52 Wochen – Thema 17: Unschärfe
Liest man Kamera- und Objektivtests, kommt recht schnell die Schärfe zur Sprache. Eine perfekte Schärfe durchgängig bis in die Bildecken wird gepriesen und viele sortieren leicht unscharfe Aufnahmen schnell bei der Sichtung von Bildergebnissen aus. Aber muss ein Motiv immer scharf sein, um gut zu sein? Kann ein absichtlich unscharfes Bild nicht auch ein wunderbares Stilmittel sein? Das finden wir in dieser Woche mit unserem neuen Thema heraus.
Wir möchten von Euch unscharfe Bilder sehen. Wie Ihr das macht, bleibt ganz Euch überlassen. Vielleicht arbeitet Ihr mit Filtern, Bewegung oder einer sehr langen Belichtungszeit? Die Möglichkeiten sind vielfältig, aber als Fotograf*innen sind wir normalerweise eher auf das Gegenteil bedacht und tun alles dafür, die Unschärfe zu vermeiden.
Ihr könnt nur einen Teil des Bildes in Unschärfe tauchen, um den Fokus auf ein kleines Detail zu lenken. Oder Ihr zeigt eine Traumsequenz, in der das komplette Foto unscharf und dadurch unwirklich wirkt. Egal wie: Erstellt diese Woche ein Bild, in dem das Hauptmotiv unscharf ist und das dennoch oder gerade durch die Unschärfe an Bedeutung gewinnt.
Inspiration
Ausführliche Gedanken zu diesem Thema hat sich bereits Anne Henning in einem Artikel gemacht, der gespickt ist mit ganz wunderbaren Bildbeispielen. Zugegeben sind viele davon analog. Es hat fast den Anschein, als wäre die Suche nach perfekter Schärfe eine digitale Eigenheit.
Auch Marit Beer ist ein Fan von Unschärfe und beschreibt in ihrem Artikel, welche Stimmungen man mit Unschärfe erzielen kann. Dabei zeigt sie sowohl Beispiele für absichtliche als auch zufällige Unschärfe.
Marc Leppin hat mit seinem Projekt „360Grad Ringbahn Berlin“ eine Art Panoramaaufnahme einmal um die ganze Hauptstadt angefertigt. Kein einziges Bild ist scharf und gibt dennoch genau den Blick wieder, den man bei einer Fahrt mit der Ringbahn hat.
Nasos Karabelas experimentiert mit Schwarzweißfotografie und zeigt die Möglichkeiten der Deformierung des menschlichen Körpers durch die Kamera. Durch die Bewegung in den Fotos wirken die Menschen wie in eine neue Realität eingebettet.
Ablauf
Wer hat nun noch Angst vor Unschärfe? Ich hoffe, ich konnte Euch mit den Beispielen überzeigen, dass ein Foto nicht immer scharf sein muss, um zu funktionieren. Und jetzt seid Ihr dran. Erstellt ein eigenes Bild, in dem die Unschärfe im Mittelpunkt steht.
Verlinkt Euer Bild in den Kommentaren, nutzt den Hashtag #kwerfeldein52 in den sozialen Medien oder schickt uns Euer Foto direkt bis zum Dienstag, den 5. Mai 2020 per E-Mail. Jeden Montag gibt es im Magazin ein neues Thema für Euch und jeweils samstags eine Auswahl der Ergebnisse. Ihr könnt jederzeit mit einsteigen oder die Themen als Inspiration für Euch nutzen – wie und wann es Euch eben am besten passt.
Das Titelbild stammt von Ludwig West.
Ein schönes Thema, dann verlinke ich eine Lichtmalerei mit einer Orchidee von mir hier https://www.flickr.com/photos/michaelmahlke/49260228958/in/album-72157712383923302/
Hallo Michael, die Herausforderung besteht darin, neue Bilder zu machen. :)
Alles klar, habe heute morgen beim Blumengiessen die ersten offenen Blüten bei den Rhodedendren sehen dürfen und das veranlasste mich deshalb zu einem Spiel mit Unschärfe, ist also ganz frisch https://www.flickr.com/photos/michaelmahlke/albums/72157714071879291/with/49828913847/
Sorry wenn ich noch mal schreibe, aber es geht ja um Unschärfe und nicht um Schärfe. Ich war auf dem falschen Dampfer, weil ich die Unschärfe immer in das Verhältnis von Schärfe setze und habe daher auch bisher solche Fotos verlinkt. Aber es geht ja um genau die andere Seite, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe. Es geht darum bewußt unscharf zu sein und damit etwas zu machen. Daher nun ein Foto, das nur mit Unschärfe arbeitet https://www.flickr.com/photos/michaelmahlke/49830850031/in/album-72157714081239567/
Dies ist in Kopenhagen entstanden, allerdings schon 2016.
https://flic.kr/p/L88soN
Hallo Tino, im 52-Wochen-Projekt geht’s darum, zu jedem Thema immer ein neues Bild zu erstellen, egal wie verlockend es ist, dass man etwas Passendes dazu schon im Archiv hat.
Da bin ich selbst aber mal gespannt, das Thema lädt ein, eine Serie zu machen und einen Kontext zu schaffen, denn Unschärfe ist ein ziemlich umstrittenes Qualitätsmerkmal.
