02. Dezember 2021 Lesezeit: ~5 Minuten

Werkstattbuch: Das Ende der Corona-Fotografie?!

Als im Mai dieses Jahres der harte Lockdown beendet wurde, begann eine hoffnungsvolle Zeit: Der Frühling war da, die Geschäfte und Restaurants öffneten wieder, man konnte einander wieder begegnen, die Infektionszahlen sanken – und auch die Kundschaft meldete sich wieder: Die Werkstore öffneten sich, erste Jobs wurden beauftragt, verschobene Aufträge nachgeholt und man konnte die durchaus berechtigte Hoffnung haben, dass zum Ende des Jahres vielleicht „alles wieder okay“ sein könnte. Oder zumindest fast.

Trotzdem blieb uns COVID-19 natürlich erhalten: Vor Ort wurden Masken getragen, in der Mittagspause saß man ein paar Meter voneinander getrennt, um seine Brötchen zu mümmeln und auch die Ästhetik der Fotografien wurden von der Pandemie berührt: Verschiedene Kund*innen bestanden bei der Bildkomposition darauf, dass bei mehreren Menschen im Bild auch tatsächlich der Mindestabstand von 1,50 m eingehalten werden musste.

Das führte immer mal wieder zu ziemlich eigenartigen Bildgestaltungen und erinnerte an die Arbeit mit Agenturen: Auch da liefern die Artdirektoren ja gern vorgefertigte Entwürfe, die man dann 1:1 umzusetzen hat, was keineswegs immer dem Bild dient. So war es auch bei solchen Aufnahmen: Statt die bestmögliche Bildkomposition zu wählen, mussten auf einmal formal-medizinische Vorgaben berücksichtigt werden, was zwangsläufig zur Folge hatte, dass die Bilder nicht immer so gut wurden, wie sie hätten werden können.

Andere gingen einen anderen Weg und schrieben vor, dass alle Menschen vor der Kamera Maske zu tragen hätten – auch beim eigentlichen Fotografieren! Das sieht in der Rezeption im Moment vielleicht noch in Ordnung aus, wird aber zur Folge haben, dass diese Jobs in einer hoffentlich irgendwann existierenden Zeit nach der Pandemie wiederholt werden müssen. Sollten wir dieses Virus einmal überwunden haben, werden wir diese Bilder nicht mehr anschauen wollen. In diesem Fall ist das gut für den Umsatz. Aber richtig lustig fand ich es trotzdem nicht.

Lustig ist es übrigens auch nicht, den ganzen Tag mit Maske zu fotografieren: Es ist nervtötend, anstrengend, einfach ätzend. Der Sucher beschlägt dauernd, man fühlt sich unfrei und behindert. Trotzdem haben wir es natürlich in Kauf genommen, die Notwendigkeit eingesehen und das Spiel so gut wie möglich gespielt.

Im Sommer und im Frühherbst ging es dann auch recht munter zu: Die Auftragslage war teilweise sogar richtig gut, wir schrieben fleißig Angebote, die Bereitschaft zu Fotoproduktionen stieg, die Leute agierten entspannter und waren natürlich auch zunehmend geimpft.

Im Juli 2021 hatte ich dann auch endlich meine zweite Impfung und war total froh darüber: Sie gab mir und unserer Kundschaft eine hohe Sicherheit und ermöglichte viel mehr als in den Monaten zuvor. Wir arbeiteten entsprechende Passagen in unsere Angebote ein. 2G wurde im Business zur Regel, der Fotoalltag machte wieder viel mehr Spaß und wurde zusehends auch ertragreicher. So hätte es gern weitergehen können!

Doch leider, leider haben unsere Gesellschaft und unsere Politik nicht auf die mahnenden Stimmen der Fachleute gehört. Statt die Pandemie ernsthaft zu bekämpfen, hat man es einfach laufen lassen und sich mit einem unterirdisch öden Wahlkampf beschäftigt. Klar, kurz vor einer Bundestagswahl propagiert man nicht gern unpopuläre Maßnahmen, ich verstehe das schon. Trotzdem wurden dabei Chancen vertan und das Erreichte ohne Not aufs Spiel gesetzt.

Es nervt mich total! Jetzt hängen wir wieder mittendrin, die Infektionszahlen sind hoch, die Intensivbelegungen desgleichen, eine neue Virusvariante droht – und natürlich kommen auch wieder die Absagen: kurzfristig, manchmal nur zwei Tage vor dem Termin. Einige dieser Jobs werden sicherlich irgendwann nachgeholt werden, manche aber nie. Das ist nicht gut fürs Konto und es ist auch nicht gut für mein Selbstverständnis als aktiver, produzierender Fotograf, der gern unterwegs ist, gern Abenteuer erlebt, gern Menschen begegnet und die Wunder unserer technischen Zivilisation erforschen möchte.

