Aktion: Raus aus dem Kreatief! Teil 5
Im Juli haben wir die Aktion „Raus aus dem Kreatief“ gestartet, die Euch Anregungen gibt, fotografisch neue Ansätze zu entdecken, die eigenen Arbeiten zu reflektieren und mit Techniken im Spannungsfeld zwischen Zufall und Selbsterkenntnis den eigenen Stil zu verfeinern – oder auch umzuwerfen und neu anzusetzen.
Ein Jahr lang gibt es für jeden Monat einen Vorschlag, wie Du eine neue Perspektive auf Deine Fotos bekommen, neue Methoden ausprobieren oder über Deine bisherigen Arbeiten reflektieren kannst. Sie sind einfach aufgebaut, sodass jeder daraus mitnehmen kann, was ihm oder ihr gefällt.
Die Regeln: Die Projekte veröffentlichen wir jeweils am Ende eines Monats für den folgenden. Du darfst nur innerhalb des jeweiligen Monats am Projekt arbeiten. Nicht davor, nicht danach. Du kannst natürlich schon einmal Deinen Kopf mit dem neuen Projekt füttern und Dein Unterbewusstsein daran arbeiten lassen, bevor es los geht.
Du kannst Dir für das Projekt einen einzigen Tag Zeit nehmen oder den ganzen Monat. Lege am Ende des letzten Monats fest, wie viel Zeit Du wann in das nächste Projekt investierst. Wenn Dir das Projekt zu einfach vorkommt: Erfinde mehrere Varianten davon und führe es im Monat mehrfach durch, so unterschiedlich wie möglich.
Mach nicht das, was Du immer machst. Brich Deine eigenen Regeln, verlasse Deinen Stil und am besten auch Dein Genre. Erstelle etwas, von dem die, die Dich kennen, überrascht wären, dass es von Dir ist. Fang neu an und mach es schwieriger, wenn Du während eines Projektes merkst, dass es Dir leicht fällt, es umzusetzen.
Mach die Projekte nicht, um die Ergebnisse zu veröffentlichen. Mach die Projekte unter der Bedingung, dass Du die Ergebnisse nicht zeigst. Der Prozess allein zählt. Und Deine Gedanken dabei. Und Deine Gedanken danach. Wenn Du möchtest, schreib sie auf, wenn Du mit einem Projekt fertig bist. Lege sie zusammen mit Deinen Ergebnissen weg und schaue beides erst nach Wochen wieder an.
Projekt #05 für Dezember 2015
Sammle den ganzen Monat lang Fotos und Zitate, kombiniere sie am Ende miteinander.
Genauer: Habe immer eine Kamera dabei; wenn Deine übliche zu schwer oder klobig ist, tut es natürlich auch die Kamera im Smartphone. Halte jeden Tag mindestens ein zufälliges Arrangement fest, das Dir in Deiner Umgebung begegnet. Von Stillleben bis Straßenfotografie ist hier alles möglich, wo sich Gegenstände durch den täglichen Umgang der Menschen mit ihnen begegnen.
Sammle zusätzlich jeden Tag ein Zitat. Aus einem Film, einem Buch, aus der Werbung, dem Radio, Fernsehen oder etwas Schlaues, Nachdenkliches oder Weisheiten, die Menschen um Dich herum sagen. Werde aufmerksam für einzelne Sätze, doppelte Bedeutungsböden und Worte, die etwas in Dir anregen, an denen Du hängen bleibst.
Falls Du an einem Tag mehrere Fotos oder Zitate gesammelt hast, wähle am Ende des Tages ein Bild und ein Zitat aus. Lege Dich fest, wirf den Rest weg. Oder hebe ihn halt für etwas anderes als dieses Projekt auf, aber triff jeden Tag eine klare Entscheidung für ein Bild und einen Textschnipsel.
Breite am 31. Dezember die 30 gesammelten Fotos und Zitate (physisch oder virtuell) aus und ordne Bild-Text-Paare zu. Wenn Du genug Zeit hast, lass die Zitate nicht nur Untertitel sein, sondern setze sie typografisch in die jeweiligen Bilder ein: Wähle Schriftarten, -größen, die Position im Bild, Farben, die sich im Foto verstecken oder kontrastieren.
Achja: Wir können natürlich nicht kontrollieren, ob Du Dich an die Regeln hältst. Sieh sie als Herausforderungen, an denen Du wachsen kannst und befolge sie. Oder brich sie, wenn Du möchtest. Wenn Du es nicht lassen kannst, zeig uns Deine Bilder. Oder schreib uns auf Facebook, Twitter oder per E-Mail, was das Projekt mit Dir gemacht hat.
Diese Projektserie ist schwerstens inspiriert von „Creative Block“* und erscheint mit freundlicher Genehmigung der „neidischen Kuratorin“ Danielle Krysa.
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