Fotokalender im Test: Saal Digital vs. PIXUM
Weihnachten steht praktisch vor der Tür und Geschenke müssen her. Wenn über das Jahr verteilt schöne Bilder entstehen, liegt die Idee nahe, einen Fotokalender zu verschenken. Doch bei der Masse von Anbietern und Möglichkeiten kann man schnell den Überblick verlieren. Für kwerfeldein durfte ich Kalender drucken lassen und testen. Unsere Anbieter im Test: Saal Digital und PIXUM.
Bevor man sich an die Arbeit macht und einen Kalender bestellt, empfiehlt es sich, genau zu überlegen, was man möchte. Denn schon die Produktauswahl ist auf den ersten Blick überwältigend: Monatskalender, Jahreskalender, Tischkalender, personalisierte Kalender – und je nach Anbieter gibt es dazu unterschiedliche Druckmöglichkeiten, Papiersorten, Größen und Formate, Effekte und Designs.
Nach der Auswahl des Produktes kommt dann noch die Frage auf, wie man seinen Kalender gestalten möchte. Soll es eher ein einfacher und schlichter Kalender im Stil eines Kunstkalenders werden? Sollen Familienfotos oder Schnappschüsse arrangiert werden? Je nachdem, wie die Anforderungen an das Design und die Gestaltungsmöglichkeiten liegen, findet sich immer ein passender Produzent. Aber dazu später mehr.
Mein Wunsch war es, einen schlichten, schönen Kalender zu gestalten. Die Bilder sollten klassisch und einfach dargestellt werden, ohne ablenkende Elemente wie Collagen oder kitschige Farben in der Gestaltung oder im Layout.
Grundsätzlich hilft es sehr, sich die Bilder vor dem Upload auszusuchen. Das vereinfacht den späteren Prozess enorm. Denn wer sich die Bilder für die Monate vorher festlegt, kann einfacher testen, welcher Kalender den persönlichen Anforderungen entspricht.
Um den Test bei beiden Anbietern gleichermaßen durchzuführen, entschloss ich mich, zwei Kalendervarianten im Format DIN A4 zu planen. Einen in Graustufen (schwarzweiß) und einen in Farbe. Bei der Auswahl des Papiers habe ich mich für die unterschiedlichen angebotenen Varianten entschieden.
Die Auswahl sollte Bilder enthalten, die aus drucktechnischer Sicht nicht leicht umzusetzen sind. Dazu gehörten Bilder mit großflächigen Farbverläufen, Halbtonbereichen sowie grafisch feine Elemente oder markante Farbflächen, bei denen Farbabweichungen sofort auffallen. Auf diese Weise wollte ich Unterschiede im Druck und Farbabweichungen einfacher feststellen.
Was wird pro Anbieter jeweils getestet und was wollen wir herausfinden?
- jeweils Kalender in Farbe und Graustufen (schwarzweiß)
- teilweise mit eigenen Grafiken in den Bildern
- Gestaltungsmöglichkeiten und -freiheiten
- Service und Lieferung
- Druckergebnisse
- Unterschiede in den Papieren, Formaten, Layouts und Designs
Das Erstellen der Kalender
Um die Anbieter besser vergleichen zu können, habe ich die Kalender mit der angebotenen Software am Computer gestaltet. Diese gibt es auf den Webseiten der Anbieter zum Download. Ein Pluspunkt für PIXUM: Man kann alles auch direkt online bestellen, ohne sich das Programm vorher herunterladen zu müssen. Bei Saal Digital geht das leider nicht.
Der Startbildschirm beider Programme zeigt jeweils eine allgemeine Produktübersicht. Grundsätzlich sind beide in den Funktionen einfach gestaltet und dementsprechend intuitiv zu bedienen. Man klickt sich ein wenig durch, sucht sich ein Produkt aus und öffnet einen neues Projektefenster. Bei beiden Herstellern ist es allerdings ein wenig irritierend, dass, wenn man im Fenster „Produktgestalter“ ist, das Projekt abbrechen oder speichern muss, um zurück zur Produktübersicht zu gelangen. Das ist vor allem dann lästig, wenn man zunächst die einzelnen Optionen vergleichen möchte.
Software von Saal Digital
Insgesamt hat die Software von Saal Digital eine gute und logische Führung durch das Programm und gibt eine gute Übersicht über die Produkte.