Also, ihr Lieben, es gibt derzeit nur einen erfolgversprechenden Weg aus der bereits eingetretenen Krise: Besorgt Euch den ersten, zweiten oder dritten Pieks. Es tut nicht weh, es ist wirkungsvoll und könnte noch etwas bewirken, wenn zu den bereits Geimpften vielleicht noch 15 oder 25 Prozent mehr dazu kämen.

Wenn das Leben vom Coronavirus dominiert wird, macht es nicht besonders viel Spaß, es verhindert gerade in der Kunst unendlich viel Vielfalt und jede Menge spannende, kulturelle Erlebnisse. Und wenn wir die sogenannte Herdenimmunität erreichen würden, könnten wir Fotograf*innen auch endlich wieder entspannt arbeiten und müssten uns nur mit den „ganz normalen“ Problemen unseres Berufsstandes herumschlagen. Klingt toll, oder? Vielleicht schaffen wir es ja 2022? Es liegt an uns!

PS: Aus naheliegenden Gründen zeige ich hier keine Bildbeispiele mit „Corona-Ästhetik“. Muss ja auch wirklich nicht sein. Dafür ein paar Making-of-Bilder. Tja, auch dazu hat diese Krise geführt: Man möchte noch nicht einmal mehr die eigene Arbeit zeigen. Wie schräg ist das denn?

51 Kommentare

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  1. Ja, diesem Aufruf schließe ich mich sehr gern an. Und denke dabei an die Menschen, die in dieser Zeit eher zu viele „Aufträge“ haben. Aber selbst dafür haben wir das Applaudieren verlernt.
    Ich habe Verständnis für Menschen, die panische Angst vor einer Impfung haben. Aber aus ideologischen oder sozialdarwinistischen Gründen die Impfung ablehnen und gar Menschen, die impfen oder impfen lassen wollen oder medizinisches Personal beschimpfen oder angreifen, das verachte ich zutiefst.
    Vielleicht sollten wir Fotografierenden die Menschen an vorderster Front als kleines Danke schön portraitieren, auch die Geschädigten und die Grabsteine der verstorbenen und Ihnen eine Ausstellungsmeile in den Städten widmen.

    • Hier die aktuellen Zahlen aus der EMA Datenbank zu Impfnebenwirkungen europaweit:
      Astrazeneca 413.987 Fälle, Pfizer 592.779, Janssen 38.686, Moderna 161.667 (kann jeder nachprüfen). Die Impfung macht immunologisch nicht steril, Geimpfte sind nur temporär geschützt, eine Impfung alle 6 Monate deutet sich an (die Pharmabranche reibt sich schon die Hände), die Nebenwirkungen der Impfung addieren sich mit jedem Booster (Gefäßschäden, ADE, Herzkrankheiten und vieles mehr). Wer hier noch von einer „Impfung“ spricht ist völlig ahnungslos.

      • Ich bin 60 Jahre, männlich, habe zweimal die Sinovac bekommen, kenne auch Menschen, die Sinopharm oder Sputnik bekommen haben, und diese werden in Europa nicht anerkannt.

        So als seien Chinesen oder Russen irgendwie doof und Leute in der EU besonders schlau.

        Aua!

        Zum Artikel: der teleologisch-euphemistische Aufruf zum „Pieks“ verdirbt ein wenig den ansonsten sehr lesenswerten Text.

      • Zu „Zahlen aus der EMA Datenbank zu Impfnebenwirkungen“:

        Bitte reine Meldungen auf Nebenwirkung nicht mit fachlich bestätigten Nebenwirkungen verwechseln. Die genannten Zahlen sind Meldungen. Gemeldet werden auch Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost etc.. Das sind keine Nebenwirkungen im eigentlichen Sinne.
        Wenn ich mehrere tausend Fotos im Urlaub mache, schaffen es auch nur 30 in mein Fotoalbum.

        Das sich „Nebenwirkungen der Impfung mit jedem Booster addieren“ war mir noch nicht bekannt. Wo kann ich das mal nachlesen?

  2. Hallo zusammen,

    ich denke wir sollten nicht auf die Entscheidungen der Politik warten (das dauert eh immer zu lange), sondern eigene Verantwortung übernehmen – für mich und für andere. Daher lasse ich mich nächste Woche boostern, mache nur die nötigsten Besorgungen (Nahrung und Gesundheit) und habe meine persönlichen Kontakte reduziert.
    Karneval? Fußballstadion? Weihnachtsmarkt? Shopping? NEIN DANKE!

