auf die Feinheiten geachtet hat.
Gleichzeitig haben mich verschiedene Foren und Plattformen auch schon verzweifeln lassen, weil meine Fotos da entweder ignoriert oder total zerissen wurden. Dem entsprechend finde ich den Blog und das Forum hier sehr genial, weil jedem hier konstruktiv geholfen wird und nicht einfach dieser „du hast nichts, kannst nichts und das Foto sieht mies aus“-Flair herrscht.
Ob ich dem Text etwas abgewinnen darf?
Ein ganz klares: „Ja!“.
Gruß
Creative
Ich sag erst mal einfach danke! und find es super das du das Thema „so“ verarbeitest
lg
markus ;)
Für mich ist der Grund wieso ich mich nicht näher mit Fotografie befasse derjenige dass ich zuwenig Geduld habe. Ich denke das ist genauso ein wichtiger Punkt wie Leidenschaft und Hingabe. Für mich ist es zwar spannend zu fotografieren und ich denke ich könnte noch das eine oder andere Sujet finden, aber ich habe nicht die Geduld die richtigen Bilder zu finden. Vielleicht bin ich auch einfach überfordert damit. Aber ich sehe es bei vielen Kollegen die zwar das Equipment haben und dann ihre Flickr Accounts vollmüllen mit x Bildern anstatt sich auf einige wenige zu konzentrieren. Ich denke das ist das Hauptproblem der meisten Amateure. Kommen mit 9000 Bildern vom Urlaub heim. Ürks.
Blogartikel dazu: Tweets die “Habe ich das Zeug dazu, gute Fotos zu machen?” | Digitale Fotografie Lernen - KWERFELDEIN - Martin Gommel erwähnt -- Topsy.com
Ich kann da nur Creative zustimmen…ich habe mich definitiv auch in dem Text wiedergefunden!
Und dass Leidenschaft und Hingabe notwendig sind, ist auch richtig. Und ich denke, eine gewisse Art „formales Talent“ (ich weiß nicht, wie ich das sonst ausdrücken soll ;) kann man sich mit der Zeit auch aneignen…also Talent, was den Umgang mit der Kamera etc. angeht.
Ich bin jetzt 20 und hab mit 7 meine erste „Kamera“ („Knipskiste“ triffts wohl besser ;) bekommen und hab seitdem Spaß daran, Bilder zu machen. Ich weiß nicht, ob ich Talent habe oder nicht, aber das spielt m.E. auch gar keine Rolle. Es macht einfach Spaß – und das dranbleiben ist das wichtigste. Man sieht so viele tolle Fotos und lässt sich davon inspirieren…und je länger man fotografiert, desto besser kennt man die Kamera und die Objektive und weiß, was man wann wie fotografieren sollte. Ich persönlich muss auch sagen, dass ich so langsam damit beginne, „bewusster“ zu fotografieren, also nicht mehr einfach draufzuhalten…auch wenn solche Fotos ja im Nachhinein manchmal die besten sind ;)
Um mal zu einem Ende zu kommen: der Text ist echt super und beschreibt auch das, worüber ich mir schon oft Gedanken gemacht habe. Aber Talent hin oder her, so lange mir das Spaß macht und manchmal auch ein gutes Bild dabei rauskommt, fotografiere ich auch weiter! :)
Grüße
Super Artikel, ich stimme Dir 100% zu!
Mach weiter so,
LG Heiko
P.S.: Bei dir erkennt man sogar die Leidenschaft an der Art wie du schreibst, finde ich jedenfalls.
Zitat aus Stefan Merath: der Weg zum erfolgreichen Unternehmer ( klasse Schmöker vielleicht auch für Martin : Menschen, die in einem bestimmten bereich extrem gut sind, gewichten Übung, Training und Ausdauer immer wesentlich höher als talent. Menschen hingegen, die in einem bestimmten Bereich schlecht sind, reden sich fast immer mit fehlendem Talent heraus. Daher volle Zustimmung zu Deinen Anmerkungen. Nicht an Ihren Worten sondern an Ihren Taten werdet Ihr sie erkennen.
Vielleicht noch eine ergänzende Anmerkung:
Zufriedenheit.
Die Frage, ob ich das Zeug habe gute Fotos zu machen hängt ja mit der Frage zusammen, ob ich gute fotos mache. Also ob ich mit den Fotos zufrieden bin.
Jetzt gibt es da allerdings einen Haken. Zufriedenheit ist zunächst mal ien solipsistischer Zustand. Ich bin zufrieden.
Aber: Wie sicher bin ich mir da?
Jetzt kommt die Suche nach Rückmeldungen. Impulse von aussen, Vergleich mit anderen, Kritik einholen, anderen Leuten die Bilder zeigen und die Reaktionen abschätzen… und JETZT kommt die Unzufriedenheit. Was, das Bild findest DU nicht toll? Es sagt Dir genau GARNIX? OMG! Unzufrieden!