Die Gestaltung des Kalenders beginnt mit der Produktauswahl (Monatskalender, Geburtstagskalender, Jahreskalender, Tischkalender). Anschließend werden die Größe und das Format, das Material sowie das grobe Design festgelegt. An dieser Stelle sieht man auch den Preis der verschiedenen Optionen.
Dann kommen die Kalendereinstellungen. Hier kann das zuvor ausgewählte Design in Farbe und Größe angepasst werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Startmonat, das Startjahr sowie die Kalendersprache auszuwählen und personalisierte Feiertage einzutragen. Alle Einstellungen, die man hier vornimmt, können auch noch nachträglich angepasst werden.
Nun werden die Bilder eingefügt. An dieser Stelle kann man sich lange aufhalten. Meine Devise war: ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren! Wenn es ganz schnell gehen soll, kann man die ausgesuchten Bilder auch automatisch einfügen lassen. Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass das Programm von Saal Digital den Benutzer vor fehlerhaften Seiten warnt und zur Prüfung auffordert, bevor das Produkt in den Warenkorb gelegt wird.
Es ist möglich, die Projekte zu speichern und Projektdaten zu exportieren und zu importieren. Insgesamt bietet das Programm in der Gestaltung sehr viele Freiheiten, hat Vorlagen und Designs, die insgesamt sehr schön, angenehm schlicht und einfach anpassbar sind.
Software von PIXUM
Tendenziell war die Programmführung sowie die Produkt- und Preisübersicht im Vergleich unübersichtlicher.
Es ist notwendig, dass man sich direkt am Anfang sicher ist, welchen Kalendertyp oder welches Produkt man möchte – nach der Auswahl des Produktes wird man nämlich direkt zum Produktgestalter weitergeleitet. Eine nachträgliche Formatänderung lässt sich anschließend nicht mehr so einfach ausführen. Es gibt „gesonderte Designs“, die gegen Aufpreis erhältlich sind – das ist mir persönlich unsympathisch gewesen, war aber nicht gravierend, da ich diese „Designkalender“ nicht schön fand.
Insgesamt gibt es im Programm von PIXUM weniger Freiheiten in der Gestaltung und viele Vorgaben, die sich nicht ändern lassen. Zum Beispiel ließ sich die Jahresangabe „2016“ auf dem Titelbild nicht ändern oder löschen. Auch das Bild für das Titelblatt ließ sich nicht vollflächig anbringen.
Die Einschränkung der Designmöglichkeiten und Freiheiten, die ich persönlich bei der Benutzung der Software von PIXUM erfahren habe, sind aber nicht zwangsweise als negativ zu bewerten. Da ich aus beruflichlichen Gründen viel layoute, war für mich das Programm von Saal Digital schlichtweg einfacher zu bedienen, da es sich das Bedienkonzept an Adobe-Programme wie InDesign anlehnt und ich von dort ähnliche Gestaltungsfreiheiten gewohnt bin.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass jemand mit weniger Erfahrung an dieser Stelle mit den Möglichkeiten überfordert sein könnte. In diesem Fall ist das Programm von PIXUM sicherlich die bessere Wahl, da es direkt Vorgaben und Vorschläge macht, die für die meisten Anwender ausreichen sollten.
Produktionszeit und Versand
Im Gegensatz zu Saal Digital produziert PIXUM unfassbar schnell. Innerhalb einer Woche waren alle Bestellungen von PIXUM ausgeliefert und zugestellt. Zwei Tage nach der Kalenderbestellung bei PIXUM trudelten schon die ersten Kalender ein. Weitere zwei Tage später war die Bestellung vollständig ausgeliefert. Die Gesamtlieferzeit von vier Tagen ist sehr positiv.
Allerdings kamen die Kalender dafür auch portionsweise an. Es wurden alle Aufträge einzeln produziert und anschließend einzeln versendet, sofern es sich um unterschiedliche Kalendertypen handelte. Bestellungen mehrerer Kalender des gleichen Typs werden gebündelt produziert und versendet. Da ich jedoch alle Kalendertypen jeweils einmal in Farbe und einmal in Graustufen (schwarzweiß) testen ließ, trafen acht Pakete nach und nach bei mir ein.