    Und bei dem derzeitigen Wetter ist es zuhause ja auch wirklich am schönsten. Wenn der/die Partner/in dabei ist.
    Eine Besinnung auf das wirklich wichtige im Leben.

    Schöne Grüße und eine besinnliche Adventszeit …

    Elke

  3. Ich fasse es nicht, Impfwerbung auf Kwerfeldein. Jetzt lese ich hier auch schon die staatliche Einheitsmeinung in Fortführung der mittlerweile unerträglichen Propaganda mit Sündenbocksuche.

    Kommt wirklich gar niemand mehr auf die Idee, dass es zu einer Sache mindestens zwei Meinungen, wenn nicht mehr, gibt? Das war doch mal Konsens der meisten Menschen, bevor die Hysteriker an die Macht kamen. Kann man die anderen nicht mal in Ruhe lassen? Echt ernüchternd hier, schade, das hat mit Fotografie nix zu tun. Was kommt dann als nächstes, Fettsucht und Bewegungsmangel – daran sterben mehr als an Corona – ist schlecht fürs Geschäft?

    • Karl Heinz, Konsens ist, dass alle Menschen in einer Gesellschaft Rücksicht aufeinander nehmen. Reflektiere einmal die Aggressivität Deines Tones. Und setze Dich doch einfach einmal mit den Menschen auseinander, die bis ans Limit arbeiten und die Gesundheit ihrer eigenen Familie aufs Spiel setzen. Fettsucht ist nicht ansteckend, Covid schon. Rücksicht bedeutet, sich impfen zu lassen. Und dafür bin ich jedem seriösen Medium dankbar, dass dafür klare Stellung bezieht. Übrigens empfehle ich jedem, der sein Wissen aus RT Deutschland bezieht, einmal das gleiche Medium in der russischen Sprache zu lesen, wenn es um Covid geht. Da steht genau das Gegenteil drin.

      Ist es Konsens, wie Presse, wie Mediziner, wie Impfende bedroht und angegriffen werden? Ist es Konsens, wie falsche Informationen über Wissenschaftler gestreut und sogar zu deren Mord aufgerufen wird? Ist es Konsens, wenn sich Krankenschwestern und Pfleger an Leichensäcke gewöhnen müssen?

      Fotografieren ist Malen mit Licht. Und die Impfung ist ein Lichtblick, einmal wieder ohne Einschränkungen sein zu können.

      • Andere Meinungen, früher mal Zeichen einer lebendigen Demokratie, werden unterdrückt und sofort schlecht gemacht. Jetzt bin ich aggressiv, meinetwegen. Was soll das einmal werden, 100 Prozent Gleichklang? Nur noch eine Religion, weil wir ja die Guten sind? Heuchler! Hier denkt auch nur jeder an sich weil er Geld verdienen oder sein altes Leben wieder haben will. Überschrift „Leben schützen“. Ihr wisst schon, dass die Kinder unter den Maßnahmen leiden, weil sie daheim den ganzen Frust abkriegen. Die liegen in Kliniken auf den Fluren, die Triage findet schon lange statt, nur die dringend suizidgefährdeten werden noch aufgenommen. Nochmal Heuchler!

        Andere Ansichten? Weg damit! Mir macht diese Entwicklung Angst. Wer sich impfen lässt, soll das tun, ich bedränge niemanden so wie ich derzeit bedrängt werde. Ich wünsche jedem das Vertrauen dazu, dass es so in Ordnung ist, obwohl es mit dem Impfstoff noch keine Langzeiterfahrung geben kann. Schaut darüber hinweg wer will und es kann. Aber lasst mir meine Ruhe. Ich hatte früher Vertrauen in unsere Regierung, jetzt kein Stück mehr, ich glaube nichts und keine Zahl mehr, weil ich nur Widersprüche sehe, die ich nicht mehr ausblenden kann. Alleine schon wie die ihre Toten zählen. Analog zur Vor-Corona-Zeit: Ein Autofahrer ist nach Unfall mit Schnupfen tödlich verunglückt, Todesursache Schnupfen.

        Corona gibt’s, keiner will es, ich auch nicht. Aber um dieses Ziel zu erreichen gibt’s wie überall im Leben mehrere Wege. Aber ich fürchte, mit der Meinung bin ich zumindest hier alleine.