Um nicht missverstanden zu werden, Rückmeldungen sind gut und wichtig. Aber nicht zufriedenheitsrelevant!
Die falsche Person zur falschen Zeit gefragt, katastrophale Rückmeldung gekriegt, Tag versaut.
Im Ernst, ich kann bei meinen Fotos ganz gut einschätzen, was hängt und was nicht. Und manchmal finde ich Fotos toll, wo andere sagen, hm was jetzt?
Macht aber nichts, mir sagt das Bild was und alles andere ist dann erstmal uninteressant. Die Wahrnehmung anderer ist ja auch geformt durch die kulturellen Zugänge. Die meisten Normalbürger stehen halt auf Postkartenlandschaften, da kommen bestimmte Bilder nicht an. Dazu ist die moderene Pop-Bildsprache mit Effekten und Hinguckern überfrachtet, die im normalen Fotoalltag halt auch nicht einfach so aufkreuzen. Effektinflation, sage ich mal dazu.
Und: Gute Bilder sind nicht notwendigerweise schöne Bilder!
Sehr schön der Artikel – finde mich gerade selber wieder. Ich starte auch gerade wieder einen Anlauf mit der Fotografie, die mich sehr fasziniert. Bei mir ist das Problem, daß momentan einfach die Familie und die Arbeit so viel Zeit und Energie ziehen, daß für die Fotografie zu wenig übrig bleibt. Wird sich hoffentlich mal ändern. Und so mache ich es wie mti dem Sport: Gruppenzwang – ich mach jetzt alle VHS-Kurse, einfach um einen festen Termin zu haben, der dann nur der Kamera und mir gehört und nicht meinen drei Fotomodellen zu Hause.
Ich habe mich in dem Text auch wiedergefunden. Vor allem an dem Punkt Hingabe scheitere ich zur Zeit doch noch am Meisten, denn es fällt mir oft schwer den inneren Schweinehund zu bekämpfen, die Fotosachen zu packen, raus zu gehen und Fotos zu machen. Ich denke aber gerade dass das ein wichtiger Punkt ist, denn die guten Fotos kommen in der Regel nicht zum Fotografen. Da muss man sich schon selbst auf den Weg machen. Ich denke wenn ich das schaffe, mache ich den nächsten Schritt vorwärts.
Ich denke aber auch, dass das Auge ein weiterer Punkt hin zum guten Fotografen ist, denn wie oft läuft man an geeigneten Objekten vorbei, ohne das Potenzial für ne gute Aufnahme zu sehen. Ich denke aber, wenn man die Leidenschaft und die Hingabe fürs Fotografieren hat, wird auch das Auge von Aufnahme zu Aufnahme besser und man kann irgendwann gar nicht mehr durch die Strassen laufen, ohne diese nach geeigneten Motiven zu „scannen“.
Und was es letztendlich braucht ist denke ich auch viel Geduld, denn die ersten Aufnahmen können, werden aber in der Regel selten, einmalige Bilder bringen.
In diesem Sinne danke für den Denkanstoss. Bin erst neu auf Deinen Blog gestossen und finde die Texte genial.
Grüsse
Tobias
Als Einsteiger frage ich mich das ständig. Habe im Urlaub „aus Versehen“ ein paar nette Fotos gemacht und wollte in Folge dessen lernen, konsistent hübsche Fotos zu machen (wohl das Äquivalent Deines Blutleckens).
Hab mir nach einer Weile im Dezember eine D90 gekauft und hadere seit dem mit mir, ob das nicht ein riesen Fehler war, weil ich völlig talentfrei bin.
Mir hat immer die kreative Ader gefehlt (meine Kunstnoten behalte ich mal für mich :)) hab aber immer schöne Fotos geliebt und meine Hoffnung war/ist, sie mir ein wenig antrainieren zu können.
Time will show.
Die Frage nach dem Talent dürfte wohl jeden, immer und immer wieder, beschäftigen. Oft geht es gar nicht darum ob man nun Talent hat oder eben nicht. „Talent“ ist in diesem Zusammenhang für mich so oder so zu weit gefasst. Für mich setzt sich das fotografische Talent aus mehreren Bestandteilen, u.a. aus dem fotografischen Auge, aus der Kreativität, aus der Konzeptionsfähigkeit, dem technischen Verständnis (uvm.) zusammen. Daher stellt sich für mich meist nicht die Frage wo jemand Talent hat, weil es für mich selbstverständlich ist, dass jeder irgendwo seine Stärken und Schwächen hat. Interessanter, aufreibender und spannender ist die Frage wie viel Talent man selbst hat. Ob das Talent für das, was man anstrebt auch ausreicht. Wie man im Vergleich zu anderen dasteht.
