12. März 2013 Lesezeit: ~6 Minuten

Cinebook Fotobücher: Ein Testbericht

Vielleicht seid Ihr ja auch schon einmal auf den relativ neuen Service Cinebook aufmerksam geworden. Ich glaube, es war bisher eine der wenigen Facebook-Werbungen, auf die ich geklickt hatte. Nach dem Klick landete ich auf einer ziemlich schick und übersichtlich gemachten Seite.

Als dann plötzlich ein kleines Chatfenster aufploppte, in dem ich begrüßt und gefragt wurde, ob man mir helfen könne, war meine Begeisterung erst einmal flöten. So etwas wirkt auf mich immer etwas – nun ja – merkwürdig. Aber …

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… nachdem sich herausstellte, dass am anderen Ende wirklich ein freundlicher Mensch sitzt, der meine Fragen beantwortet, scheute ich mich nicht zu fragen, ob ich den Service für kwerfeldein testen dürfte. Zwei Minuten später hatte ich einen Gutscheincode in meinem Postfach. Ich habe selten so eine nette und unkomplizierte Kommunikation mit einem Unternehmen geführt. Allein dafür gibt es schon einmal Pluspunkte.

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Und so kann ich Euch heute das Ergebnis meines Tests vorstellen. So viel sei vorweg verraten: Der erste positive Eindruck hat mich nicht getäuscht. Das Endergebnis – und das ist es ja, was zählt – ist über jeden Zweifel erhaben.

~Das einzige Manko, das ich feststellen konnte, war die Software, mit der man die Bücher erstellt. Adobe-Air-Applikationen sind generell nicht mein Fall. Ich weiß zwar nicht, wie sich solche Software auf aktuellen Windows-Systemen anfühlt, aber auf meinem (zugegebenermaßen in die Jahre gekommenen) Mac fühlt es sich immer so an, als wäre mein Kopf schon drei Schritte weiter als die Software. Laaa-haaam. Und das nervt ein wenig.

Neben der Langsamkeit stört das etwas fummelige genaue Ausrichten von Fotos. Auch die Formatierung der Schrift ist nicht gerade optimal gelöst. An dieser Stelle muss aber unbedingt erwähnt werden, dass man auch PDFs und InDesign-Dateien beim Bestellprozess hochladen kann. Das macht die Sache mit Sicherheit wesentlich komfortabler und vor allem individueller. Um diesen Test aber „massenkompatibler“ zu machen, hatte ich mich entschlossen, die Cinebook-Lösung zu nutzen.

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Das Programm an sich lehnt sich optisch an Lightroom an und erklärt sich eigentlich von selbst. Nachdem man sich für ein Format entschieden hat, kommt man direkt zum Editor. Links ist ein Dateibrowser, darunter sieht man die im oben ausgewählten Ordner vorhandenen Fotos.

Diese kann man wie üblich automatisch oder manuell platzieren. Dafür gibt es jede Menge verschiedene Seiten-Vorlagen, die rechts am Fenster hinter einem kleinen Symbol versteckt sind. Diese lassen sich aber auch noch editieren.

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Das ist alles nichts Weltbewegendes und ich setze an dieser Stelle einfach voraus, dass der geneigte Leser bereits Erfahrungen mit solchen Programmen gesammelt hat.

Einen Tag nach der Bestellung des Buchs flatterte schon die Bestätigung in mein Postfach: Mein Buch wäre fertig für den Versand. Einen weiteren Tag später wurde das Buch auch schon geliefert. Das nenne ich mal schnell! Ein wenig aufgeregt nestelte ich nervös am Karton und riss selbigen, ähnlich wie ein Kind seine Weihnachtsgeschenke öffnet, einfach auf.

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Jedes Buch wird in einem edlen, schwarzen Geschenkkarton geliefert. Darin schlummert das gute Stück in einer exakten Schaumstoffaussparung. An der Seite ragt ein kleiner Filmstreifen heraus, mit dem man das Buch hervorholen kann. Ich hatte die Option Softskin Cover gewählt. Das fühlt sich nicht nur toll an, sondern gibt dem Cover auch einen edlen, matten Glanz.

