24. März 2024 Lesezeit: ~4 Minuten

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Im Bereich der Bildenden Kunst ist jede 4. Familie alleinerziehend, im Bundesdurchschnitt jede 5. Durch fehlende Familienmitnahme können sich alleinerziehende Künstler*innen seltener auf Stipendien bewerben. Deutschlandweit gibt es nur zwei Residenzstipendien mit Kinderbetreuung. Das ist nur eines der vielen Probleme, mit denen alleinerziehende Fotograf*innen konfrontiert sind.

Die Künstlerin Delia Keller hat noch weitere Herausforderungen auf Instagram aufgeführt und empfiehlt, die Petition zur Reformierung des Unterhaltsvorschussgesetzes mit zu unterzeichnen.

Ich nehme diese Zahlen zum Anlass, um zu fragen:

Würdest Du ein Residenzstipendium in Anspruch nehmen?

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In der letzten Woche wollte ich wissen, ob es mehr Aufklärung zum Thema Bildmanipulation braucht. Über zwei Drittel haben mit Ja abgestimmt.

 

Linktipps

• Die ersten Tatortfotos entstanden um 1900. PetaPixel berichtet von dem französischen Detektiv, der die Fotografie als einer der ersten zur Ermittlung nutzte und zeigt verschiedene Fotos. → ansehen

• Richard Johnson hat in Kanada Eishütten dokumentiert. Eine schön bunte Bildstrecke. → ansehen

• Abbas Raad ist eine von vielen kreativen Stimmen, die das Narrativ des Irak verändern, einer Nation, die sich nach Jahren der Besatzung, der Ausbeutung von Ressourcen und der falschen Darstellung durch westliche Medien wieder aufbaut. Im Interview mit Dalia Al-Dujaili spricht er über seine Bilder intimer Momente religiöser Anbetung. → ansehen

• Fotografie und die Inszenierung von Kleidung gehen Hand in Hand, beides ist längst zur Kunstform geworden. Die Weltkunst hat Modebücher und Bildbände zusammengestellt, die Einblicke hinter die Kulissen des Glamours gewähren. → ansehen

• Der Fotograf Boris Becker hat jahrelang VW-Bullis vor Hochbunkern in westdeutschen Städten abgelichtet. Die Kombination ist ein wenig kurios, aber bei nährerem Hinsehen erhellender als gedacht. → ansehen

• Welche Nachrichten wirklich interessieren, wusste George Grantham Bain bereits vor über 100 Jahren: die, zu denen es spektakuläre Fotos gibt. Und er hatte verstanden, wie man damit Geld macht. → ansehen

• Die AfD Göppingen wirbt mit dem Gesicht einer Frau, die es so nicht gibt. Neben dem KI-Bild steht ein Spruch, warum die nicht existierende Frau Mitglied der AfD geworden sei. → ansehen

 

Buchempfehlungen

In „Soldaten_0008-0129“ kombiniert Irina Ruppert Pass- und Portraitfotografien internationaler Soldaten mit toten Insekten. Die Portraits sind Relikte aus der Vergangenheit und verraten nichts über die individuellen Geschichten der Soldaten. Symbolisch verkörpert durch die toten Insekten, umgibt die Bilder eine Ahnung des Todes. Initiiert wurde Irina Rupperts Arbeit durch die Auseinandersetzung mit ihrem aus der Ukraine stammenden Großvater, der im Zweiten Weltkrieg zur Wehrmacht eingezogen wurde. Die Fragen, die sie an den längst verstorbenen Großvater adressiert hätte, wurden zur Basis.

„Windsbraut“ : 47 Seefrauen überqueren in 24 Tagen den Atlantik von Teneriffa nach Martinique. Eine Atlantiküberquerung mit einer Crew, die nur aus Frauen besteht – in dieser Größenordnung gab es das noch nie. Verena Brüning hat diese Fahrt mit der Kamera begleitet: Die harte Arbeit an Bord, die besonderen Momente, die Stimmung und die Schönheit des Atlantik – all das lädt zum Träumen von eigenen Abenteuern ein.

 

Ausstellungen

Michael Schäfer: Am besten nichts Neues
Zeit: 23. März – 19. Mai 2024
Ort: HAUS am KLEISTPARK, Grunewaldstr. 6–7, 10823 Berlin

Norbert Enker: „Alte Zeche – Junge Leute“
Zeit: 24. März – 13. Oktober 2024
Ort: UNESCO-Welterbe Zollverein, Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen

Nira Pereg: Abraham Abraham Sarah Sarah
Zeit: 23. März – 30. Juni 2024
Ort: Kestner Gesellschaft, Goseriede 11, 30159 Hannover

 

Drüben auf Instagram

@stefanie.langenhoven – Meine Instagramempfehlung ist in dieser Woche die südafrikanische Künstlerin Stefanie Langenhoven.

 

Podcasttipp

André Josselin – Der Weg in die Werbefotografie

Vor fünf Jahren Sprach Andreas Chudowsky bereits mit André Josselin. Damals stand er noch am Anfang der Fotografie und hatte sich einiges vorgenommen. Was ist daraus geworden?

 

Videos

Ted Forbes im Interview mit Ralph Gibson.

 

Diese Diptychon-Portraits derselben Person in derselben Pose im Abstand von 20 Jahren beschwören die Magie, die der Fotografie und Portraitmalerei zugrunde liegt. Ein kurzes, aufschlussreiches Videointerview mit dem Fotografen Roderick McNicol verrät mehr über den Prozess hinter dieser kraftvollen Serie.

 

Das Titelbild stamt von Hannes Köttner. Vielen Dank!

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