Fotografie ist Bestandteil der Kunst und damit kreativ. Kreativität lässt sich, im Gegensatz zur Wissenschaft, schwer bis gar nicht beweisen, weil sie individuell und subjektiv ist. Ich glaube das ist der wahre Grund, wieso man sich die Frage nach dem Talent immer und immer wieder stellt. Es kann einem einfach niemand bescheinigen, dass man’s kann oder eben nicht.
Was Martin mit „Leidenschaft“ bezeichnet, würde ich eher mit fotografischer Empathie umschreiben. Andere würde es das fotografische Auge nennen. Ich denke gute Bilder sieht man viel weniger, als dass man sie wahr nimmt. Oft sieht man zwei inhaltlich ähnliche Bilder, doch aus irgendeinem Grund vermittelt das andere mehr Stimmung und Gefühle. Ich denke diese feinen Unterschiede zu fühlen und auch betiteln zu können ist eine der elementarsten Grundvoraussetzungen in der Fotografie.
Ich als Einsteiger frage mich ständig wenn ich tolle fotos sehe „wow, ob ich sowas wohl auch könnte?“. Ich habe meine DSLR jetzt noch keinen Monat und grade wie du sagst „der Leidenschaft Füße machen“ das fällt mir im Moment doch noch sehr schwer, auch weil ich manchmal ziemlich überrannt von der ganzen Technik fühle da mir auf jeden fall noch ein großes Stück an Wissen fehlt
Was ist denn ein „guter Fotograf“ überhaupt?
Jemand der Fotos macht, die anderen gefallen bzw. sie ansprechen? Vielleicht gibt es auch andere Zielsetzungen für Ausübende der Fotografie, z.B. nur selbst für sich dabei Spaß zu haben (etwa wie viele andere Hobbies auch, die eher introvertiert ausgeübt werden können).
Bleibt man aber bei der ersten Antwort, so führt die Frage direkt zur Frage nach den „guten Fotos“. Also ein guter Fotograf ist jemand der gute Fotos macht.
Für gute Fotos (auch hier müsste man in die Diskussion einsteigen, was ein gutes Foto ausmacht) bedarf es glaube ich zahlreicher Ingredenzien. Leidenschaft und Hingabe (ist ja eher synonym, aber gemeint ist vielleicht Leidenschaft und Ausdauer) sind sicher Eigenschaften die möglicherweise notwendig, aber sicher noch nicht hinreichend sind. Sind das nicht sogar eher Grundtugenden, die ich mitbringen sollte, wenn ich egal was erfolgreich angehen will?
Ich brauche das, um die Technik, die Techniken, die kreativen Möglichkeiten, den Bereich „Post“ und den „fotografischen Blick“ zu erlernen. Weil das alles hat viel mit Übung und Erfolg/Mißerfolg zu tun, wofür ich halt wiederum Leidenschaft und Ausdauer brauche.
Viele Grüße
Thomas
PS: Wie kann ich mich auf Kwerfeldein eigentlich registrieren und ein Avatar Bild hinterlegen? Habe es nicht gefunden!!
Ich hätte da vor dem Lesen deiner Ausführungen gerne die Frage beantwortet: „Was ist ein GUTES Foto!“
@Einauge & Thomas S.: Danke für Euere Anregungen, hierzu empfehle ich Michael Jordan’s Gastartikel: Was macht ein gutes Bild aus?
Hi Martin, schöner Artikel. Ein wichtiger Aspekt – neben Hingabe und einer gewissen Wahrnehmungsfähigkeit – ist sicher auch Fleiß (im Sinne von arbeitsamer Zielstrebigkeit). Sich mit Fotografie zu beschäftigen, bedeutet auch, sich mit der Theorie und Technik zu befassen und das nicht wenig. Man muss da sowohl für´s Shooting als auch für die Weiterverarbeitung einiges lernen. Fotografie mit dem ganzen Drumherum ist einfach sehr zeitintensiv.
Übrigens finde ich, dass kaum ein Foto Zeitverschwendung ist, denn man lernt aus seinen Fehlern. Wir sprechen hier ja nicht davon, dass man eine Knipse sinnlos und ohne Absicht einfach draufhält. D A S wäre Verschwendung.
Freundliche Grüsse
Talente entstehen mit dem Interesse und der Leidenschaft für etwas. Und folglich auch mit der Hingabe.
Dummes Beispiel, aber ich habe mich mein bisheriges Leben lang nicht für Mathematik begeistert und habe auch absolut kein Talent. Wie komme ich denn dazu, wenn mich das nicht interessiert – ich habe mich auch nie genauer damit beschäftigt, habe keine Erfolge gehabt, da einfach die Grunvoraussetzung, das Interesse, nicht da war.