Die Fotos werden auf echtem, 0,16 mm dickem Fuji Crystal Echtfotopapier ausbelichtet. Im Endeffekt sind die Seiten dann inklusive Kleber 0,34 mm dick. Toll. Die Bindung ist eine spezielle Leporello-Bindung, durch die der sonst oft störende Mittelfalz praktisch nicht mehr vorhanden ist. Sehr schön, wenn man Fotos über beide Seiten platziert hat.

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Cinebook beschreibt das so:

Um das Beste erreichen zu können, stellen wir einen kompromisslos hohen Anspruch an unsere Premium-Fotobuch-Qualität. Deine Bilder verdienen die höchste Brillanz, Farbechtheit und Langlebigkeit. Cinebooks werden deswegen, anders als gedruckte Fotobücher, auf echtem Fotopapier ausbelichtet. Da das ohne störenden Falz möglich ist, kannst Du Deine Bilder in der gesamten Breite des Buches zeigen. Panorama-Feeling pur.

Für uns hört es aber bei der Ausbelichtung nicht auf. Zu einem Premium-Fotobuch-Erlebnis gehört ebenso die Haptik. Überzeugen die einzelnen Seiten durch die seidenmatte Oberfläche des echten Fotopapiers und sein charakteristisches Relief, wartet das Hardcover deines Cinebooks mit edler Softskin-Oberfläche auf.

Und das Beste: Fotobücher von Cinebook werden stets in einer hochwertigen Geschenk-Box geliefert. So bleibt Dein Cinebook immer gut geschützt, die Qualität erhalten und jedes Öffnen wird zu einem besonderen Erlebnis.

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Es ist wirklich eine wahre Freude, das Buch zu betrachten und durchzublättern. Allein die Dicke des gewählten Papiers vermittelt eine sehr hohe Qualität. Aber all das hat natürlich auch einen Haken: Der Spaß ist leider nicht billig. Es gibt vier verschiedene Formate, die mit folgenden Preisen zu Buche schlagen:

Cinema: 28 x 19 cm, ab 49,95 €
Lookbook: 21 x 28 cm, ab 54,95 €
Close-Up: 28 x 28 cm, ab 69,95 €
Widescreen: 42 x 28 cm, ab 89,95 €

Das sind im Vergleich zur Konkurrenz bestimmt keine Schnäppchen. Ich habe bisher aber auch kein Fotobuch in der Hand gehabt, das an diese Qualität herangekommen wäre. Lediglich Blurb würde ich noch als ähnlich gut ansehen. Da sind die Seiten aber wesentlich dünner und auch die Leporello-Bindung fehlt.

Wer also ein qualitativ wirklich hochwertiges Buch sucht, sollte sich überlegen, ob er nicht den einen oder anderen Euro mehr ausgeben möchte. Gerade, wenn man das Buch vielleicht zu einem speziellen Anlass verschenken möchte. Oder wenn man die tollen Fotos der eigenen Hochzeit in einem Buch verewigen möchte. Bei Cinebook lohnt es sich in jedem Fall.

Könnte ich Sterne vergeben, gäbe es 4,5 von 5 schicken, glänzenden Sternchen. (Das halbe Sternchen Abzug wegen der etwas hakeligen Software.)

Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Cinebook für die insgesamt schnelle und unkomplizierte Abwicklung!

31 Kommentare

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  1. Danke für die Vorstellung, klingt sehr spannend undich denke ich werde das bei nächster Gelegenheit auch mal ausprobieren, bestelle sonst immer gern bei einem anderen Anbieter. Was meiner Meinung nach Sinn machen würde ist, bei den Preisangaben die Seitenzahlen dazu zu schreiben mit der die Preise starten.

  2. … klingt in der Tat spanndend. Schön wäre es, wenn es – ähnlich einem anderen Vertreiber – möglich wäre, für InDesign ein plugin zur Verfügung zu stellen, denn dem geneigten Verwender zig Einzeldownloads der Vorlagen zuzumuten ;)

  3. Hört sich gut an… Der Preis ist allerdings happig. Nichtsdestotrotz werde ich das mal ausprobieren und sehen, ob die Bücher von Saal da mithalten können. An denen hab ich bisher auch nichts auszusetzen und die sind viel billiger.