Saal Digital hat vergleichsweise lange für die Fertigstellung meiner Bestellung gebraucht. Schon die Produktionszeit lag bei etwa einer Woche. Mit Versand summierte sich die Abwicklungszeit auf neun Tage. Das ist zwar immer noch schnell, PIXUM schaffte es aber in der Hälfte der Zeit. Dafür kam die Lieferung von Saal Digital schön sicher verpackt und als einzelnes, gebündeltes Paket an. Die Kalender waren dazu noch einzeln eingeschweißt, was beim Transport vor Feuchtigkeit schützt. Ein Detail, das positiv auffällt.
Kosten
Grundsätzlich ist der Preisunterschied bei Fotokalendern zwischen PIXUM und Saal Digital sehr gering, was mich ehrlicherweise überrascht hat. Wer einen Kalender größer als A4 bestellen möchte, kommt mit PIXUM aber etwas günstiger weg. Ein A3-Kalender mit Fotopapier von Fujifilm kostet bei PIXUM mit glänzendem Papier knapp 30 €. Bei Saal Digital kostet ein vergleichbarer Kalender mit mattem Fotopapier von Fujifilm knapp 35 €.
Bei kleineren Kalendern war dafür Saal stellenweise günstiger. Wer also vorher weiß, was er möchte, sollte sich auf jeden Fall mal umsehen, ein Vergleich lohnt sich.
Vergleichsliste mit Preisen
PIXUM
A3 gedruckt matt mit 250 g/m² – 19,99 €
A4 Fotopapier mit 215 g/m² Fotopapier von Fujifilm (glänzend) – 17,99 €
A4 gedruckt matt mit 250 g/m² – 14,99 €
A4 gedruckt glanz mit 250 g/m² – 14,99 €
15x14cm Tischkalender mit mattem Papier – 9,99 €
SAAL
A3 gedruckt matt mit 200 g/m² – 24,95 €
A4 Fotopapier mit 231 g/m² Fotopapier von Fujifilm (matt) – 19,95 €
A4 gedruckt matt mit 200 g/m² – 14,95 €
A4 Kunstdruck mit 250 g/m² – 14,95 €
14x14cm Tischkalender, gedruckt matt – 9,95 €
Leider sind die Bezeichnungen der Produkte der Hersteller nicht einheitlich. Damit ist nicht auf Anhieb klar, welcher Karton und welches Papier für die Kalendervarianten benutzt wird.
Kundenservice
Ich habe nicht das Glück, einen zuverlässigen Internetanschluss zu besitzen, was den Upload erschwerte. Bricht der Upload aus irgendeinem Grund ab, muss die Bestellung neu getätigt werden. Im Laufe der Datenübertragung auf der Seite von Saal Digital ist mir das gleich zwei Mal passiert, was aber nicht an Saal Digital lag, sondern der mäßigen Verbindunsstabilität meines Computers.
Trotz meiner nervösen Anrufe und nicht gut bedachten Fragen blieb die Kundenbetreuung von Saal Digital am Telefon stets freundlich und hilfsbereit. Leider sind die Servicezeiten bei Saal Digital an Bürozeiten angelehnt: Mitarbeiter sind nur unter der Woche zwischen 9 und 16:30 Uhr erreichbar – Zeitfenster, in denen für gewöhnlich auch Kunden selbst arbeiten und nicht Kalender gestalten können.
Es gibt zwar auch einen Chat – doch diesen habe ich während meiner Testphase nur „offline“ gesehen. Vermutlich sind die Zeiten hier ähnlich denen des Telefonservices. In jedem Fall kann man eine E-Mail schreiben – die Antwort zu meiner Testmail kam am darauffolgenden Tag. Auf der Website von Saal Digital wird auch ein Hilfesupport mit Teamviewer angeboten. Dieses Angebot habe ich nicht getestet, dennoch fällt es grundsätzlich durchaus positiv auf.
Die Bestellung nach abgebrochenem Datenupload neu zu tätigen war letztlich aber kein Problem, da die Projekte automatisch mit der vorherigen Bestellung innerhalb des Programms gespeichert wurden.
Bei der Bestellung über PIXUM hatte ich mit unserem Internet insgesamt mehr Glück: Alle Daten wurden direkt und ohne Probleme hochgeladen. Daher hatte ich zunächst keinen Grund, mich an den Kundenservice zu wenden.
Als dann aber die Kalender ankamen, stellte ich bei ein paar wenigen einen kleinen Produktionsfehler fest: Eine dünne schwarze Linie entlang des Bildes. Trotz der späten Stunde rief ich zehn Minuten vor Feierabend noch den Kundenservice von PIXUM an, um den Fehler anzumerken. Das Resultat: Hilfsbereit und freundlich. Außerdem bekomme ich diese Kalender erneut produziert.
