Grüne kaputte Schreibmaschine
14. Juni 2015 Lesezeit: ~4 Minuten

Die 5 Artikel des Monats

Liebe Leserinnen und Leser, das Ziel all dessen, worum es in diesem Magazin geht, ist das Erstellen von Fotos. Diese sollen anregen, inspirieren oder gar Fragen aufwerfen.

Nun ist es aber nicht damit getan, nur den Auslöser zu drücken und zu hoffen, dass bei diesem Vorgang ein gutes Bild entsteht. Nein, in den meisten Fällen – und den erfolgreichen ganz besonders – geht dem Auslösen einiges an Vorbereitung voraus.

Diese Vorbereitung ist der Ausdruck einer Intention, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfällt und nicht auf eine knappe Formel zu reduzieren ist. Sie ist aber der Kern dessen, warum Menschen überhaupt den Auslöser betätigen.

Und wir Redakteure halten täglich Ausschau nach Artikeln, die beides miteinander verbinden: Interessante Fotos mit den dazugehörigen Interviews oder Texten von Fotografinnen und Fotografen. Die folgenden fünf Artikel hoben sich dabei von allen anderen in den letzten Wochen deutlich ab.

 

Von Freiheit, Sehnsucht und Glück

Die wohl sehnsuchtsvollsten Fotografien des Monats publizierte Katharina Jung auf Ignant, wo sie über eine Reise in die Freiheit schrieb. Die Erlebnisse des Experiments transponiert die Fotografin in eindrucksvolle Aufnahmen, die sich quer über diverse Bereiche der Fotografie erstrecken.

Wie eigentlich immer, so ist es auch in diesem Fall wichtig, den von Katharina selbst geschriebenen Text zum Ursprung der Aufnahmen zu lesen, um sich beim Betrachten der Fotos noch besser (oder überhaupt) in die Schuhe der jungen Fotografin begeben und den inhaltlichen Kontext des Projektes erfassen zu können.

 

Die Wunden der Unbekannten

David Jay, einst Fashion-Fotograf, beschreibt das Genre als „schön und sexy, aber insgesamt unwahr“ und machte sich deshalb auf die Suche nach der Wahrheit. Das mag nun etwas einseitig klingen, doch Jay lenkte seinen Blick auf Menschen, die von Unfällen, Operationen oder dem Krieg schwer gezeichnet waren.

NPR stellte kürzlich seine Serie „The Unknown Soldier“ vor, mit der Jay Betrachtern die Möglichkeit gibt, im Krieg schwer verletzte Soldatinnen und Soldaten anzuschauen. Und nicht, wie so häufig in der Öffentlichkeit, peinlich berührt wegzusehen, weil „hinsehen unanständig ist“.

+ Eine größere Bildauswahl der Serie findet Ihr im Portfolio des Fotografen.

 

Zum Tod von Mary Ellen Mark

Am 25. Mai 2015 starb die Fotografin Mary Ellen Mark und die meisten von Euch werden das am Rande mitbekommen haben. Doch wer war diese Frau eigentlich? Was und wen fotografierte sie und vor allem: Warum?

Diese Fragen beantwortet ein kurzer, aber dicht formulierter Artikel in der FAZ und gibt mit einer kurzen Klickstrecke auch einen groben Überblick über das weite Feld der Fotografin, die ihr Leben „Menschen am Rande“ verschrieben hatte.

 

Die Seele von Jenny, einer Plastikpuppe

„Was ist normal?“, fragte sich die Fotojournalistin Sandra Hoyn, nachdem sie einen Mann namens Dirk kennelernte, der eine Ehe mit der Silikon-Puppe Jenny führt. Für Dirk ist sie eine ebenbürtige Partnerin, die mit ihm spricht, ihm zuhört und ihn liebt.

Sandra Hoyn besuchte Dirk und Jenny, fotografierte das Paar im Alltag und versuchte dabei, die Puppe mit den Augen ihres Mannes zu sehen. Die auf LensCulture publizierten Aufnahmen wirken alles andere als steril und vermitteln ein ungewohntes Gefühl von Nähe und Intimität.

 

Hakenkreuze, Tattoos und eine Gang

Zu guter Letzt empfehlen wir ein spannendes Interview mit mindestens so spannenden Portraits einer neuseeländischen Gang, dem Mighty Mongrel Mob. Mit 30 Ablegern handelt es sich um die größte Gang in Neuseeland und obwohl sie keine Motorräder fahren, hat der Mob einen großen Einfluss.

Der Fotograf Jono Rotman bekam über Umwege Zugang zu der Truppe. Obwohl ihm klar war, dass der Mob ihn jederzeit töten könnte, dokumentierte Rotman das Leben und die Gesichter der Gang über ganze acht Jahre hinweg – und zwar analog und im Großformat. Eine Serie, die provoziert und somit zum Nachdenken anregt.

Welcher Artikel hat Euch berührt, angesprochen oder zum Nachdenken gebracht?

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