browserfruits 44.2022
In meinen Netzwerken sammeln sich in letzter Zeit Fotos von Geistern, Totenköpfen, Hexen und anderen Monstern. Ob man Halloween nun mag oder nicht, an gruseligen Bildern kommt man nicht mehr vorbei. Morgen geht der Spuk zu Ende und wenn Ihr Kinder an Eurer Tür nicht enttäuschen wollt, vergesst die Süßigkeiten nicht. Nach dieser Erinnerung geht’s weiter mit den browserfruits.
Linktipps
• Der Deutsche Fotobuchpreis hat doch noch eine Zukunft und wird voraussichtlich 2023 wieder verliehen. Der neue Ausrichter ist das Internationale Festival Fotografischer Bilder. → ansehen
• Ich freue mich jedes Jahr wieder darauf: Die Shortlist des Comedy Wildlife Photo Awards wurde bekanntgegeben. → ansehen
• Unter den Luxushotels und Kasinos von Las Vegas existiert eine dunkle Parallelwelt: In einem ausgedehnten Labyrinth aus Tunneln leben schätzungsweise 1.500 Obdachlose. Ein Besuch im Anti-Las-Vegas. → ansehen
• Die Bildagentur Shutterstock verkauft vor allem Stockfotos. Bald sollen aber auch Bilder dazukommen, die der KI-Bildgenerator Dall-E erstellt hat. → ansehen
• Schon als Kind war Mario Testino fasziniert von der Trauung seiner Eltern, später fotografierte er Freund*innen und inszenierte Modestrecken zum Thema Hochzeit. Zu sehen sind seine Bilder jetzt in einem neuen Buch. → ansehen
• Mit gerade einmal 25 Jahren hat er bereits ein eigenes Fotostudio gegründet, zahlreiche Modelle abgelichtet und führt nun ein eigenes Bekleidungsgeschäft in Augsburg. Ein Interview mit Chris Haimerl. → ansehen
• Horst A. Friedrichs hat Pubs in England fotografiert. Zwölf Aufnahmen aus seinem neuen Bildband seht Ihr bei Zeit Online. → ansehen
• Die KI-Firma Generated Humans erstellt Ganzkörperfotos von Menschen, die sehr überzeugend aussehen. → ansehen
• Die DGPh hat gewählt: Der neue Vorstand jetzt mit Doppelspitze. → ansehen
Buchempfehlungen
„The Writers“ : Laura Wilson zeigt dynamische Portraits von 38 international bekannten Schriftsteller*innen. Durch ihre Fotos und begleitenden Texte gibt sie Einblicke in den Alltag von unter anderem Koryphäen wie Rachel Cusk, Edwidge Danticat, David McCullough, Haruki Murakami und den verstorbenen Carlos Fuentes und Seamus Heaney. Margaret Atwood arbeitet in ihrem Garten. Tim O’Brien führt Zaubertricks für seine Familie vor. Das Buch reflektiert die gemeinsame Sorge des Schreibens und der Fotografie um Erfindung, Transformation, Erinnerung und Bewahrung.
„Das Fotobuch denken“ : Die Künstlerin und Theoretikerin Bettina Lockemann eröffnet mit diesen Texten eine Annäherung an das Medium aus wissenschaftlicher Sicht. Das Fotobuch als eigenständigen Gegenstand der Kunstwissenschaft betrachtend, ergänzen phänomenologische Erörterungen hier methodologische Gedankengänge. Als wichtiger Beitrag zum Forschungsfeld Fotobuch erarbeitet Lockemann präzise Begriffe zur Analyse dieses Mediums. Anhand einer praxisbezogenen Betrachtung zeitgenössischer Fotobücher unterstreicht dieser Reader den Status des Fotobuchs als eigenständiges Werk.
Ausstellungen
Jass? Jasz? JAZZ! Photographien von Detlev Schilke
Zeit: 30. Oktober – 30. November 2022
Ort: Gerhart-Hauptmann-Museum, Gerhart-Hauptmann-Str. 1-2, 15537 Erkner
Urformen der Kunst von Albrecht Leistner und Karl Blossfeldt
Zeit: 1. November 2022 – 5. März 2023
Ort: Augusteum, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Elisabethstr. 1, 26135 Oldenburg
Veranstaltungshinweis
Fotocamp HerbstlichT 2022
Zeit: 11.–13. November 2022
Ort: Hotel Elbresidenz an der Therme Bad Schandau
Drüben auf Instagram
@natela_grigalashvili – Folgt der freien Dokumentarfotografin aus Tbilisi, Georgien.
Podcasttipp
Annette Lang: Street Photography durch die Brille einer Anthropologin
Um die Straßenfotografie geht es im Podcast GATE7 regelmäßig. Aber die Art und Weise, wie Annette Lang an die Fotografie im öffentlichen Raum herangeht, eröffnet ganz neue Perspektiven. Neben der Frage, wie sich der anthropologische Ansatz dafür eignet, die Umgebung bewusster wahrzunehmen und Motive zu entdecken, dreht es sich im Gespräch auch um die ethische Seite der Straßenfotografie – und wie wir als Fotograf*innen dazu beitragen, dass sich kulturelle Klischees verfestigen und unseren Blick auf die Welt verzerren.
Fotowettbewerbe
Felix Schoeller Photo Award
Der internationale Fotopreis richtet sich an professionelle Fotograf*innen sowie fotografische Nachwuchstalente. Bereits seit 2013 wird der Fotowettbewerb alle zwei Jahre von der Felix-Schoeller-Gruppe ausgeschrieben und vergeben. Kategorien sind: Portrait, Fotojournalismus, Nachhaltigkeit und beste Nachwuchsarbeit. Einsendeschluss ist der 1. Januar 2023, die Einreichung ist kostenlos.
Merck-Preis
Zum neunten Mal wird der mit 10.000 € dotierte Merck-Preis ausgeschrieben. Teilnehmen können alle Fotograf*innen sowie Künstler*innen, die mit dem Medium Fotografie arbeiten, ebenso auch alle Studierenden der Fachrichtungen Kunst, Design und Fotografie sowie Fotoassistent*innen. Es gibt eine Teilnahmegebühr von 25 € innerhalb Deutschlands und 30 € außerhalb. Einsendeschluss ist der 15. November 2022.
Videos
An der Zensur vorbei: Iranische Fotografen werfen einen ganz eigenen, geradezu radikalen Blick auf ihr Land.
Aus dem Archiv des Norddeutschen Rundfunks: In dieser Fernsehdokumentation vom 4. Oktober 1968 werden Pionier*innen der nicht-gegenständlichen, programmatischen und generativen Kunst und Fotografie vorgestellt.
Das Titelbild stammt von Luise and Nic. Vielen Dank!