22. März 2022 Lesezeit: ~2 Minuten

Museum Barberini: Eine neue Kunst. Photographie und Impressionismus (Anzeige)

Die Ausstellung „Eine neue Kunst. Photographie und Impressionismus“ im Museum Barberini in Potsdam untersucht bis zum 8. Mai 2022 das neue Medium der Fotografie auf seinem Weg zu einer autonomen Kunstform und beleuchtet ihr komplexes Verhältnis zur impressionistischen Malerei.

Es ist die erste Ausstellung zur Fotografie im Museum Barberini und startet damit auch mit einem der wichtigsten Themen der Fotografie. Denn lange mussten die frühen Fotograf*innen um die Anerkennung ihrer Arbeit als Kunst kämpfen. Man sah in diesem neuen Medium keine eigenständige Schöpfungshöhe, schließlich bilde die Kamera nur ab, was vor ihr sei. Die Leistung der Person, die die Kamera bedient, wurde als rein technisches Handwerk betrachtet.

Doch noch während Charles Baudelaire die Fotografie als den Todfeind der Malerei beschrieb und meinte, sie sei „die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der Unbegabten und der Faulen“, zeigten Menschen wie Nadar oder Oscar Gustav Rejlander, dass die Fotografie weit mehr kann, als nur die Realität abzubilden.

Heinrich Kühn, Miss Mary im blauen Kostüm, 1910, Sammlung Österreichische Nationalbibliothek, Wien © ÖNB/Kühn

Aber die Ausstellung bleibt nicht bei der Beschreibung der einfachen geschichtlichen Entwicklung, sondern geht einen Schritt weiter. Sie setzt die Fotografie in einen Dialog zur Malerei und zeigt, wie sich die beiden Medien gegenseitig beeinflussten und regelrecht anspornten, die jeweiligen Stärken zu entdecken. Dafür wählten im 19. Jahrhundert zahlreiche Fotograf*innen die gleichen Motive wie die Maler*innen des Impressionismus: Den Wald von Fontainebleau, die Steilküste von Étretat oder die moderne Metropole Paris. Auch sie studierten die wechselnden Lichtsituationen, die Jahreszeiten und Wetterverhältnisse.

Von Anfang an verfolgte die Fotografie durch Erprobung von Komposition und Perspektive sowie mit Hilfe unterschiedlicher Techniken einen künstlerischen Anspruch. Ihr Verhältnis zur Malerei war bis zum Ersten Weltkrieg sowohl von Konkurrenz als auch von Einflussnahme geprägt. Die Schau erforscht diese Wechselwirkungen und beleuchtet die Entwicklung des neuen Mediums von den 1850er Jahren zu einer autonomen Kunstform um 1900.

In der Ausstellung erwarten Euch 150 Aufnahmen von etwa 70 Fotograf*innen, darunter Gustave Le Gray, Louise Deglane, Alfred Stieglitz und Heinrich Kühn mit den verschiedensten technischen Verfahren. So lassen sich auch Stereoskopien, Autochrome und Gummidrucke entdecken.

Informationen zur Ausstellung

Eine neue Kunst. Photographie und Impressionismus
Zeit: 12. Februar – 8. Mai 2022
Ort: Museum Barberini, Alter Markt, Humboldtstraße 5–6, 14467 Potsdam

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