Abstrakte Landschaft aus Gelb und Violett.
25. September 2015 Lesezeit: ~5 Minuten

Aktion: Raus aus dem Kreatief! Teil 3

Im Juli haben wir die Aktion „Raus aus dem Kreatief“ gestartet, die Euch Anregungen gibt, fotografisch neue Ansätze zu entdecken, die eigenen Arbeiten zu reflektieren und mit Techniken im Spannungsfeld zwischen Zufall und Selbsterkenntnis den eigenen Stil zu verfeinern – oder auch umzuwerfen und neu anzusetzen.

Ein Jahr lang gibt es für jeden Monat einen Vorschlag, wie Du eine neue Perspektive auf Deine Fotos bekommen, neue Methoden ausprobieren oder über Deine bisherigen Arbeiten reflektieren kannst. Sie sind einfach aufgebaut, sodass jeder daraus mitnehmen kann, was ihm oder ihr gefällt.

Die Regeln: Die Projekte veröffentlichen wir jeweils am Ende eines Monats für den folgenden. Du darfst nur innerhalb des jeweiligen Monats am Projekt arbeiten. Nicht davor, nicht danach. Du kannst natürlich schon einmal Deinen Kopf mit dem neuen Projekt füttern und Dein Unterbewusstsein daran arbeiten lassen, bevor es los geht.

Du kannst Dir für das Projekt einen einzigen Tag Zeit nehmen oder den ganzen Monat. Lege am Ende des letzten Monats fest, wie viel Zeit Du wann in das nächste Projekt investierst. Wenn Dir das Projekt zu einfach vorkommt: Erfinde mehrere Varianten davon und führe es im Monat mehrfach durch, so unterschiedlich wie möglich.

Mach nicht das, was Du immer machst. Brich Deine eigenen Regeln, verlasse Deinen Stil und am besten auch Dein Genre. Erstelle etwas, von dem die, die Dich kennen, überrascht wären, dass es von Dir ist. Fang neu an und mach es schwieriger, wenn Du während eines Projektes merkst, dass es Dir leicht fällt, es umzusetzen.

Mach die Projekte nicht, um die Ergebnisse zu veröffentlichen. Mach die Projekte unter der Bedingung, dass Du die Ergebnisse nicht zeigst. Der Prozess allein zählt. Und Deine Gedanken dabei. Und Deine Gedanken danach. Wenn Du möchtest, schreib sie auf, wenn Du mit einem Projekt fertig bist. Lege sie zusammen mit Deinen Ergebnissen weg und schaue beides erst nach Wochen wieder an.
 

Projekt #03 für Oktober 2015

Wenn Du sonst vor allem digital arbeitest, arbeite für dieses Projekt analog und umgekehrt. Isoliere Details und Einzelheiten aus Fotos durch digitales oder analoges Ausschneiden. Sammle erst einmal viele solcher Ausschnitte aus Bildern, die Du danach auswählst, was Dich intuitiv anzieht. Vielleicht der Schwung einer Linie oder etwas im Hintergrund, was Du schon immer mochtest, aber gar nicht der Protagonist eines Bildes ist.

Wenn Du das Gefühl hast, genug gesammelt zu haben, setze die gesammelten Einzelteile zu einem neuen Bild zusammen. Es müssen nicht alle sein und Du kannst bei Bedarf während des Collagierens auch noch einmal zurück gehen und weitere Teile aufnehmen oder aus dem Archiv kramen. Damit sind wir auch schon bei den Varianten:

Stelle die Schwierigkeit und Herausforderung des Projektes für Dich ein, indem Du vorher bestimmst, ob Du mit Archivbildern arbeitest oder neue aufnimmst. Leihe Dir eine Digitalkamera dafür aus, wenn Du sonst analog arbeitest. Installiere Dir GIMP oder auch die Photoshop-Testversion und lies Dir (wenn Du es nicht selbst erkunden magst) ein Tutorial zu den Grundlagen des Programms durch, um damit collagieren zu können. (Stichworte beispielsweise: Ebenen, Ebenenmasken, Einstellungsebenen, Masken)

Lasse Abzüge Deiner digitalen Bilder machen, um sie analog zu collagieren, mit Kleber und Schere. Oder leihe Dir eine analoge Kamera aus, kauf Dir Filme und mach die Bilder für dieses Projekt neu, komplett analog. Wenn Du Dich so richtig tief hineinknien möchtest, finde jemanden, der Dir dabei hilft, Deine Negative selbst in Abzüge zu verwandeln, die Du dann collagieren kannst.

Mach es Dir selbst so schwer wie möglich, aber so einfach wie nötig.
 

Achja: Wir können natürlich nicht kontrollieren, ob Du Dich an die Regeln hältst. Sieh sie als Herausforderungen, an denen Du wachsen kannst und befolge sie. Oder brich sie, wenn Du möchtest. Wenn Du es nicht lassen kannst, zeig uns Deine Bilder. Oder schreib uns auf Facebook, Twitter oder per E-Mail, was das Projekt mit Dir gemacht hat.

Diese Projektserie ist schwerstens inspiriert von „Creative Block“* und erscheint mit freundlicher Genehmigung der „neidischen Kuratorin“ Danielle Krysa.

* Das ist ein Affiliate-Link zu Amazon. Wenn Du darüber etwas kaufst, erhält kwerfeldein eine kleine Provision, Du zahlst aber keinen Cent mehr.

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