browserfruits 30.2023

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe der browserfruits. Auch heute wieder mit jeder Menge Linktipps ohne Bezahlschranke. Denn die letzte Umfrage hat gezeigt, dass der Großteil von Euch – 82 % – an dieser Stelle keine kostenpflichtigen Artikel sehen möchte.

Ich kann das natürlich verstehen, denn ich könnte mir selbst die Abos für all die Magazine und Zeitungen nicht leisten. Aber mein Journalistinnenherz schmerzt ein wenig beim Gedanken, dass viele gute Artikel dadurch weniger Aufmerksamkeit bekommen.

In der neuen Umfrage gebe ich euch eine Entweder-Oder-Frage aus dem Female Photoclub Podcast weiter:

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Linktipps

• Die entlaufene Löwin im Berliner Umland war wohl doch nur ein Wildschwein. Die Sommerloch-Jagd ist ein Lehrstück über die Kraft von Bildern, die eine eigene Realität herstellen können. → ansehen

• Mehrere Stunden des Tages und der Nacht in einem einzigen Bild? Das geht und sieht wunderbar surreal aus. → ansehen

• Vodou ist eine häufig missverstandene Religion. Dazu trägt die Art und Weise bei, wie sie in der westlichen Populärkultur oft dargestellt wird. Der tschadische Fotograf Tamibé Bourdanné wollte diese Sichtweise in Frage stellen und besuchte Gruppen von Gläubigen in Benin. → ansehen

• Bei einem hochgereckten Objekt kommt uns schnell ein Phallus in den Sinn. Die Vulva hingegen scheint unsichtbar. Das möchte Lisa Frischemeier mit ihrem essayistischen Fotobuch „I see Vulvas everywhere!“ ändern. → ansehen

• Im Golf von Genua liegt „Nemo’s Garden“: neun Unterwasser-Gewächshäuser. Der Fotograf Giacomo d’Orlando ist dorthin abgetaucht. → ansehen

• Die Shortlist für den Leica Oskar Barnack Award 2023 steht fest. → ansehen

• Oppenheimer wird mit der gleichnamigen Veröffentlichung von Christopher Nolans Film einer neuen Generation vorgestellt. LIFE zeigt historische Bilder des Physikers, der erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Schauspieler hat. → ansehen

• Etwas zum Lachen für Euch: The Guardian zeigt die prämierten Bilder der Comedy Pet Awards 2023. → ansehen

Buchempfehlungen

„Kriegsreporterinnen – Im Einsatz für Wahrheit und Frieden“ : 30 Kriegsreporterinnen werden in diesem Buch vorgestellt und kommen zu Wort – einige von ihnen sind womöglich gerade in diesem Moment an der Front: in der Ukraine, in Syrien, andere waren in den letzten Jahren in Afghanistan, im Irak, im Kongo, in Bosnien, in Tschetschenien oder früher in Vietnam, in Korea, im Spanischen Bürgerkrieg, im Zweiten und auch im Ersten Weltkrieg im Einsatz. Sie alle sind auf der Suche nach der Wahrheit, überwinden Ängste und Gefahren.

„Mystery of the Ordinary“ : Obwohl bereits 1935 der erste breit einsetzbare Diapositivfilm auf den Markt kam, blieb die Farbfotografie der Werbewelt vorbehalten und galt als kommerziell, vulgär und nicht-künstlerisch. Ungeachtet dessen entdeckten ab den 1960er Jahren immer mehr Fotograf*innen mit der New Color Photography andere und neue Gestaltungsmöglichkeiten. Das über fünf Jahrzehnte umfassende Werk von William Eggleston hat wesentlich zu diesem Paradigmenwechsel beigetragen. Er erkannte die unverwechselbare Kraft der Farbe und ihre einzigartige Qualität zur Abbildung des Alltäglichen.

Ausstellungen

Luise. Archäologie eines Unrechts
Zeit: 16. Juni 2023 – 28. Januar 2024
Ort: Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Baracke 5, Britzer Straße 5, 12439 Berlin

Anne Oschatz: Kindheitsbäume
Zeit: 21.–30. Juli 2023
Ort: Galerie im Unteren Hardthof, Unterer Hardthof 7, 35398 Gießen

Cycling Circles
Zeit: 23. Juli – 10. September 2023
Ort: Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30 – 32, 70173 Stuttgart

Steve McCurry
Zeit: 7. Juli – 24. September 2023
Ort: Semperdepot, Lehárgasse 8, 1060 Wien, Österreich

Drüben auf Instagram

@mitoderohneeis – Ich bin großer Fan von guten Männerportraits und Marcus Höhn beherrscht unter anderem diese Kunst ganz hervorragend. Folgt ihm auf Instagram für mehr.

Podcasttipp

„I’m as good as my next picture“ – Ralph Gibson

In dieser Episode von „Das ist Kunst“ spricht Friederike Herr mit Ralph Gibson über seine Anfänge als Fotograf und wie es ihm gelungen ist, eine unverwechselbare Bildsprache zu entwickeln. Das Gespräch ist in englischer Sprache zu hören.

Videos

FREELENS e. V. im Gespräch mit Expertinnen aus Verlagen und Agenturen über Künstliche Intelligenz in der Fotografie und die Glaubwürdigkeit der Medien. Sind Verlage, Bildredaktionen und Agenturen vorbereitet auf eine Flut von Bildern, deren Glaubwürdigkeit in Frage gestellt wird? Und wie können wir erkennen, was wahr und was falsch ist?

Wie macht man „aus Versehen“ ein Foto im Stil von Wes Anderson? In diesem Video wird die Bildsprache seiner Filme analysiert und auf die Fotografie übertragen.

Das Titelbild stammt von Seiya Maeda. Vielen Dank dafür!