04. Juni 2023 Lesezeit: ~5 Minuten

browserfruits 23.2023

Die browserfruits beginnen heute ein wenig anders. Die neue Beta-Version von Photoshop bietet viele KI-Funktionen. Besonders eine davon wird im Internet ausgiebig getestet und gefeiert. Demensprechend gibt es dazu sehr viele Links, die ich Euch unbedingt zeigen muss. Danach geht’s aber wie gewohnt weiter, zum Großteil auch ganz ohne KI. Versprochen!

• Martin Neuhof experimentiert schon eine ganze Woche lang mit seinen Fotos und ich staune über die Ergebnisse, die er in seinen Instagram-Stories und auf Twitter teilt. Er erweitert seine Bilder nach oben, unten, links, rechts. Manchmal auch zu allen Seiten gleichzeitig. Automatisch. → ansehen

• Lorenzo Green nutzt auf Twitter ebenfalls die Funktion „Generatives Füllen“, um berühmte Plattencover zu erweitern. Adele ist mein Favorit, Metallica ist am lustigsten. → ansehen

• 2014 hatte diese Idee schon die Kreativ-Agentur Aptitude. Sie stellte sich ebenfalls die Frage, was sich im Umfeld verschiedener Plattencover wohl so abspielt. Damals wurden die Ergebnisse noch mühsam händisch erstellt. → ansehen

• Auch das Monopol Magazin hat sich mit dem Phänomen beschäftigt und zeigt berühmte Gemälde wie die Mona Lisa oder die Geburt der Venus in erweiterter Form. → ansehen

In vielen Fällen klappt die dafür verwendete KI-Funktion „Generatives Füllen“ erstaunlich gut, außer es geht um Gesichter, Hände und Kameras. Das mit den Kameras habe ich bei meinem eigenen Test mit dem Titelbild der heutigen browserfruits herausgefunden. Die Originalaufnahme von Alexander Andrews war ein Hochformat. Die Erweiterung nach links und rechts zeigt vieles, was eher aussieht wie zu oft heruntergefallene Kameras. Aber hey, es ist auch noch die Beta-Version!

Habt Ihr Adobe Firefly schon ausprobiert?

Ergebnis ansehen

Wird geladen ... Wird geladen ...

In der vergangenen Umfrage wollte ich wissen, ob Ihr noch analog arbeitet. 56 % von Euch nutzen nach wie vor analoge Kameras. Erstaunlich in Zeiten von KI, finde ich. Oder vielleicht gerade deshalb?

 

Linktipps

• Das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Dortmund widmet sich einem fast vergessenen fotografischen Phänomen: der Kabinettkarte. Die Online-Ausstellung lädt ein, in dieses Bildmedium, seine Formensprache und seinen Bildgebrauch einzutauchen. → ansehen

• Eine Ausgabe der Zeitschrift „Lisa Kochen & Backen“ wurde per KI erstellt, inklusive aller Texte und Bilder. Ein „Experiment“, sagt der Burda-Verlag, der die Leser*innen darüber allerdings nicht informierte. → ansehen

• Viele Journalist*innen begleiten die Aktivitäten der Klimabewegung. Einer Fotojournalistin wird Hausfriedensbruch vorgeworfen. Sie hatte die Räumung einer Waldbesetzung dokumentiert. → ansehen

• Was sind die typischen Gerichte von Großmüttern auf der ganzen Welt? Der Italiener Gabriele Galimberti hat es herausgefunden. → ansehen

 

Buchempfehlungen

„Photography Lies – die Lügen der Fotografie“ : Pandemie und Krieg haben auch die gesellschaftliche Wahrnehmung von Bildern verändert. Ihre Funktionen sind gerade wieder einem starken Wandel unterworfen. Ihre Verbreitung zielt heute darauf ab, nicht nur zur objektiven Meinungsbildung und Information beizutragen, sondern auch Haltungen auszurichten, zu steuern und Interessen zu dienen. Die „Foto Wien 2023“ repräsentiert und untersucht die Lügen der Fotografie. Zusätzlich werden Bilddistribution und -zirkulation anhand des Kriegsgeschehens in der Ukraine in den Blick genommen.

„Sichtbar: Frauen in der Architektur“ : Die Zigarre in der Hand, lässig auf einem Freischwinger sitzend – fast alle kennen dieses Foto von Mies van der Rohe, einem der berühmtesten Architekten des 20. Jahrhunderts. Wie viele ikonische Fotografien sind von Architektinnen bekannt? Städte und bedeutende Bauwerke wurden jahrhundertelang für und von Männern geplant und gebaut. Es fehlt die weibliche Perspektive. Das gilt für die Planung von Städten wie für die Sichtbarkeit von Frauen in der Architektur. Dieses Buch versammelt Portraits von Frauen aus allen Bereichen der Architektur.

 

Ausstellungen

Niemandsland und Musterdorf. Fotoreportagen von Bettina Flitner 1990/2014
Zeit: 7. Juni 2023 – 14. Januar 2024
Ort: Museum in der Kulturbrauerei, Knaackstr. 97, 10435 Berlin

f² Fotofestival
Zeit: 1.–11. Juni 2023
Ort: Verschiedene Ausstellungen in Dortmund

Speaking Back. Decolonizing Nordic Narratives
Zeit: 3. Juni – 1. Oktober 2023
Ort: Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 15, 20095 Hamburg

Lee Miller. Fotografin zwischen Krieg und Glamour
Zeit: 10. Juni – 24. September 2023
Ort: Bucerius Kunst Forum, Alter Wall 12, 20457 Hamburg

 

Drüben auf Instagram

@carlo_bevilacqua – Der Fotojournalist Carlo Bevilacqua reist um die Welt und dokumentiert utopische Gemeinschaften, irische Traveller und genderfluide Menschen, um nur ein paar Themen aus dem breiten Portfolio zu nennen.

 

Fotowettbewerbe

Deutscher Fotobuchpreis

Alle Bildbände, Sammel-Bildbände, Ausstellungskataloge, Monografien, Fotobücher und theoretische Publikationen zum Thema fotografische Bilder können eingereicht werden, deren Veröffentlichung zwischen dem 11. September 2021 und dem 14. Juni 2023 liegt und die noch nicht am Wettbewerb um den Deutschen Fotobuchpreis teilgenommen haben. Der Einsendeschluss wurde bis zum 15. Juli verlängert.

 

Videos

• Martin Schoeller ist ein Star in seiner Branche. Mit Fotografien, die Menschen extrem nahekommen, wurde er berühmt. Close-ups nennt der deutsche Fotograf, der seit vielen Jahren in New York lebt, seine Portraitfotos. Sie erzählen unmittelbar von den Erfolgreichen und von denjenigen, die ums Überleben oder ihre Identität kämpfen müssen. → ansehen

• Latif Al Ani fotografierte über 30 Jahre hinweg irakische Städte wie Bagdad, Mossul und Basra: Es sind die Bilder aus Vorkriegszeiten. Mit 88 Jahren reist er erneut durch sein Heimatland, auf der Suche nach den Orten und Menschen, die er damals in seinen Bildern festgehalten hat. Und die Iraker entdecken in den Bildern die Schönheit ihres Landes, das es so nicht mehr gibt. → ansehen

Ähnliche Artikel