Ich glaube… um überhaupt Interesse an der Fotografie bekommen zu können, muss man Fotos lesen können. Die Emotionen, die Tiefe, die Message. Und um z.B. Emotion lesen zu können, muss man manchmal selbst viel davon haben oder schon einige erlebte Emotionen hinter sich gebracht haben, um ein offenes Auge dafür zu haben. Die Kunst der Fotografie ist so vielschichtig und für mich persönlich gibt es keinen großen Unterschied zwischen einem gemalten oder fotografierten Bild. Eine „visuelle Darstellung einer Nachricht“. Was zählt ist der riesige Brocken, der dahinter steckt. Und es kommt wohl oft vor, dass man die Nachrichten, die man aus einem Bild lesen kann, gar nicht aussprechen kann, da es dafür keine Worte gibt. Zumindest noch nicht.
Was ist schon ein Maß für großartige Fotos? Einer Menge berühmt gewordener Fotografen hätte ich mangelndes Talent bescheinigt, und würde ihnen ein anderes Hobby ans herz legen. Trotzdem haben sie ihre Fans.
Ja, ich kann dem Artikel einiges abgewinnen. Aktuell fehlt mir einfach komplett die Zeit durch Arbeit, Sport und vor allem Hausbau. Aber ich denke, das ist auch legitim.
Dafür ist der Abschluss des Hausbaus absehbar und dann geht es mit der Fotografie auch wieder voran.
Ein Projekt für 2010 habe ich mir ab März auch schon auf die Fahne geschrieben.
Man darf eben nicht alles auf einmal wollen sondern man muss ich schon im Klaren über die eigene persönliche Situation sein und abwegen, inwieweit und mit welchem Maß man selbst die Fotografie durchführt.
Ich kann und muss mich nicht mit einem Profi-Fotografen messen, wenn ich eben noch einen anderen Hauptjob und Hobbies habe. Da müssen die Relationen einfach realistisch bleiben, das könnte bei einigen ggf. aus dem Auge fallen.
@Thomas S. Das Avatar-Bild kommt von Gravatar.
@Hynek. Danke ich habe bei Gravatar ein Bildchen hinterlegt. Und nu? Also zumindest die früheren Kommentare werden immer noch nicht mit Bild angezeigt.
Was ist denn überhaupt das Zuordnungskriterium? e-Mail? Name? Beides?
Blick’s nicht.
Und müssen alle Kommetare von Martin freigegeben werden? Oder gibt es einen Status, der die Kommentare direkt durchläßt? Fragen über Fragen ;)
VG Thomas
@Hynek: Hat sich eben erledigt, Bilder sind da. Auch rückwirkend.
Danke nochmals.
VG Thomas
@Thomas: Jupp, jetzt sieht man Dein Avatar, das wird durch Deine Emailadresse zugeordnet. Und ja, ich moderiere alle Kommentare.
@Lasse: Danke für Dein Feedback. Und stimmt, ich sollte das mal genauer erläutern – vielleicht ist das sogar Stoff für einen weiteren Artikel zum Thema. Hm. Ich denk mal drüber nach.
Hallo Martin,
ich kann dir in diesem Punkt zustimmen, jedoch wirft sich mir beim Lesen doch noch eine Frage auf.
Du sprichst (bzw. schreibst) häufig von Inspiration.
Was genau meinst du damit? Was genau ist für dich Inspiration?
Geht es dir um eine Idee, also praktisch ein Foto was fertig in deinem Kopf herumschwirrt und nur noch darauf wartet gemacht zu werden, idt es ein Gefühl oder eine Gemütsverfassung?
Ich kann mir unter Inspiration nichts direkt vorstellen, darum verstehe ich deine Argumentation teilweise nicht.
Schöne Grüße,
Lasse
Also, da ich mich selbst sicher zu den Anfängern zähle finde ich mich in diesem Artikel eindeutig wieder.
Den Punkt „Leidenschaft“ würde ich bei mir schon recht gut einschätzen, mit der „Hingabe“ ist das aber so eine Sache. Oft fehlt mir einfach die Zeit, mich neben Familie, Freunde und Beruf auch noch mit der Fotografie intensiv zu beschäftigen. Natürlich würde ich am liebsten jeden Tag neue, tolle Fotos machen, doch wie soll sich das ausgehn? Schwierig! Ich glaube das ist momentan meine persönliche Herausforderung auf dem Weg zu einem „besseren“ Fotografen…
Ansonsten kann ich dir nur zustimmen, Talent ist Ansichtssache und oft kommt man mit Fleiß und genügend Motivation weiter als mit nur Talent! Wirklich interessant wird’s glaub ich, wenn man von allem (Talent, Fleiß, Motivation) etwas vorweisen kann!
wiedermal ein sehr guter beitrag;)
sehr hilfreich, und schön zu wissen das dass völlig normal ist*
Ich fotografiere seit 36 Jahren. Mit 6 kaufte ich mir meine erste PhotoPorst M42 Spiegelreflexkamera, machte Spaß, war aber auch teuer (Taschengeld). Ich wollte alles irgendwie anders im Bild festhalten.