      • „… früher mal Zeichen einer lebendigen Demokratie …“

        Vielleicht wissen die ganz jungen Leute das gar nicht: früher wäre es der SPD (Brandt, Wehner, Bahr etc.) nicht im Traum eingefallen, mit der CDU/CSU (Barzel, Dregger, Strauß) zu koalieren. Dem SPIEGEL wäre es nicht im übelsten Traum eingefallen, den Chefredaktur der BILD einzustellen. An Gymnasien und Universitäten war es nicht verpönt, sondern ausdrücklich erwünscht, erforderlich, unabdingbar, dass man allles kritisch hinterfragte. Unswere Heroen waren Hannah Arendt, Theodor W Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse, Ernst Bloch, Dorothee Sölle. Wir waren links! Heute gelten schon Mutti („Kohls Mädchen“) und der Scholz-o-mat als links. Früher undenkbar, solche Leute auch nur als halblinks oder linksliberal zu ansehen.

        Die Verschiebungen dieser Werte machen heute die Kommunikation so schwierig. Meinungen, die früher von der SPD/FDP-Regierung kamen, gelten heute als linksextrem, Meinungen wie sie gang und gäbe waren in der CDU, als rechts.

        Mit Fotografie hat das auch zu tun: dieses schmale, oberflächliche Denken in allzu simplen Schubladen ist auch dem kreativen Prozess nicht förderlich. Wir brauchen viel mehr Diskussion, Disput, Diskurs. Nicht weniger.

    • Dass es mindestens zwei Meinungen gibt, mag zwar Konsens sein, ist aber nicht gleichbedeutend damit, dass diese auch gleichwertig oder gleich zu würdigen sind. Dazu kommt, dass eigentlich auch der Letzte, der grad unter einem Stein vorkriecht, kapieren müsste, dass Fakten und Realitäten alle möglichen „Meinungen“ längst überholt und Ad Absurdum geführt haben. Es geht lang nicht mehr um Meinungen, es geht um Fakten und da gibt es jeweils Eindeutigkeit und keinerlei Alternativen). Wenn es um Meinungen geht, hält man sich besser an Harry Callahan: https://www.youtube.com/watch?v=D2_AiQLCb3U

    • Sie fragten: „Kann man die anderen nicht mal in Ruhe lassen?“ Ich denke, das sollte man gerade nicht tun. Denn nur so setzen sich „die anderen“ vielleicht mit der Solidarität auseinander, die bitter nötig ist in diesen Zeiten. Natürlich sehe ich auch, dass man bei vielen gerade das Gegenteil erreicht – wie man an Ihrem Kommentar erkennt. Aber ich schätze es sehr, dass auch kwerfeldein immer wieder einen weiten Blick über den Tellerrand der Fotografie wagt und sich für wichtige Themen stark macht. Deshalb ein klares JA von mir zur „Impfwerbung“!

  4. Besuche doch einfach mal aktuell die Intensivstationen in Deiner Umgebung. Aber als Besucher und hoffentlich nicht als schwerverletzter.

    Und an mich denken? Nein, in erster Linie an unsere Kinder, an die alten Menschen, denen ich nicht wünsche zu ersticken und an die vielen Menschen, die verzweifelt und oft erfolglos um das Leben zunehmend jüngerer Menschen kennen.

    Du bist doch Bildredakteur, dann weisst Du, was es heißt, vor Ort zu recherchieren. Spreche mit den Menschen. Und nenne sie dann Lügner, wenn Du die Erschöpfung und Traurigkeit in ihren Augen nicht entdeckst.

    • Ich rate Ihnen dringend, sich kritisch mit diesen gentechnisch veränderten „Impfstoffen“ auseinanderzusetzen. Sie werden sehen, daß diese „Impfstoffe“ alles andere als harmlos sind.

      • Die Basis der Impfstoffe zerfällt nach zwei Tagen und lässt keine nachweisbaren Rückstände mehr im Körper. Innerhalb dieser Zeit wird der Körper motiviert, Antikörper zu bilden.
        Man kann natürlich jetzt alle Wissenschaftler, die sich mit dem Thema auseinander setzen, für Idioten halten und Bolsonaro und Trump als Beweis für eine gelungene Coronapolitik hinstellen.

        Bis man den Mist eines Tages selbst hat, die Intensivstation verstopft und den Verunglückten und anderen Akutpatienten die Versorgung verstopft. Leider nur steht bei einer hohen Anzahl der Impfgegner die Sätze mit ICH an.

