Photopia in Hamburg lädt ein
Die Photopia hat sich ein großes Ziel gesetzt: Sie möchte die bedeutendste Fotomesse in Deutschland werden und damit die 2020 eingestellte Photokina ersetzen. Ohne aber ihre Fehler zu wiederholen. Kein leichtes Ziel in einer schwierigen Zeit.
Als im Herbst 2021 die erste Photopia eröffnete, war die Pandemie allgegenwärtig. Maskenpflicht und begrenzte Publikumszahlen hatten es der ersten Messe nicht leicht gemacht. Die Hallen wirkten nahezu leer – trotz der großen Schiffscontainer, die als Deko und kleine Fotolocations überall verteilt standen.
Die Pandemie spielt in diesem Jahr eine kleinere Rolle, doch eine Großveranstaltung wie diese ist auch in Zeiten von Energiekrise und Inflation ein Wagnis. Dass die Photopia diesem mit Zuversicht entgegentritt, zeigt ein durchaus beeindruckendes Programm, das im Vergleich zum letzten Jahr auch um einiges größer geworden ist.
Im Mittelpunkt des Programms stehen aktuelle Themen und Trends in der Fotografie. Das Tagesticket kostet 25 €, ermäßigt 15 €. Dafür kann man sich nicht nur die Stände bekannter Marken ansehen und sich vor Ort beraten lassen, sondern auch drei große Ausstellungen besuchen:
- „WE_LOVE – 60 Jahre Deutscher Jugendfotopreis“ zeigt ausgewählte Aufnahmen aus der langen Geschichte des Wettbewerbs sowie die Preisträger*innen des Jahres.
- Die prämierten Aufnahmen des „PROFIFOTO NEW TALENT AWARD“ werden auf der Messe zu sehen sein.
- Mehr als 600.000 Fotos wurden beim CEWE Photo Award 2021 unter dem Motto „Our world is beautiful“ eingereicht. Die zehn prämierten Aufnahmen hängen in der Messe.
Ebenfalls im Preis des Tagestickets enthalten sind die Vorträge auf der Photopia Stage und der Container Stage.
Für Profis: Creative Content Conference
Für alle, die die Fotografie professionell betreiben, gibt es in diesem Jahr zudem die „Creative Content Conference“ mit einem eigenen Bühnenprogramm. Die Vorträge sind thematisch auf drei Berufsfelder aufgeteilt: Freitag dreht sich alles um die Hochzeits- und Portraitfotografie, Samstag geht es weiter mit der Editorial- & Dokumentarfotografie und der Sonntag schließt die Fachkonferenz mit den Themen Commercial & Lifestyle ab. Eine sinnvolle Unterteilung in Anbetracht dessen, dass das Tagesticket für diesen Bereich 89 € kostet.
Ich werde als Moderatorin für drei Panels am Samstag und Sonntag vor Ort sein:
Was braucht eine gute Website?
15. Oktober 2022, 11:30 Uhr
Eine eigene Webseite ist wichtig, wenn man von der Fotografie leben möchte. Doch wie viele Bilder und vor allem welche sollte ich zeigen? Nach welchen Informationen suchen potenzielle Auftraggeber*innen? Und worauf achten Bildredaktionen beim Überfliegen von Webseiten? Diese Fragen bespreche ich mit der Dozentin und freien Bildredakteurin Nadja Masri. Als Beispiele dienen im Gespräch reale Webseiten professioneller Fotograf*innen.
Karriere und Kind?! – Wie sich Elternschaft und Selbstständigkeit miteinander vereinbaren lassen
15. Oktober 2022, 16:30 Uhr
Die Fotografie ist kein 9-to-5-Job. Kindergärten schließen jedoch meist bereits gegen 16 Uhr und öffnen am Wochenende gar nicht erst. Lange und unregelmäßige Arbeitszeiten sind aber nur ein Problem von Eltern in der Fotografie. Auch der Mutterschutz ist leider für Selbstständige nicht gleichwertig zu dem von Angestellten gestaltet. Zusätzlich muss man sich während der Elternzeit auch noch darum sorgen, ob die hart erarbeitete Kundschaft überhaupt noch da ist, wenn man anschließend wieder ins Berufsleben tritt.
Auf der Bühne kommen Eltern zu Wort, die die Herausforderung angenommen haben und selbstständig in der Fotografie arbeiten. Melina Mörsdorf, Julia Steinigeweg und Jan Philip Welchering sprechen mit mir über ihre Erfahrungen und diskutieren mit dem Publikum, was sich ändern muss, damit Menschen nicht vor die Wahl Karriere oder Kind gestellt werden.
Ist die KI der Tod der Stockfotografie?
16. Oktober 2022, 16:30 Uhr
Mit einem Klick lässt sich dank künstlicher Intelligenz ein neues Bild generieren. Das ist keine Science-Fiction, sondern bereits Realität und die Ergebnisse sind durchaus überzeugend. Wie verändert sich dadurch die Arbeit in der Stockfotografie? Werden Stockfotograf*innen in einigen Jahren überhaupt noch gebraucht werden? Diese Fragen gebe ich an den Stockfotograf Robert Kneschke weiter, der die Branche wie kaum jemand sonst in Deutschland kennt.