Die Jahre gingen ins Land, Schule, Ausbildung, Kinder, Hausbau….
2002 kaufte ich mir eine digitale Kompaktkamera, wobei von dort an meine Ansprüche an Qualität ständig stiegen. Seit 2006, bei einer Panasonic FZ50 angekommen, gings dann ab wie „Schmitts Hamster“! Nun bin ich bei der Canon 500d angelangt. Immer mehr musste ich fotografisch festhalten, suchte immer neue Perspektiven, Winkel, Ausschnitte. Familie, Katze, selbst meine Fische mussten herhalten.
Fazit: je mehr ich fotografierte, desto besser wurden die Bilder. Erst viel Ausschuss (muß ich mal löschen!), inzwischen drücke ich aber viel weniger, aber viel gezielter auf den Auslöser. Konzertfotografie, Modelshooting, Tabletop, alles musste (und muß) ich fotografieren, denn nur dann habe ich das Gefühl etwas hinzuzulernen.
Photoshop, Lightroom etc. kamen im laufe der Jahre dazu, und auch da: je mehr ich mache, desto besser läufts von der Hand.
Inzwischen (ich drucke jetzt auch selber) sind meine Bilder (sagen mir zumindest einige Leute) richtig gut, so dass ich auch schon Ausstellungen hatte. Jetzt bin ich auf dem Weg „meinen“ Stil zu finden bzw. zu festigen.
Was trieb/treibt mich voran: Leidenschaft: ja
Hingabe: auf alle Fälle
Talent: müssen andere beurteilen
Jeder fotografiert in erster Linie erst einmal für sich alleine, was man draus macht, bleibt jedem selbst überlassen. Spaß machts vor allen Dingen, wenn ich fotografiere, und, wenn Leute bei meinen Bildern stehen bleiben, mich drauf ansprechen und die Geschichte zum Bild erfahren wollen.
[fc-user:1348077]
hmmm…
Die Sache mit dem Talent hatten wir ja schonmal. Und genau wie damals werd ich das Gefühl nicht los, dass Du manchmal zu nett bist. Sicherlich ist es destruktiv jemandem zu sagen: „Vergiss es besser, Du hast keine Talent“. Das stimmt wohl.
Ich glaube aber trotzdem, dass jeder Mensch verschiedene Talente hat, und manche haben somit ein größeres Talent für die Fotografie als andere.
Das muss ja nicht unbedingt heissen, dass es nix wird mit der Fotografie.
Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, dass der Lernprozess bei dem Einen länger als beim Anderen dauert. :)
Solange Leidenschaft und Hingabe vorhanden sind wirds auch früher oder später was werden.
Ich finde die Punkte passen auch wunderbar mit einem deiner vorangegangenen Artikel zusammen. Diesem – Ich der Egozentriker Fotograf -(Entschuldige der Titel ist mir entfallen)Artikel. Wenn ich meine Bilder als gut erachte und denke ich habe Talent und entsprechende Hingabe etc, woran kann ich das erkennen. Für wen oder was mache ich die Bilder? Ist Talent überhaupt nötig? Sind nicht alle Bilder mit denen ich zufrieden bin ausreichend?
Ich persönlich schwanke immer sehr. Ich hätte gerne schöne Bilder die andere begeistern und ihnen einige schöne Sekunden des Betrachtens bescheren, aber in erster Linie muss ich doch zufrieden sein. Und ich finde diesbezüglich spielt Talent keine Rolle.
Huhu, das ist das erste mal, dass ich hier antworte, aber ich lese schon eine längere Weile begeistert mit. Da ich selber auch Anfänger bin und jetzt seit drei Wochen eine Kamera besitze, war das ja jetzt mal ein Thema wo ich mich traue was zu sgen:
Ja, ich finde mich schon darin wieder. Leidenschaft ist für mich kein Problem aufzubringen, da Fotografie an sich bzw. Fotos mich schon immer angesprochen haben/mich aber auch immer interessiert hat, wie genau derjenige das nun fotografiert hat (Licht und so weiter).
Hingabe,naja. Wie du schon selber geschrieben hast, gibt es Leute, die sich neben Fotografie noch für andere Sachen interessieren und das trifft bei mir auch zu. Deswegen werde ich mir überlegen müssen, wie ich das am besten mache und ob ich mir einen Tag in der Woche nehme der abends fürs Fotografieren freigehalten wird.