Die Servicezeiten von PIXUM sind für Berufstätige wesentlich kundenfreundlicher als die von Saal. PIXUM-Mitarbeiter sind unter der Woche zwischen 8 und 22 Uhr und am Wochenende zwischen 12 und 20 Uhr zu erreichen. Das ist vor allem bei kurzfristigen Bestellungen oder für Vielbeschäftigte eine angenehme Alternative für Beratungen und Supportanfragen.
Druckqualität
Um die Drucke in der Qualität vergleichen zu können, habe ich sie mit einem Fadenzähler betrachtet. Hier sind einige Ausschnitte aus dem Test:
Beispiel 1: Schärfe, Tiefen und Farben.
Mein Ausgangsbild für diesen Vergleich zeigt, wie die Anbieter mit Schärfe im Bild umgehen und wie sich die Farben in den Hauttonbereichen verändern können. Das Ausgangsbild ist bearbeitet, die Hand an der Stelle ist leicht nachgeschärft.
Besonders sind mir hier die Farbunterschiede in den unterschiedlichen Papieren aufgefallen. Außerdem wird hier deutlich, dass die Drucke bei PIXUM nachgeschärft wurden und die Ergebnisse bei Saal Digital etwas weicher wirken.
PIXUM von links nach rechts:
1) PIXUM Fotopapier mit 215 g/m² Fotopapier von Fujifilm (glänzend)
2) PIXUM gedruckt matt mit 250 g/m²
3) PIXUM gedruckt glanz mit 250 g/m²
Saal Digital von links nach rechts:
1) Saal Fotopapier mit 231 g/m² Fotopapier von Fujifilm (matt)
2) Saal gedruckt matt mit 200 g/m²
3) Saal Kunstdruck mit 250 g/m²
Beispiel 2: Farbe, Schärfe
Das Ausgangsbild von diesem Beispiel war insgesamt vom Format und der Bildqualität her von Anfang an viel kleiner als das erste. Es ist ein älteres Bild, das ich mit noch mit meiner alten Kamera aufgenommen habe und dementsprechend klein war die Datei. Dennoch versprachen mir beide Programme, dass die Qualität „gut genug“ für den Druck sei.
Ganzheitlich betrachtet ist mir auch diesbezüglich kein großer Unterschied aufgefallen, nur beim Ergebnis von PIXUM mit dem Fotopapier war ich bei diesem Bild enttäuscht. Es sieht aus als ob die Datei viel zu klein und nicht für den Druck geeignet gewesen wäre, es wirkt leicht verpixelt. Bei den anderen Drucken hatte ich diesen Eindruck nicht.
Aufgrund des Blautons sind auch Farbunterschiede aufgefallen, auf matten Papieren wirkte das Blau eher leicht grünlich.
Gedruckte Ergebnisse:
PIXUM von links nach rechts:
1) PIXUM Fotopapier mit 215 g/m² Fotopapier von Fujifilm (glänzend)
2) PIXUM gedruckt matt mit 250 g/m²
3) PIXUM gedruckt glanz mit 250 g/m²
Saal Digital von links nach rechts:
1) Saal Fotopapier mit 231 g/m² Fotopapier von Fujifilm (matt)
2) Saal gedruckt matt mit 200 g/m²
3) Saal Kunstdruck mit 250 g/m²
Bei PIXUM hat am ehesten das Ergebnis mit „matt gedrucktem“ Papier meine persönlichen Erwartungen und Wünsche erfüllt. Betrachtet man die Druckergebnisse unter der Lupe, sehen auch die Ergebnisse auf dem Fotopapier sehr gut aus – um nicht zu sagen sogar viel besser. Allerdings wirkte für mich der Kalender als Ganzes betrachtet kontrastreicher und in der Schärfe nachgezeichneter als mein Originalbild.
Wer seine eigenen Bilder gut kennt, wird solche Unterschiede schnell erkennen. Da ich meine Bilder in der Bearbeitung stellenweise nachschärfe, vermute ich, dass dadurch der Eindruck der „Überschärfung“ entstanden ist.
Grundsätzlich gefällt mir persönlich aber auch die Optik von matten Materialien viel besser als die glänzender. Das könnte auch ein maßgeblicher Grund dafür sein, weshalb mir das Ergebnis des „matt gedruckten“ am besten gefallen hat. Dabei muss ich aber anmerken, dass diese Aussage nicht für alle Bilder des Kalenders zutrifft. Bei einigen ist der Gelbstich wirklich stark, was besonders mit Tonwertabrissen bei Hauttönen aufgefallen ist.
