browserfruits 46.2023

Seit letztem Jahr wurden mehr als 15 Milliarden Bilder mit Hilfe von Text-zu-Bild-Algorithmen erstellt. Zum Vergleich: Vom ersten Foto im Jahr 1826 haben Fotograf*innen 150 Jahre bis zum Jahr 1975 gebraucht, um die 15-Milliarden-Marke zu erreichen. Das allein ist schon ein spannender Fakt für das heutige Vorwort.

Aber das Everypixel Journal hat zusätzlich ein Diagramm erstellt, wie sich diese unvorstellbare Anzahl an Bildern auf die einzelnen KI-Programme aufteilt. Laut dieser Statistik wurde der Großteil der KI-Bilder mit Hilfe von Stable Diffusion erstellt.

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Zum Jahresende werden die meisten Preisträger*innen von Fotowettbewerben bekanntgegeben. Ich wollte deshalb in der letzten Woche von Euch wissen, ob Euch Awardergebnisse interessieren. Etwa zwei Drittel gaben an, dass es sie nicht interessiert.

Linktipps

• Letzte Woche hatte ich noch einen Bericht über das Verbot der World-Press-Photo-Ausstellung in Ungarn für Jugendliche geteilt. Nun wurde der Direktor des Nationalmuseums, Laszlo L. Simon, entlassen. → ansehen

• Adobe Stock verkauft KI-Bilder des Krieges in Israel und Gaza. Online wurden diese Bilder bereits mehrfach genutzt – ohne den Hinweis, dass es sich dabei nicht um echte Fotografien handelt. → ansehen

• Revolt war 2017 eine der ersten inklusiven Modelagenturen, die für vielseitige, einzigartige Menschen stand. Im Gegensatz zu „Mainstream“-Modelagenturen setzen sie sich für Persönlichkeit, Vielfalt und individuellen Selbstausdruck ein. Ein Interview mit der Gründerin hat Feature Shoot. → ansehen

• Das IPHF zeichnet jährlich namhafte Fotograf*innen und Visionäre der Fotobranche aus. In die Hall of Fame kamen in diesem Jahr vier Fotografinnen: Nan Goldin, Vivian Maier, Bea Nettles und Matika Wilbur. → ansehen

• Die Fotografin Heather Sten dokumentierte ihre Mutter Thong im Alter und erforschte so, wie der Lebensabend für sie aussieht. → ansehen

• Vice hat mit Menschen gesprochen, die viel Geld mit NFTs verloren haben. → ansehen

• Acht Highlights der Paris Photo hat die Weltkunst zusammengestellt. → ansehen

• Der Berliner Fotograf Andréas Lang war fünf Jahre lang in der Türkei auf der Suche nach Relikten der Geschichte Armeniens. → ansehen

Buchempfehlungen

„Cecil Beaton: The Royal Portraits“: Ab 1937 war Beaton Hoffotograf der britischen Königsfamilie und wurde 1972 von Königin Elisabeth II. als Knight Bachelor in den Adelsstand erhoben. Der Band stützt sich auf die einzigartige Sammlung von Beatons Fotografien der königlichen Familie im Victoria und Albert Museum, chronologisch gegliedert, von den 1930er bis zu den 1970er Jahren.

„North Korea. The People’s Paradise“: Seit Januar 2020 hat Nordkorea seine Grenzen für Ausländer*innen geschlossen. Doch schon zuvor war es aufgrund des Verbots unautorisierter Aufnahmen und strenger Kontrollen durch das Regime äußerst schwierig, seine geheimnisvollen Landschaften zu fotografieren. Tariq Zaidi verfügt über ein umfangreiches Archiv von Bildern, die er über zwei Jahre hinweg aufgenommen hat. Sein Buch zeigt eine Auswahl von mehr als 100 bemerkenswerten Fotografien, die Einblick in die nordkoreanische Gesellschaft gewähren.

Ausstellungen

Sony World Photography Awards 2023
Zeit: 17. November 2023 – 4. Februar 2024
Ort: Freundeskreis Willy-Brandt-Haus, Stresemannstr. 28, 10963 Berlin

Christian Retschlag. Sprengel Preis 2023.
Zeit: 18. November 2023 – 3. März 2024
Ort: Sprengel Museum Hannover, Kurt-Schwitters-Platz, 30169 Hannover

Evelyn Richter: A Photographer’s Life
Zeit: 17. November 2023 – 17. März 2024
Ort: Museum der bildenden Künste Leipzig, Katharinenstr. 10, 04109 Leipzig

Drüben auf Instagram

@mariairlfotografin – Maria Irl ist Portrait- und Dokumentarfotografin aus Niederbayern. Folgt ihr und ihren großartigen Arbeiten.

Podcasttipp

dieMotive und Frauke Schnoor

Frauke Schnoor ist Bildchefin bei Zeit Campus, betreibt seit Anfang 2023 den Newsletter „Dots per Inch“, ist Jurymitglied bei Gute Aussichten und hat außerdem als Art Buyerin in einer Werbeagentur gearbeitet. In dieser Folge spricht Podcasthost Alexander Hagmann mit ihr über ihren Weg von der wissenschaftlichen Theorie in die Praxis der Bildredaktion, über ihr Verständnis von Fotografie genauso wie über den Nutzen von Fotografie im angewandten/werblichen Bereich. Auch der Altersunterschied zwischen Redaktion, Zielgruppe und Fotograf*innen ist ein Gesprächspunkt. Am Ende der Folge kommen sie auf das große Thema der KI-generierten Bilder zu sprechen. Natürlich auch, weil dies ein Schwerpunkt des Newsletters „Dots per Inch“ ist.

Videos

In Montpellier gibt es eine Ausstellung zu entdecken, die sich mit der spannenden Geschichte beschäftigt, wie die Fotografie zu einer Kunstform wurde. Die Ausstellung offenbart eine wahre Metamorphose – angefangen in den 1960er Jahren bis in die späten 1980er Jahre.

Gert Scobel bietet einen philosophischen Einblick in das Thema Kreativität.

Das Titelbild stammt von Manish Jangid. Vielen Dank dafür!