Was ich noch schwieriger finde, ist, wo genau ich anfange. Ich hab jetzt so viel gelesen und gesehen an guten und an schlechten Fotos, Infos über die Technik etc. , dass das alles etwas überflutet ist und ich gar nicht weiß, was ich jetzt mache. Will ich Leute fotografieren oder Lanschaften oder ‚einfach so‘ oder eigentilch ja erstmal üben um die Kamera kennen zu lernen?
Wahrscheinlich geht da nur ausprobieren :).
Huch, etwas langer Kommentar. Vielen Dank jedenfalls für deine vielen interessanten Beiträge! (Wollte ich schon die ganze Zeit mal sagen).
ja martin. hat für mich genau ins schwarze getroffen.
ich halte mich nicht mal für einen fotografen, sondern für einen „knipser“. aber einen mit leidenschaft und mittlerweile auch der nötigen hingabe.
so geschah es erst kürzlich, dass ich abends ganz spontan, trotz nieselregens mein stativ gepackt und ein paar langzeit aufnahmen gemacht habe. jetzt habe ich zwar ein paar unscharfe bereiche auf den fotos, wegen der tropfen auf der linse, aber „who cares“? ich habs gemacht und was gelernt dabei. schöner artikel. :)
ach ja – diese teilweise quälenden fragen kenne auch ich nur allzu gut.
was man dabei meiner meinung nach aber auf keinen fall vergessen sollte: man vergleicht ja automatisch – ob man will oder nicht – zumindest geht das mir so. und wenn ich meine bilder natürlich immer nur mit fotografen die martin oder anderen jungs dies einfach drauf haben vergleiche – dann ist der frust mitunter groß.
deswegen schaut euch einfach eure eigenen bilder aus dem z.b. letzten jahr an & ihr werden eure eigenen weiterentwicklung bestaunen können (sofern ihr euch aktiv weiterentwickelt habt ;-)
was mir bei der ganzen sache auch sehr geholfen hat/noch immer hilft sind „fotofreunde“ – mit denen ich gemeinsam fotografieren gehe – ideen ausarbeite usw….
da wir alle ca. den selben level haben ist das eine feine sache um sich gegenseitig anzuspornen – neues zu probieren usw….
jm2c
michi
Blogartikel dazu: Der Weg der Fotografie « 2010/52
Blogartikel dazu: “Habe ich das Zeug dazu, gute Fotos zu machen?” | Photozio
Ich denke viele Dinge brauchen einfach eine ganze Weile bis man gut darin wird. Das ist mit dem Fotografieren genau das gleiche wie mit allen anderen Dingen auch. Bei dem einen geht es halt ein bisschen schneller bis er gut darin ist und bei einem anderen dauert es etwas länger.
Aber ich denke irgendwann, wenn man lang genug dabei bleibt wird man automatisch gut. Man merkt es zwar selbst nicht sofort, weil langsam voran geht, aber auf lange Sicht betrachtet lässt sich dann doch ein deutlicher Fortschritt erkennen.
Schaut euch mal die Bilder von vor 3 Jahren an, die Ihr so gemacht habt ;)
Wie immer ein toller Artikel! Ich denke, so ein bisschen werden sich alle hier darin wieder finden. Ich persönlich werde mir nun noch länger und mehr Fotos auf flickr anschauen.
Danke, Martin!
ich kann mich gut einordnen ich habe bevor ich meine eigene cam bekommen habe immer die meines vaters „stibitzt“ undversucht damit etwas hinzubekommen – hat leider kaum funktioniert- aber ich versuchte es weiter und siehe da mit der zeit wurden meine bilder besser-nicht perfekt aber besser^^- ich denke man lernt nie aus und bei jedem „shooting“ kommen neue erfahrungen und inspirationen dazu ^^
du hast wie immer super arbeit geleistet martin! *ganzdickeslob*
mfg SinuX
Ich bin Einsteiger – fotografiere nicht ganz ein Jahr – habe mich wieder gefunden.
Zum Glück habe ich eine guten Job der mir Spaß macht.
Leidenschaft zum Bilder machen habe ich sehr viel.
Bilder von mir, die mir gefallen habe ich sehr wenige.
Ich schaue mir gerne gute Bilder an und nach dem ich viel gelesen habe merke ich das ich anfange zu überlegen wie das Bild gemacht wurde. Tiefenschärfe = Blendengröße; usw..
Talent = keine Ahnung was das genau ist.
Ich kann gut mit Zahlen umgehen. Meine Kamera beherrsche ich auch so langsam.
So langsam denke ich, das man auch fotografieren lernen kann und wenn man die Grundtechnik nicht durch Fleiß erlernen bzw. erlesen will wird man nie gute Bilder machen.