Bei einem der Tischkalender von PIXUM war auch das Cewe-Logo angebracht. Man hat dies zwar auch in der Vorschau im Programm gesehen, dass es dann aber auch gedruckt wird, habe ich nun getestet. Produkte von PIXUM werden demnach auch bei Cewe gedruckt. Welche genau das sind, weiß ich allerdings nicht. Die Qualität des Kalenders war aber dennoch gut – schade nur, dass auf jeder dieser Seiten nun das Logo von Cewe zu sehen ist.
Saal Digital hat mich mit der Druckqualität insgesamt überzeugt, besonders auf dem Kunstdruckpapier haben mir die Bilder sehr gefallen. Natürlich muss einem die Haptik und Optik dieses Papiers gefallen und man muss es sich leisten wollen, denn der Kunstdruck an sich kostet im Verglich zu den anderen Optionen etwa 30 % mehr. Ist einem das zu teuer, kann ich auch die beiden anderen Optionen, also „gedruckt matt“ sowie „belichtet auf Fotopapier“ empfehlen.
Allgemein
In Sachen Farbtreue ist mir im Allgemeinen aufgefallen, dass Drucke auf den matten Materialien in der Tendenz einen leichten Gelbstich aufweisen. Druckt man stattdessen auf Fotopapier oder Papier mit Glanz, erscheinen einem die Bilder im Endeffekt etwas kontrastreicher und mit dunkleren Tiefen. Das gilt für die Farbkalender sowie für den Druck in Graustufen (schwarzweiß) mit den Grafiken.
Wem eine schöne, rasterlose Abbildung der Bilder wichtig ist, kann sich fast immer dem Fotopapier zuwenden. Die Druckqualität sowie der Gesamteindruck dieser Bilder fällt insgesamt ein wenig besser aus. Allerdings ist zu beachten, dass vermutlich die Farben etwas kontrastreicher und leicht gesättigter wirken.
Wenn jedoch auch Typografien oder, wie bei mir, gezeichnete Grafiken mit im Bild sind, würde ich eher zu „gedruckten“ Produkten raten, da die Striche und das Kalendarium schärfer erscheinen. Grundsätzlich ist die Druckqualität bei beiden Anbietern gut. Die Papiere und Kartonagen haben eine angenehme Haptik und weisen auf den ersten Blick eine gute Qualität auf.
Ein kleiner Exkurs: Warum sehen Bilder auf dem Bildschirm anders aus als gedruckt?
Bevor ich zum Fazit übergehe, möchte ich einen kleinen Exkurs einfügen. Den meisten Lesern dürfte Farbmanagement ein Begriff sein und auch die Problematiken, die damit einhergehen. Am Bildschirm sehen Bilder fast immer anders aus als ihre gedruckte Variante. Das liegt am technischen Umstand, dass Farben am Bildschirm anders aufgebaut werden als die Druckfarben. Wenn Fachleute von Farbaufbau sprechen, reden sie von Farbmischung.
„Lichtfarben“, sind dabei jene, die wir am Bildschirm sehen (= additive Farbmischung, alle Farben zusammen ergeben die „Farbe“ Weiß). Farben, die als Materie, also nicht als Licht, sondern als Druckpartikel wie z. B. Tinte vorliegen, sind „Körperfarben“ (= subtraktive Farbmischung, alle Farben zusammengemischt ergeben im Idealfall Schwarz).
Einfacher ausgedrückt: Ist ein Computerbildschirm der Hintergrund des Bildes, werden die Farben von diesem Bildschirm angestrahlt und sind vereinfacht gesagt Licht verschiedener Wellenlängen. Wenn man diese Wellenlängen zusammenmisst, entsteht weißes Licht – also ein strahlender, weißer Bildschirm. Mischt man allerdings Körperfarben zusammen, werden diese immer dunkler. Das kennen die meistern wohl auch aus der Schulzeit, als man merkte, dass beim Mischen aller Farben kein toller Regenbogen entsteht, sondern ein eher unappetitliches Matsch-Braun.