Grüße, Wilhelm
Unschärfe ist eine Abstraktion, eine Reduktion, so wie s/w-Fotografie.
Unschärfe bewusst und gekonnt eingesetzt ist als Qualitätsmerkmal durchaus gern gesehen.
gestern war Worldwide Pinhole Day
wenn der Sonntag also noch dazu zählt, habe ich dieses Bild:
https://live.staticflickr.com/65535/49821362897_06dcda5c43_b.jpg
Danke für den Beitrag!
Unschärfe wird von der Handyfoto Fraktion heute viel zu unbedacht eingesetzt, aber richtig genutzt kann man Bildern damit eine ganz eigene, besondere Atmosphäre verschaffen. Gerade auch im Spiel mit bewegten Objekten kann man damit spielen und die Dynamik der Bewegung auf dem einzelnen Bild besser unterstreichen.
Mein Bild zeigt einen Blick durchs verregnete Fenster in den Garten mit blühenden Obstbäumen.https://www.fotoforum.de/community/foto/478803-regentag-dog-monatsaufgabe-wetter?typ=neu&id=#center
Eine spannende Aufgabe, was ist alles unscharf !?
Ich hätte da was passendes.
Von der Hollywood-Schaukel aus fotografiert, somit eine senkrechte Unschärfe und dann kommt noch von rechts ein Jogger ;-)
https://flic.kr/p/2iVn2YW
Gut erinnern kann ich mich noch, als damals zu analogen Zeiten die ersten Zoom-Objektive auf den Markt kamen. Und genauso gut erinnern kann ich mich an die rasanten Fotoeffekte, die damit erzeugt wurden. Über den Zoomvorgang wurde mit längerer Belichtungszeit ausgelöst. Hier mein Ergebnis zum Thema Unschärfe:
https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=910×10000:format=jpg/path/sda4a5dcfa0fb98b4/image/ic1f34ad00030bc28/version/1588351798/image.jpg
Etwas mehr in Sachen Unschärfe findet sich wie gewohnt im FOTO-BLOG.
https://www.dt-classics.de/2020/05/01/52-wochen-thema-17-unsch%C3%A4rfe/
Ich danke euch für euer interesse!
Herzlich, Dirk
Diese Woche ist das mein Beitrag zur Unschärfe
https://www.flickr.com/photos/sg_berlin/
Schönes Wochenende
Unschärfe als Stilmittel. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das so schwer fällt. Ich meine eben genau nicht scharf abzubilden…. So ein Fünkchen Schärfe braucht es meiner Meinung nach eben doch – oder nicht ? ;-)
Eigentlich wollte ich was ganz anderes fotografieren – aber dann ist es das geworden: https://www.instagram.com/p/B_sfP_6JK73/
Hallo, guten Abend,
ich habe für das Thema „Unschärfe“ eine Landschaft fotografiert (mit Raps im Vordergrund), dabei habe ich die Kamera bei langer Belichtungszeit bewegt, bis überhaupt nichts mehr scharf war. Wie immer war es ein spannendes Thema, das mich die ganze Woche begleitet hat. Ich habe viele Polaroids gemacht, aber jetzt ist es doch dieses geworden:
https://flic.kr/p/2iWNvPV
Die beiden Beispiele im Text sind spannenden anregend, mit den deformierten Körpern habe ich auch schon experimentiert. Schaut einfach aus, ist aber schwierig hinzubekommen. Mal schauen ob mir was aktuelles dazu einfällt.
Kürzlich im Züritipp gelesen:
„Bei zwei Metern Abstand fehlt meist die Geruchsebene …“
Eine Bildidee zu diesem Satz ist mir dann in der Nacht eingefallen.
https://francis-foto.ch/chalenge-52-wochen/#unschärfe
Tolles Thema und eine Möglichkeit, jetzt alle am morgendlichen Spaziergang teilhaben zu lassen :)
Wäre ich weniger entspannt gewesen, hätte ich es wohl anders umgesetzt.
https://www.flickr.com/photos/187120959@N06/49851535607/in/dateposted-public/
17/52 Unschärfe – Relation
Obwohl Ortsraum definiert und Auslöseimpuls getätigt ist Ergebnis unscharf. Faszinierend!
P.S. Auf die Idee kam ich, als mir bei der Lektüre eines Buches von Brian Greene der Kopf rauchte und ich erst einmal meine Brille absetzen musste. Auf die Tafel schrieb ich dann Heisenbergs ursprüngliche Formulierung.
https://www.instagram.com/p/B_vIQFWKGKq/
In groß und werbefrei:
http://www.sternchenbilder.de/52/17_Unschaerfe_Relation.jpg
Mal ein Thema bei dem man nichts falsch machen kann, denkste.
War dann doch nicht so einfach.
Die Natur zeigt sich im Moment mit so viel grün.
https://www.instagram.com/p/B_vKbNyISFi/
Mein Beitrag zum Thema Unschärfe:
https://www.flickr.com/photos/157788467@N03/49852976148/in/album-72157712610572617/
Beste Grüße
Sara
Hier mal was aus dem Wasser:
https://www.instagram.com/p/B_xQVg8KSe-/
Das Spiel mit der Unschärfe ist ja beliebtes Stilmittel in der Fotografie. Als Hochzeitsfotograf setze ich dies oft ein und fotografiere meist sehr offenblendig.