Also lese ich alles was kommt und versuche „abzugucken“ wo ich kann. Mit etwas Glück bringt es irgendwann mal was :-)
Hmm, „es geht um Bilder die was bewegen sollen“, damit komme ich nicht klar. Achtung: Hört sich fast so an als muß jedes Foto die Welt retten? Wenn ein Foto den Betrachter anspricht oder fesselt so war die Entstehung keine Zeitverschwendung, oder?
Der Biss die Ausdauer sind ohne Frage wichtig, ich habe die SLR (analog) eine Weile zur Seite gelegt und durch eine Kompakte ersetzt. Doch die Leidenschaft war größer und eine DSLR mußte her. Als „Hobbyfotoapperatbenutzer“ mache ich die Bilder für mich.
Genau! Talent ist gut, aber es gilt immernoch:
10% Talent 90% harte Arbeit und beissen! Viele Sachen kann man einfach üben und somit kontinuierlich besser werden.
Man sollte vor allem Spass an der Fotografie haben. Seitdem ich endlich wieder eine (Einsteiger) DSLR habe, bin ich viel auf flickr unterwegs, sitze staunend vor tollen Fotografien, lasse mich inspirieren, surfe durch diverse Blogs wie dieses, und habe meine kleine D40 eigentlich fast immer dabei und halte auch immer die Augen nach interessanten Objekten oder Motiven auf.
Manche Fotos gelingen, manche – egal wie schoen das Motiv auch ist – irgendwie nicht ;) Aber wie heisst es doch an anderer Stelle so schoen: Die ersten 10.000 Fotos sind eh die schlechtesten ;)
Ich erlaube mich zu den Erfahrenen einzustufen.
Zeug lässt sich materiell wie ideell Beschreiben. Materiell ist das Zeug als Werkzeug zu verstehen, da braucht es Knete und technisches Verstädnis.
Zu allem Philosophischen hin gehört noch folgender Aspekt dazu. Der Fotograf muss wach sein muss. Der Blick des Fotografen auf die Welt macht das Bild. Und dies erfordert aktive Teilnahme am Geschehen.
Bebilderer, welch ein schöner Name, doch was steckt dahinter?
Egal, wer was über die Fotografie schreibt: Deine Aussage trifft den Kern der Sache!
Alles andere ist Spaßhabenwollen. Und das ist ja auch gut so.
Wer sich kontruktiv und kritisch hinterfragt, ob seine Bilder gut sind, der lernt mehr, als derjenige, der seine Claquere – ohne Bezahlung -missbraucht.
Lektüre bzw. von Feininger oder Fotos von Henry Cartier Bression, sind guter Vermittler, um eine visuelle Darstellung ohne Worte zu kreieren.
Nicht jeder, der sich im Netz tummelt und mal im richtigen Moment ausgelöst hat, ist ein guter Fotograf.
Wer den wachen Blick und das fotografische Auge hat, – gute Ausrüstung vorausgesetzt – der wird mit guten Bildern „belohnt“
Hi,
ich habe mich in vielen Teilen wiedergefunden. Die Frage nach dem Talent halte ich auch für die schwierigste. Denn Was hilft es einem, wenn man zwar einen guten Blick für Motive hat, sie aber einfach technisch nicht in Szene setzen kann. So kann der wunderbarste Sonnenaufgang durch falsche Belichtung, falschen Weißabgleich usw. schlecht werden.
Meiner Meinung nach fehlt in Martins Liste noch „Wille zum Lernen“. Damit meine ich einerseits, Bilder von anderen zu studieren. Aber auch der Wille die technischen Grundlagen zu lernen. Wenn ich mir eine teure Spiegelreflex kaufe, wäre es doch verschwendetes Geld nur in JPG und mit den Standardmotiv-Programmen zu arbeiten. Das ist für den Einstieg sicherlich sinnvoll, wenn man aber ernsthaft fotografieren will, sollte man sich schon mit den Einstellungen seiner Kamera vertraut machen.
Neben der Kamera gibt es auch noch viele andere Grundlagen: Komposition, Farben, Linien…
Und meiner Meinung nach gehört auch die richtige Nachbearbeitung dazu. Dass muss nicht Photoshop sein, meistens reicht schon Lightroom oder ein einfacher RAW-Konverter. Es geht hier mehr darum sich auch noch im nachhinein mit seinem Bild zu beschäftigen. Nicht nur vorher.
Für Leute, die an ernsthafter Konstruktiver Kritik über ihre Bilder interessiert sind, möchte ich folgende Flickr-Gruppe empfehlen (leider nur auf englisch, falls Interesse an so einer Gruppe auf deutsch besteht, bitte mir einfach ne Flickr-Mail schicken): http://www.flickr.com/groups/scoremeindetail/pool/
Blogartikel dazu: Ich habe doch keine Zeit | HDR-Blog
Das trifft den Nagel auf den Kopf. Leidenschaft, Hingabe, Wille zur Verbesserung.
