10. Februar 2020 Lesezeit: ~3 Minuten

52 Wochen – Thema 6: Nachbarschaft

Beim Durchscrollen der sozialen Medien ertappe ich mich öfter dabei, gern woanders zu sein. So viele tolle Orte werden mir dort gezeigt. Türkisfarbenes Meer, alte Gebäude, beeindruckende Landschaften. Selbst in anderen deutschen Städten scheint man spannendere Momente einfangen zu können – eigentlich überall, nur nicht da, wo ich gerade bin.

Dass das nicht daran liegt, dass ich am trostlosesten Ort der Welt lebe, weiß ich selbstverständlich. Aber ich muss es mir immer wieder in Erinnerung rufen und ganz bewusst mit offenen Augen meine unmittelbare Umgebung betrachten, um das Besondere zu sehen.

Ein Spaziergang nur mit dem Ziel, zu entdecken, zeigt mir immer wieder etwas Neues. Ich staune dabei oft, was mir bisher entgangen ist. Und selbst wenn ich am Ende davon kein tolles Foto bekomme, gewinne ich etwas.

Nachbarschaft

Das heutige Thema soll Euch dazu anstiften, Eure Nachbarschaft fotografisch zu entdecken. Wie eng Ihr „Nachbarschaft“ dabei steckt, ist ganz Euch überlassen. Vielleicht geht Ihr einmal um den Block oder setzt Euch einen Radius von einem oder zwei Kilometer um Euer Haus. Wie es am besten für Euch passt, aber denkt bei der Wahl daran, dass es eine Herausforderung bleiben soll!

Eine Straße im Nebel

© Chris Hieronimus

Inspiration

Ihr empfindet Euer alltägliches Umfeld als langweilig? Wunderbar – wie gut Trostlosigkeit in Fotos festgehalten aussieht, hat Chris Hieronimus in diesem Artikel gezeigt.

Marc von Martial hat bei einem Spaziergang zufällig die Schönheit von Kellerfenstern entdeckt. Sie zeigen sich trist und grau, aber als Serie ist ihre Vielfältigkeit unglaublich spannend anzusehen.

Ich selbst brauche für meine Portraits schöne Naturorte und keine grauen Straßen. Wie ich diese in einer Großstadt finde, habe ich in diesem Artikel erklärt und auch gezeigt, wie die auf den Bilder mystisch wirkenden Orte auf den ersten Blick beim Vorbeigehen wirklich aussehen.

Darius Ortman hat sich dieser Art Herausforderung ein Jahr lang gestellt. Er fotografierte 365 Tage lang seine Kleinstadt mit derselben Brennweite. Über das Projekt hat er hier ausführlich geschrieben.

Ihr seid in der Landschaftsfotografie zu Hause und braucht für Eure Bilder epische Natur? Wie fotogen Deutschland ist, hat Michael Breitung in einer Artikelserie gezeigt.

Kahle Zweige ragen zum Wasser

© Darius Ortmann

Ablauf

Jetzt raus mit Euch! Vergesst die Kamera nicht und nehmt Euch eine Stunde oder wenn möglich gern mehr, um Eure Nachbarschaft zu entdecken. Wir sind gespannt, welche Bildschätze bei Euch direkt um die Ecke liegen und hoffen, Ihr entdeckt etwas Neues bei dieser Herausforderung.

Schickt uns das Ergebnis bis zum Dienstag, den 18. Februar an kk@kwerfeldein.de per E-Mail oder nutzt in den sozialen Medien den Hashtag #kwerfeldein52. Wir zeigen jeden Samstag eine Auswahl der Einreichungen zu den wöchentlichen Themen.

Auch, wenn das Projekt „52 Wochen“ heißt, könnt Ihr jederzeit mit einsteigen, nur jede zweite Woche mitmachen oder einfach dann, wenn es Euch zeitlich oder thematisch am besten passt. Es ist eine Einladung, sich persönlichen Herausforderungen zu stellen und Neues zu kreieren!

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