  4. Ich habe auch schon zwei Fotobücher bei Cinebook erstellen lassen. Über die Software lässt sich streiten, mir sagt Sie leider nicht besonders zu.

    Das Buch selber ist wirklich super. Tolle Aufmachung, edle Verpackung des Buches.
    Auf dem Cover des Buches sieht man leider jeden Fingerabdruck. Aber der Inhalt ist wirklich sehr gut und für den Preis nicht zu schlagen.

    Lediglich der Aufdruck Cinebook stört mich!

  5. Mein erstes Fotobuch habe ich von irgendeinem CEWE-Partner bestellt. Die Qualität der Fotos war okay oder sogar gut, aber mich hat dort vor allem die Falz gestört.

    Irgendwann bin ich dann auch auf Cinebook gestoßen und habe dort ein Album von meinem letzten Urlaub erstellt. Ich kam mit der 0815-Software eigentlich ganz gut zurecht. Mit InDesign kann ich nicht viel mehr machen als damit.

    Als Erstbesteller gab es damals sogar nen 10-Euro-Cupon, den ich für den Express-Versand verwendet habe. Ich war echt neugierig. Und dann kam das Buch auch wirklich 2 oder 3 Tage nach der Bestellung. Ich habe die 28×28-Variante mit allen Seiten (glaube das waren 98) voll ausgenutzt. Das ist ein ganz schöner Totschläger. Da hat man was ordentliches in der Hand.

    Die Qualität der Drucke und der Seiten überzeugte mich sofort. Und die Geschenkbox ist super, um das Buch zu schützen und sieht dazu auch noch toll aus. Wobei da jetzt auch schon ein paar Kratzer drin sind. Aber lieber in der Box als im Buch.
    Ich habe für das Buch zwar jede Menge Geld ausgegeben, würde es aber jederzeit wieder tun. Und ich würde es auch jedem empfehlen, der sich ein bißchen mehr als der „Otto-Normal-Urlaubs-Alles-Knipser“ mit der Fotografie beschäftigt :)

    • Eine Schnittstelle zu Lightroom wäre natürlich sehr interessant. Es sind seit dem Kommentar inzwischen 1, 5 Jahre vergangen – ist da was draus geworden?

      Gruß, Holger

  6. Man muss aber auch sagen, dass die Ausführung „auf echtem, 0,16 mm dickem Fuji Crystal Echtfotopapier“ nicht jedermanns Sache ist.
    Vorteil ist natürlich die quasi fehlende Falz, aber ich mag lieber die gedruckten Bücher statt zusammengeklebtes Fotopapier.

  7. Bisher hat mich der Preis abgeschreckt bei Cinebook ein Fotobuch zu erstellen. Mit der Box heben sie sich sicherlich von der Konkurrenz ab. Eine sehr gute Druckqualität erhalte ich auch bei anderen Anbietern.

  8. Ich habe auch schon bei Cinebook bestellt. Meine Erfahrung – durchwachsen. Was ich Ihnen attestieren muss, sehr kulant. Aber ich hatte Fehldrucke und die Bindung des Buchdeckels war nicht sauber. Wenn man jetzt noch weiss das der Produzent Saal ist und dort die Preise ca. 20 % günstiger sind, ausser der schicken Box, dann frägt man sich schon warum man dort bestellen soll.

  9. Vielen Dank für Deinen Bericht. Klingt sehr gut. Was ich allerdings (abgesehen von der Verpackung) auch nicht ohne weiteres erkennen kann, ist wo der Unterschied zu den Echtfotobüchern anderer Hersteller liegt. Die Leporellobindung ist ja in diesem Segment normal und auch sonst erscheint mir das Produkt ziemlich identisch. Vielleicht kannst Du ja dazu noch was schreiben, sofern Du den Vergleich hast. Danke!