2009 habe ich nach 25 Jahren Spiegelreflex-Abstinenz 3600 Fotos gemacht, darunter viele bei denen ich bewusst gesagt habe „ich probier mal was aus“ und seltsamerweise ist es oft das erste einer Serie, das mir hinterher am besten gefällt.
Wieviele wirklich GUTE sind dabei, die mir selber nach Lightroom gefallen ?
Sage und schreibe FÜNF.
Hi,
ich bin erst seit ein paar Wochen beim Fotografieren und will erstmal herausfinden, ob es für mich etwas ist, da meine Hobbys vorher doch ganz woanders waren. Die Sache mit dem Talent lasse ich vorerst aussen vor und ich gebe dir in dem Punkt recht, dass man sich damit als Einsteiger nicht so sehr befassen sollte.
Vielleicht einfach mal rausgehen und knirpsen und wer weiss wie es sich entwickeln könnte. Erzwingen sollte man nichts, aber wenn man jedoch etwas Spass empfindet, wäre es falsch, mit dem anfänglichen Knirpsen aufzuhören.
Ich bin mir sicher, da ich ein paar Hobbys von mir beinah 10 Jahre lang betrieben habe, dass diverse Ambitionen auch im Laufe der Zeit ans Tageslicht kommen können. Ob ich selbst nach ein paar Wochen Fotografieren dabei bleibe, lässt es sich nur herausfinden, wenn ich mir Zeit lasse. Spass habe ich schon mal daran.
Blogartikel dazu: Wie und mit welcher Kamera fotografiere ich richtig auf Safari? | Fotografie-Anleitung
Ich orientiere mich gerne an den Profis. Damit ich mal so gut werde wie sie!
Hallo Martin,
Ich finde, dass Leidenschaft und Hingabe immer die Zentralen Faktoren dafür sind, wenn man etwas richtig gut machen will. Ob es dann gut wird oder nicht, das ist wieder eine andere Sache. Leidenschaft und Hingabe bedeutet etwas mit Herz zu machen und am Ball zu bleiben. Ja sogar dabei zu bleiben, besonders wenn es mal nicht leicht ist und darin noch mehr Ansporn für die Sache zu finden.
Man lernt aus Fehlern und wer keine „schlechten“ Bilder macht, wird auch keine Guten schießen!
Danke
Simon
Hallo Martin,
Ich finde, dass Leidenschaft und Hingabe immer die zentralen Faktoren sind, wenn man etwas richtig gut machen will. Ob es dann gut wird oder nicht, das ist wieder eine andere Sache. Leidenschaft und Hingabe bedeutet etwas mit Herz zu machen und am Ball zu bleiben. Ja sogar dabei zu bleiben, besonders wenn es mal nicht leicht ist.
Wenn mir mal was nicht gelingt, wie ich es mir vorstelle (und das passiert eigentlich fast jedes Mal beim Fotografieren)dann spornt mich das eigentlich noch mehr an. Ich WILL das dann schaffen: dann lese ich, gucke Fotos von anderen an, tausche mich in Foren aus… und versuche es gleich nochmal.
Man lernt aus Fehlern und wer keine „schlechten“ Bilder macht, wird auch keine Guten schießen!
Danke
Simon
Seit Tagen (nachdem ich von Dir ein Video auf Youtube gesehen habe.Fand es klasse, wie locker du da gelabert hast) mache ich mir nun Gedanken über das Thema.
Ich weiß echt nicht ob ich Talent habe. Keine Ahnung! Manchmal bin ich auch total verzweifelt, auf was ich mich da eingelassen habe (kostspielig, zeitaufwändig, und dann noch ein nebengewerbe und solche Sachen, nebenbei noch Teilzeitjob im Büro, Kind, Hausarbeit und und und).
Doch mein Ehrgeiz ist so stark, dass ich weiterhin fleißg lerne, lerne, lerne, lerne. (Bin froh, dass es euch gibt!DANKE!!!).
Ich hoffe, dass ich noch lange und ewig fotografieren werde. Krass, ich kann es mir gar nicht mehr ohne meine Kamera vorstellen.
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Hi Martin
Sehr guter Text mit erfrischend anderer Sichtweise. Reduziert auf das wirklich Wesentliche.
„der Leidenschaft Füße machen“ trifft’s bei mir aber sowas von auf den Punkt. Man könnte Neudeutsch auch sagen: überwinde diesen faulen inneren Schweinehund…. und verlasse die Konfortzone. Tötn einfach, ist es aber nicht immer….
Danke und allzeit gutes Licht.
Pit