Was ist Heimat? Ein Gefühl, ein Ort? Diese schwierige Frage haben wir Euch gestellt. Und Ihr habt geantwortet. Nicht nur in Fotos, sondern auch in kleinen Texten. So sind die Ergebnisse der Wochenaufgabe dieses Mal eine Sammlung von Ansichten zu einem schwer fassbaren Wort geworden. Viel Freude mit den Bildern und ergänzt doch gern Eure Gedanken zum Begriff „Heimat“ in den Kommentaren.
Ich denke, „Heimat“ ist immer ein Zufluchtsort und ein Stück unserer Identität. Letztendlich kann man sich überall heimisch fühlen. Eventuell ist es eine Person, die für uns Heimat ist oder ein Ort. Herkunft, Ziel, Rasse oder sogar Spezies sind dabei völlig nebensächlich. Für den Menschen ist vielleicht sein Land sein Zuhause, seine Lieben. Für einen Fuchs ist es sein Bau, für einen jungen Vogel sein Nest, für die Schnecke ihr Haus.
Ich bin tief in Bayern verwurzelt, ich lebe hier schon seit über 36 Jahren. Dieses Bild zeigt das, was meine Heimat für mich ausmacht.
Wenn sich Menschen fern der Heimat in der Ferne niederlassen, dann wird eine ihrer ersten Handlungen das Backen von Brot sein. Der Duft und Geschmack von frisch gebackenem Brot helfen ein bisschen gegen Heimweh und Sehnsucht. Brot ist Heimat. Für mich als Schwäbin ist es die Brezel!
Das urbane Leben ist ein Schaufensterleben. Die Stadtmenschen blicken andauernd in Schaufenster hinein und präsentieren sich selbst wie in Schaufenstern. Der saisonale Wechsel der Dekoration vor und hinter den Augen prägt eine Heimat, die sich über die unerschöpfliche Energie des Neuanfangs definiert.
Für mich ist Heimat flüssig. Sie ist die Bereitschaft, das Bestehende immer wieder anders zu sehen. Heimat ist das fruchtbare Zusammentreffen von Tradition und vorpreschender Moderne, wie auch der heimatliche Boden stets umgepflügt werden muss, damit Neues wachsen kann.
Heimat – für die meisten ist es ein bestimmter Ort oder ein bestimmtes Land. Wenn es nach dem ginge, dann wäre die Schweiz meine Heimat – wenn auch selbst gewählt – aber genau um das geht es ja, dass man dort Heimat spürt, wo man sich eben zu Hause fühlt.
Für mich heißt Heimat aber etwas anderes: Nämlich, dort zu sein, wo ich mich frei fühle. Wo ich frei bin, nicht nach Normen oder Regeln, die von anderen diktiert werden, leben und sein muss. Dort, wo ich das Ende des Horizontes nicht erkenne und ich sein kann, wo ich will und wer ich sein will. Dort, wo niemand, außer der Natur, bestimmt, was gerade wichtig ist. Diese Freiheit spüre ich am stärksten in den Bergen – dort spüre ich mich selbst.
Das Projekt ist nach wie vor nicht als Wettbewerb gedacht, aber verratet uns dennoch gern, welches Bild dieses Mal Euer Favorit ist. Und nehmt gern noch am aktuellen Thema Bäume teil! Am Montag geht es dann mit einem neuen Thema weiter.