  10. Jetzt mal als erste Frau hier in der Männerrunde ;)
    Ich habe vergangenes Jahr mein erstes Cinebook bestellt. Bin zwar keine Profi Fotografin, aber mache leidenschaftlich gerne Fotos. [Ich würde auch sagen, ich bin „mehr als der ‚Otto-Normal-Urlaubs-Alles-Knipser‘ “ :) ]
    Ich liebe gute Produkte und Cinebook ist ganz abgesehen von der hervorragenden Qualität einfach ein Fotobuch, bei dem an den Menschen gedacht wurde. Diewser Moment, wenn man die Verpackung aufmacht ist der Wahnsinn!!
    Also auch ich kann den Bericht hier unterschreiben.

  11. Ein schöner und ausführlicher Bericht, der auf jeden Fall mein Interesse geweckt hat! Eine Frage noch: welches Format hast du bei dem Test bestellt? So auf Anhieb ist mir das „Cinema“ zu klein und das „Widescreen“ zu groß – ein Mittelding wäre klasse, zumindest für mich! :-)

    Beste Grüße aus Bremen
    Karlis / http://www.karlis.de

  12. Blogartikel dazu: Neues aus dem Abfall*, 13. März 2013 | Hendryk Schäfer

  13. Hatte das Buch vor einiger Zeit (Mitte 2012 glaube ich) auch mal getestet. Liefergeschwindigkeit war unheimlich schnell, Haptik, Druckqualität und auch Verpackung großartig. Software (damals) wirklich okay und gut.

    Aber die Druck-Genauigkeit war sehr schlecht: gleich weit von den Ecken entfernte Bilder waren links einen cm näher am Rand als rechts, vollflächig über die Doppelseite gezogene Bilder (also ohne Rand) hatten fiese 1-2mm hohe weiße Kanten unten oder oben.

    Fairerweise muß ich dazu sagen, dass ich mich mit dieser Rückmeldung nicht mehr an cinebook gewandt habe, was man hört hätte ich vermutlich einen Reprint bekommen. Aber bei einem regulären Preis von rund 100 Euro (hatte einen 50% off Gutschein) sollte sowas einfach nicht vorkommen.

    • Hallo Joe,

      vielen Dank für deinen Kommentar zu Cinebook.
      Wir stimmen dir zu, dass bei dem hohen Anspruch an die Qualität unserer Fotobücher fehlerhafte Ausbelichtungen nicht vorkommen sollten. Es tut uns leid, dass du gerade mit deinem ersten Buch nicht voll und ganz zufrieden warst.

      Wir versuchen in solchen Fällen aber immer, in enger Absprache mit unseren Kunden, schnell zu einer zufriedenstellenden Lösung zu kommen.

      Auch in deinem Fall – du hast Post :)

      Tanja vom Cinebook Team

      • Hallo Tanja vom Cinebook Team

        Bitte melde dich bei mir. Ich bin Cinebook-Kunde und möchte dir gerne mitteilen, welche haarsträubenden Negativ-Erfahrungen ich mit der Firma Cinebook die letzten Monate gemacht habe.

        Danke & Gruss
        Stefan

  14. Blogartikel dazu: Fotobuch Test: Fotograf Holger Lückerath auf kwerfeldein

  15. Blogartikel dazu: Potpourri 11. KW: D7100 Buzz, die Google-Wut u.v.m. - nopublica

  16. Blogartikel dazu: 19. Türchen: Cinebook › kwerfeldein - Fotografie Magazin

  17. Auf den ersten Blick ein gelungenes Fotobuch! Schöne Farben und Oberflächen – aber ich erstelle meine Fotobücher immer gerne direkt online. Mir zusätzlich noch eine Software herunter zu laden und damit wieder Speicherplatz vom Rechner herzugeben – fällt mir schwer. Deshalb habe ich lange nach einem Fotoservice gesucht, bei dem ich das Fotobuch online erstellen kann, ohne, dass Abzüge bei der Auswahl und den Optionen gemacht wurden. Lange habe ich gesucht und bin schließlich mit dem Online Fotoservice Smartphoto fündig geworden. Hier noch der link dahin: auch da sind tolle Fotobücher das Ergebnis: http://www.smartphoto.de/produkte/fotobuecher

  18. Blogartikel dazu: Meines erstes Fotobuch bei cinebook | kleinARTig