Bei subtraktiver Farbmischung – also die Farbmischung mit Körperfarben – sind die hellsten Stellen des Bildes immer nur so hell oder weiß wie auch das Material, auf welches gedruckt wird. Druckt man also zum Beispiel auf einen Naturkarton, der etwas gelblich aussieht, wird auch das Gesamtbild des Bildes diesen leichten Gelbstich haben.
Grundsätzlich kann man dazu sagen, dass Farben, Höhen und Tiefen eines gedruckten Bildes nicht nur von der Art, wie es gedruckt wird, abhängig sind, sondern auch davon, auf welchen Werkstoff gedruckt wird und welche Beschaffenheit und Eigenschaften dieser hat.
Auch gilt es zu beachten, dass Bildschirme unterschiedlich kalibriert werden können und das dargestellte „Weiß“ – also die Beleuchtung des Bildschirms – von Bildschirm zu Bildschirm variieren kann.
Fazit
Saal Digital hat wirklich schöne und schlichte Designs für Kalender. Die Gestaltung bis zu meinem Wunschergebnis ging für mich recht schnell und intuitiv vonstatten. Die Druckqualität sowie auch die Materialien sind sehr gut und haben mich überzeugt. Allerdings hat die Produktion und Lieferung insgesamt etwas länger gedauert.
PIXUM bearbeitet seine Aufträge wirklich sehr schnell. Innerhalb einer Woche waren die Kalender gestaltet, bestellt und geliefert. Insgesamt hat mich die Produktgestaltung und die Produktqualität jedoch weniger überzeugt als die von Saal Digital. Dies lag vor allen Dingen an den Grenzen in der Gestaltungsfreiheit der Kalender, sowie daran, dass ich den Eindruck hatte, dass PIXUM die Bilder grundsätzlich ein wenig nachschärft und kontrastreicher druckt.
Preislich gibt es nur einen minimalen Unterschied zwischen beiden Anbietern bei den Standardkalendern. Wer jedoch Kalender in A3 möchte, kommt bei PIXUM etwas günstiger weg.
Wer sich mit den Papieren nach wie vor unsicher ist – häufig gibt es Mustersets oder Druckbeispiele von den Druckereien. Saal Digital bietet dies zum Beispiel für die angebotenen Druckarten und Materialsorten an. Diese kosten je nach Set einmalig 10 oder 15 €, der Betrag kommt jedoch anschließend als Gutschein zurück.
Aber auch bei anderen Druckereien lassen sich manchmal Testdrucke vereinbaren oder Mustersets werden zugeschickt. Wenn es nicht direkt online beworben wird, wird zumindest auf Nachfrage Auskunft gegeben.
„So und wer war jetzt besser …?“
Natürlich lässt sich die Frage nicht allgemein beantworten. Denn unterschiedliche Wünsche werden auch von unterschiedlichen Anbieter unterschiedlich behandelt. Und hier sind wir wieder.
Wer sich nicht mit Druckpapieren und Farben auskennt oder auch seine Fotografien nicht stundenlang bearbeitet, könnte vermutlich bei den Optionen von Saal Digital überfordert sein. PIXUM liefert an dieser Stelle für den „Ottonormalverbraucher“ eine gute Qualität und bietet einen tollen Service.
Das Programm von PIXUM gibt einem Design- und Produktvorschläge und die Produktionszeiten sind wirklich unschlagbar. Ich vermute auch, dass viele, die sich nicht tiefgehend mit der technischen Seite der Druckthematik auseinander gesetzt haben, die Unterschiede vermutlich selbst nicht feststellen werden. Als ich beispielsweise die Kalender einer Freundin zeigte, gefielen ihr die von PIXUM besser, eben weil diese kontrastreicher waren als die Ergebnisse von Saal Digital. Also genau das, was ich an PIXUM zuvor bemängelt hatte.
Für mich persönlich hat jedoch Saal Digital die bessere Performance geliefert. Allerdings habe ich persönlich auch hohe Anforderungen an die Druckqualität, ein halbwegs geschultes Auge und bin bereit, für bessere Qualität mehr zu zahlen und dafür längere Lieferzeiten auf mich zu nehmen. Neben der tollen Qualität des Endprodukts von Saal Digital haben mich aber auch die schönen und schlichten Kalenderdesigns überzeugt.
Alles in allem war es für mich ein sehr umfangreicher sowie lehrreicher Test und ich hoffe, dass es anderen dabei hilft, sich zu entscheiden, wo sie ihre zukünftigen Kalender drucken möchten. Die Weihnachtszeit kommt ja jetzt wieder, wie wär’s dann damit?