      • Nach zweifacher Impfung stelle ich einen unerwarteten Nebeneffekt fest. Mein Handyempfang ist – sogar in ländlichen Regionen im E-Plus Netz – konstant und deutlich besser geworden. Die vermutlich von Bill Gates und/oder Elon Musk in den mRNA Impfstoff eingebrachten Microchips machen einen richtig guten Job! Trotzdem soll das kein Aufruf zum verstärkten Impfen sein. Im Gegenteil: evolutionsbiologisch betrachtet, kann man das Verweigern von Corona-Schutzimpfungen nur begrüßen. Der Durchschnitts-IQ und soziale Verantwortung sollten in der Gesamtbevölkerung in ein bis zwei Jahren signifikant über dem aktuellen Niveau liegen…

    • Du hast recht, Kai. Die Beschäftigten dort tun mir leid, die meisten haben offenbar ein Helfersyndrom und können nicht anders als zupacken. In anderen Branchen würden die ihrem Vorgesetzten den Vogel zeigen. Das wird von der Politik gnadenlos ausgenutzt. Die reduzieren tausende Intensivbetten, schließen Krankenhäuser und lassen diese armen Teufel für ihren viel zu niedrigen Lohn auch noch streiken, statt mehr Geld zu zahlen oder vielleicht Anwerbeprämien. Vom eigenen Versagen ablenken und Druck aufbauen, mehr können die nicht. Ich hätte nie gedacht, dass unsere Politiker so kaltschnäuzig sind. Mir langts!

      Ja Ulrich ich weiß schon, aber impfen ist nicht für alles die Lösung, aber trotzdem danke für Deinen Humor.

  5. Ich glaube, es ist Zeit, einige wenige Fakten zu liefern.

    1. Dies ist eine Seite über Fotografie.
    2. Wie immer ist C. Ahrens Beitrag hervorragend und konstruktiv.Zeigt er doch, wie Berufsgruppen wegen einer Verweigerungshaltung einer kleinen aber viel zu lautstarken Minderheit leiden.
    3. Jeder – und ich meine jeder! – der sich weigert impfen zu lassen, nimmt billigend die Erkrankung eines Menschen in Kauf, mit dem er oder sie Kontakt hatte.

    Mehr muss zu einigen der hier geäußerten Aussagen nicht gesagt werden.
    Dennoch wünsche ich uns allen eine geruhsame Adventszeit.
    Bernd Kockerols

    • Ihr 3. Punkt ist schlichtweg falsch: Sie als Geimpfter können auch andere noch anstecken. Sie sind immunologisch nicht steril, Ihr Impfschutz ist nur ein Eigenschutz, nach 6 Monaten dürfen Sie sich wieder eine Spritze geben lassen, mit einem Potential an Nebenwirkungen, die kein anderer Impfstoff je gehabt hat. Informieren Sie sich bevor Sie im Brustton der moralischen Überheblichkeit über andere urteilen!

      • Bernd’s dritter Punkt ist nicht falsch, höchstens nicht vollständig. Er müsste dann, unter Berücksichtigung Ihres nicht ganz falschen aber auch unvollständigen Einwands lauten: „Jeder der sich weigert, sich impfen zu lassen, nimmt billigend die signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung des Menschen in Kauf, mit dem er oder sie Kontakt hatte.“

  6. Der Torten sind genug gewechselt, ich will jetzt endlich Braten sehen.

    Hier hilft wirklich nur noch die Impfpflicht. Der Bundestag wird darüber bald abstimmen. Man kann nur auf die Vernunft der Abgeordneten und auf ein Votum für die Impfpflicht hoffen.

    Alles weitere Gerede darüber erübrigt sich bis dahin. Das Impfgegner-Geschwurbel ist unterträglich. Stellt euch endlich in die Impfschlage, ihr [abfällige Bezeichnung nach Wahl hier ergänzen].

      • Mag sein, dass der Kommentar von Ulrich beleidigend ist. Aber ich habe mehr Verständnis für das, was er schreibt, als für die Egozentrik der Menschen, denen unsere Gesellschaft und deren Gemeinwohl egal geworden zu sein scheint und die sich gleichzeitig zu Opfern stilisieren. Ich denke, an einer Impfpflicht wird man nicht vorbeikommen. Die Kommentare, die Sie, Rainer und andere, hier abgeben, bestärken mich in dieser Ansicht.

      • „Vielleicht haben Sie gar keines?“

        Genau, Impfgegner und natürlich auch Verschwörungstheoretiker. Schlagzeile: „Mensch ohne Herz diskutiert online über Impfgewohnheiten. Ist er ein Alien? Haben Aliens Corona unter uns gebracht? Lesen Sie mehr auf ‚www.die-ganze-wahrheit.de‘

        Sie sollten sich wirklich impfen lassen.

