Abstrakte Landschaft aus Gelb und Violett.
31. Dezember 2015 Lesezeit: ~4 Minuten

Aktion: Raus aus dem Kreatief! Teil 6

Im letzten Juli haben wir die Aktion „Raus aus dem Kreatief“ gestartet, die Euch Anregungen gibt, fotografisch neue Ansätze zu entdecken, die eigenen Arbeiten zu reflektieren und mit Techniken im Spannungsfeld zwischen Zufall und Selbsterkenntnis den eigenen Stil zu verfeinern – oder auch umzuwerfen und neu anzusetzen.

Ein Jahr lang gibt es für jeden Monat einen Vorschlag, wie Du eine neue Perspektive auf Deine Fotos bekommen, neue Methoden ausprobieren oder über Deine bisherigen Arbeiten reflektieren kannst. Sie sind einfach aufgebaut, sodass jeder daraus mitnehmen kann, was ihm oder ihr gefällt.

Die Regeln: Die Projekte veröffentlichen wir jeweils am Ende eines Monats für den folgenden. Du darfst nur innerhalb des jeweiligen Monats am Projekt arbeiten. Nicht davor, nicht danach. Du kannst natürlich schon einmal Deinen Kopf mit dem neuen Projekt füttern und Dein Unterbewusstsein daran arbeiten lassen, bevor es los geht.

Du kannst Dir für das Projekt einen einzigen Tag Zeit nehmen oder den ganzen Monat. Lege am Ende des letzten Monats fest, wie viel Zeit Du wann in das nächste Projekt investierst. Wenn Dir das Projekt zu einfach vorkommt: Erfinde mehrere Varianten davon und führe es im Monat mehrfach durch, so unterschiedlich wie möglich.

Mach nicht das, was Du immer machst. Brich Deine eigenen Regeln, verlasse Deinen Stil und am besten auch Dein Genre. Erstelle etwas, von dem die, die Dich kennen, überrascht wären, dass es von Dir ist. Fang neu an und mach es schwieriger, wenn Du während eines Projektes merkst, dass es Dir leicht fällt, es umzusetzen.

Mach die Projekte nicht, um die Ergebnisse zu veröffentlichen. Mach die Projekte unter der Bedingung, dass Du die Ergebnisse nicht zeigst. Der Prozess allein zählt. Und Deine Gedanken dabei. Und Deine Gedanken danach. Wenn Du möchtest, schreib sie auf, wenn Du mit einem Projekt fertig bist. Lege sie zusammen mit Deinen Ergebnissen weg und schaue beides erst nach Wochen wieder an.
 

Projekt #06 für Januar 2016

Schnappe Dir ein Foto aus Deinem Archiv, das Du magst und mache daraus 50 Varianten. Oder noch mehr, solange Dir immer noch etwas einfällt. Und wenn Du denkst, dass Dir nichts mehr einfällt, denke Dir noch 10 weitere aus.

Wenn Du digital arbeitest, entwickle das Foto also in vielen verschiedenen Varianten: Schwarzweiß, monochrom, knallbunt; hell, dunkel; kitschig, seltsam. Probiere Wege aus, die Du normalerweise auch einschlagen und solche, die Du gerade nicht beschreiten würdest.

Wenn Du analog arbeitest, mache sehr viele Abzüge, gern billige Schwarzweiß-Kopien, Deines ausgewählten Fotos. Arbeite darauf mit Farben oder klebe andere Schnipsel darauf. Schneide mehrere Kopien auseinander und setze sie neu zusammen. Bringe Muster oder freie Zeichnungen hinein, die irgendwie an die Bildinhalte andocken.

In jedem Fall geht es darum, den üblichen Druck, die eine perfekte Bildvariante des Ausgangsmaterials zu finden, aus dem Prozess herauszunehmen. Abwegige Gedanken und Ideen willkommen zu heißen und auch mal solchen bis zum Ende nachzugehen, die zuerst unsinnig erscheinen. Dadurch zu neuen, weiter hinten schlummernden Ideen vorzudringen, die sonst nicht verfügbar sind, weil der Weg zu ihnen über Abwegiges führt.

 

Achja: Wir können natürlich nicht kontrollieren, ob Du Dich an die Regeln hältst. Sieh sie als Herausforderungen, an denen Du wachsen kannst und befolge sie. Oder brich sie, wenn Du möchtest. Wenn Du es nicht lassen kannst, zeig uns Deine Bilder. Oder schreib uns auf Facebook, Twitter oder per E-Mail, was das Projekt mit Dir gemacht hat.

Diese Projektserie ist schwerstens inspiriert von „Creative Block“* und erscheint mit freundlicher Genehmigung der „neidischen Kuratorin“ Danielle Krysa.

* Das ist ein Affiliate-Link zu Amazon. Wenn Du darüber etwas kaufst, erhält kwerfeldein eine kleine Provision, Du zahlst aber keinen Cent mehr.

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