      • Wer genau steckt den dahinter und auf welchen Studien basiert dieser Inhalt?
        Das wäre das erste, was ich grundsätzlich prüfen würde.

        Nun habe ich das Glück, dass meine Frau Ärztin ist und die internationalen Quellen für Studienanalysen kennt, übrigens mit Wissenschaftlern aller politischen Systeme. Sie hat diesbezüglich nichts gefunden.

      • Es ist nicht einfach. Ich hatte 5 Wochen nach der 2. Impfung mit Biontec eine Stentthtrombose. Kam die von der Impfung? Hätte ich mich nicht impfen lassen sollen? Lieber an Corona erkranken? Gibt es noch andere Ursachen? Wenn ich es wüßte…. Ich habe mich für das Impfen entschieden und habe nun meine 3. Impfung.
        Ihre Studie gibt es hier im Link auch etwas früher https://www.thecardiologyadvisor.com/home/topics/acs/acute-coronary-syndrome-acs-biomarkers-mrna-covid19-vaccine/
        Ich kenne den Test nicht, insgesamt sind wohl 566 Personen
        „getestet“ worden (sehr geringe Zahl, unter welchen Bedingungen?), die alle noch keinen Herzinfarkt hatten. Der Test misst wohl an Eiweißmarkern die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt in den nächsten Jahren… Logisch ist, dass bei einer Impfung die Anzahl der Abwehrreaktionen steigt, das ist auch bei der Grippeimpfung so. Auch da werden die Werte steigen aber gerade Herzpatienten sollten sich impfen lassen, weil die Nebenwirkungen mit den eher geringen Reaktionen eben verhindern eine echte Grippe zu bekommen, die dann erwiesenermaßen oft einen Herzinfarkt auslöst.
        Ich wünsche uns allen daß wir die Lebensrisiken mit Augenmass und Realitätssinn umsetzen. Und Christian Ahrens danke ich für seine Ausführungen zum fotografischen Zeitgeist.

      • Was mich an der Studie wundert ist, daß sich nach Angabe des Autors nach den Corona-Impfungen das Risiko für ein akutes Koronarsyndrom (laienhaft Herzinfarkt und vergleichbar) dramatisch erhöht. Wenn das so wäre, müßten bei neunstelligen Impfzahlen weltweit statistisch die akuten Koronarsyndrome nach Impfung immer mehr ansteigen. Erst recht bei Risikogruppen für ein akutes Koronarsyndrom. Tun sie aber nicht.
        Außerdem wird eine Verbindung zum minimal erhöhten Risiko auf Herzmuskelentzündung (überwiegend bei Teenagern) und Thrombosen gezogen. Das sind ganz andere Krankheitsbilder als ein akutes Koronarsyndrom und nicht vergleichbar.
        Allein aus der Zusammenfassung erklärt sich mir die Aussage der Studie nicht.

      • Es ist vollkommen egal, ob mich das etwas angeht. Ich kann das noch den ganzen Tag feststellen und es wäre stets dringend empfehlenswert. Also abermals ganz unabhängig, wie weit mich das etwas anginge:

        Lassen Sie sich impfen.

  7. Hi,

    tja, das hätte sich vermeiden lassen: jetzt gibt es eine Impfpflicht für bestimmte Berufe, es gibt 2G im Einzelhandel, Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte usw. Kann man jetzt überall im Detail online nachlesen.

    Die heutigen Beschlüsse werden sauer aufstoßen – ganz klar. Aber sie wären auch absolut vermeidbar gewesen, wenn Bevölkerung und Politik in den letzten Monaten klüger und vorausschauender gehandelt hätten.

    Ich begrüße diese Entscheidungen. Offenbar geht es nicht ohne einschneidende Maßnahmen. Ich würde auch eine allgemeine Impfpflicht begrüßen. Wir müssen raus aus der Scheiße! Ich habe einfach keine Lust mehr auf die ganzen Nervereien rund um Corona, ich will ein intensives und umtriebiges Leben leben und keines, das nur zu Hause im stillen Kämmerlein passiert.

    Ich will auf Ausstellungseröffnungen gehen können, Kollegen treffen, Menschen in den Arm nehmen, Jazz-Konzerte besuchen, nicht nur an lauen Sommerabenden zusammensitzen, in Konferenzen von Angesicht zu Angesicht und unverdeckt Gespräche und Verhandlungen führen! Und ich bin ziemlich sicher, im Kern wollen wir das doch alle. Warum ermöglichen wir es uns dann nicht?

    Leute, ich will das Leben fotografieren – nicht den Stillstand!
    Lasst Euch impfen. Es ist wichtig.

    VG
    Christian

    • Christian, Du bringst es auf den Punkt um was es wirklich geht: Ich will, ich will, ich will. 70 Prozent sind geimpft, zehn Prozent sind Kinder, bleiben 20 Prozent die dafür verantwortlich sind, dass es seit fast einem Jahr Impferei schlechter ist als je zuvor? Klingelt da nix?

      Leute, kauft endlich Lebensmittel mit Gentechnik. Jeder Gen-Mais ist länger erforscht worden als dieser angebliche Impfstoff! Greenpeace, ihr habt Kapazitäten frei!

      • Hi,

        das Impfen bietet ja die wundervolle Möglichkeit, klaren Egoismus („Ich will mich schützen und in ein normales Leben zurück.“) mit vollendetem Altruismus („Ich schütze die anderen und ermögliche ihnen ein normales Leben.“) zu verbinden. Eine einmalige, phantastische Gelegenheit!

        VG
        Christian

  8. Divide et impera, funktioniert immer noch, was durch die Kommentare hier bestätigt wird. Jahrelang wurden von den oft selben Politikern die irrationale Angst vor Gentechnik geschürt. Und dann plötzlich sollen sich die Gläubigen selbst zu Versuchskaninchen machen, wen wundert es, dass nun, dass es ein paar kritische Gläubige gibt, die den Schwenk nicht mitmachen. Vor allem wenn auf dem Käse immer noch als Gütesiegel „Gentechnik frei“ steht.

  9. Ich mache in meiner Firma auch Mitarbeiterfotos. Das schaut teilweise schon sehr dystopisch mit den Masken aus. Ich habe das Beste draus gemacht und habe alle diese Fotos extrem tongemappt, (was ich normalerweise schrecklich finde……)
    Für einen seriösen Zweck sind sie zwar nicht mehr zu gebrauchen, aber den Mitarbeitern gefällt’s. (Helden der Arbeit) :)
    Nachdem das bei mir aber nur ein kleiner Teil meiner Angestelltentätigkeit ist, habe ich dadurch aber keine beruflichen oder finanziellen Nachteile.
    Anders schaut es bei Freelancern aus. Alle Ungeimpfte, die sich medizinisch impfen lassen können, tragen Mitschuld an der Vernichtung von Existenzen. Das muss mal klar und deutlich gesagt werden.

  10. Ein Fotograf, der im Namen der Kunst für eine Impfung wirbt? Und ich dachte noch trauriger kann es gar nicht werden. Aber gut – dass Berufsfotografen mit dem Künstler-Sein i. d. R. wenig am Hut haben ist hinlängst bekannt. Ich meine, gerne kannst Du für Impfungen werben – aber lass doch bitte wenigstens die Kunst dabei außen vor. Gerade sie, die doch immer für Freiheit stand und nach mehr als dem Mittelmaß strebte.

  11. Lieber Christian Ahrens,

    Respekt! Auch Sie können eine Diskussion auslösen. (Scheint ja bei einigen beliebt zu sein, um Frust abzulassen.) Wer Diskussionen auslöst, hat die Fähigkeit, sich Gehör zu verschaffen.
    Vielen Dank für den leidenschaftlichen Artikel und bitte auch weiter Artikel veröffentlichen. Seit dem Artikel über Ahrens+Steinbach-Projekte in „Fotografie mit Perspektive“ schaue ich mir gerne Berichte und Fotos von Ihnen an und freue mich über Ihre Leidenschaft für Arbeitswelten. Da ich selbst im Arbeitsschutz tätig bin, wird auch meine Leidenschaft berührt.

    Mach´ Deine Leidenschaft zum Beruf oder such´ dir einen Beruf, der Dir Zeit für Deine Leidenschaft läßt. Andernfalls ist das Risiko für dauernde Unzufriedenheit groß. (Ist leider nicht von mir.)

    vg
    TW

  12. Zuerst dachte ich: „Nein, bitte nicht auch noch auf kwerfeldein.de.“
    Aber dann sah ich, dass es sich um eine Kolumne handeln soll, meinetwegen darf da für das Impfen oder Fujifilm geworben werden. Kolumnenschreiber ist Herr Ahrens zwar deshalb nicht gleich, aber da gibt es ohnehin kaum noch nennenswerte Kolumnisten in Deutschland. Am traurigsten ist der Spiegel, deren Schreiberlinge allesamt im selbstverherrlichendem Gleichklang tippen, außer vielleich noch Sibylle Berg.

    Ich bin ungeimpft. Wieso? Ohne mich rechtfertigen zu müssen aber ganz einfach weil die Impfung ein freiwilliges Angebot ist. Danke, aber ich lehne Euer Angebot ab. Punkt. Ich bin kein Impfverweigerer, wie kann man denn ein freiwilliges Angebot verweigern? Tatsächlich bin ich als Ungeimpfter mittlerweile fast für eine Impfpflicht. Dann ist die Impfung kein freiwilliges Angebot sondern par ordre du mufti.

  13. Danke für den nachvollziehbaren Artikel, aber ich gebe folgendes zum „Pieks“ zu bedenken:
    Ganz konkret die Gehälter für Pflegepersonal deutlich und umgehend erhöhen, wie auch die Arbeitsbedingungen attraktiver gestalten. (Es war Zeit genug für erste Verbesserungen.) Krankenhausschließungen stoppen! Das wären mal sehr sinnvolle Maßnahmen.

    Impfungen können für Risikogruppen Sinn machen oder einfach für Jeden der das möchte. Mögliche Langzeitfolgen sind unklar und können nicht ausgeschlossen werden. Zurecht haben alle EU Impfstoffe immer noch eine nur bedingte Zulassung. Verträge mit den Pharma Konzernen sind außerdem nicht transparent verfügbar.

    Man sollte aber auch einfach mal die Kirche im Dorf lassen. 99% aller mit Corona infizierten Menschen sterben nicht. Des weiteren halten sich aktuell nicht Geimpfte doch sowieso stark zurück, halten Abstand, tragen Maske und lassen sich regelmäßig testen. Wenn man wirklich etwas erreichen will, müsste man jetzt, wie in Altersheimen, alle Menschen testen wo jetzt die 2G und 3G Regel gilt. Man sollte endlich verstehen, dass man trotz Impfung ansteckend sein kann und sich nicht in trügerischer Sicherheit wiegen! Die Impfung bietet wohl leider nicht die hoch angepriesene Wirkung. Es gibt keine 100% Sicherheit.

    Die geplante Impfung für Kleinkinder zeigt einmal mehr den ungerechtfertigten Druck. Wo es doch inzwischen allgemein bekannt, dass Kinder nichts zu befürchten haben, abgesehen von Risikogruppen.

    Deshalb ist das Fingerpointing auf ungeimpfte Personen nicht Ziel führend.

    • Den letzten Punkt und bessere Arbeitsbedingugen für Pflegepersonal unterstütze ich nachdrücklich.

      Der Begriff „Langzeitfolgen“ ist mißverständlich. In der Statistik wird „sehr seltene Ereignisse“ verwendet.
      Um sehr seltene abweichende Ereignisse (in diesem Falle unerwünschte Nebenwirkungen) zu erfassen, braucht es eine große Zahl an Standard-Ereignissen (in diesem Falle Impfungen).
      Bei seltener durchgeführten Impfungen kann es eine lange Zeit (!) benötigen, um genug Ereignisse zusammen zu bekommen. Bei den Impfungen gegen COVID-19 gibt es mittlerweile eine riesige Zahl an Impfungen (Ereignissen), so daß die sehr seltenen unerwünschten Nebenwirkungen schnell auftauchen und damit jetzt schon bekannt sind.

      Nach den aktuellen Zahlen in Deutschland liegt die Todesrate für Covid-19 bei 1,66%.

      Kinder haben weniger zu befürchten, aber nicht „nichts“. Die Studienlage z.B. zu Long-Covid bei Kindern ist absolut nicht ausreichend (geringe Zahl an Ereignissen) um ein noch nicht zu überblickendes Risiko für Kinder einzugehen.

      Das Risiko mit Covid-19 ins Krankenhaus zu müssen ist für Ungeimpfte etwa 10mal höher als für Geimpfte. Wenn bei hohen Inzidenzen und zu geringer Impfquote die Krankenhäuser überlaufen, hilft dann leider auch keine bessere Bezahlung. Die große Zahl an Erkrankten kann nicht mehr betreut werden. (Mit alleinigem Vorwurf an die Ungeimpften kommen wir aber nicht weiter, u.a. auch weil ein großer Teil der Ungeimpften Kinder sind.)

      Im Laufe der Pandemie haben etwa 15% des Intensivpflegepersonals ihre Tätigkeit aufgegeben. Bei so hochspezialisiertem Personal kann man das in den nächsten 5 Jahren (wahrscheinlich eher 10 Jahren) nicht ausgleichen. Egal wie hoch die Bezahlung auch sein sollte.

      Ist zwar alles nicht (direkt) das Thema des Artikels, aber es geht um diejenigen, die von der Fotografie leben (wollen oder müssen). Die leiden unter der Situation und fehlenden Maßnahmen.