Varieté 2011: Eure wichtigsten Fotos II
Kommen wir nun zum zweiten Gang. Wir gehen davon aus, dass der erste Euch schon gemundet hat, ja? Dann bleibt zu hoffen, dass Ihr noch ein wenig Platz im Bauch habt, denn auch die folgenden Fotos haben viel Liebe in sich. Und die geht ja bekanntlich durch den Magen. Viel Spaß damit!
Anika schrieb:
Mir fällt es gar nicht so schwer, mich da festzulegen, denn für mich gibt es ein Foto aus 2011, welches mir sehr am Herzen liegt. Als ich im Mai anfing mit der Fotografie, war ich oft gefrustet und mir nicht sicher, ob ich das jemals schaffen kann. Ich gehöre in der Hinsicht nicht wirklich zu den geduldigsten Menschen. :-D Ich sah oft Bilder von Fotografen, die ich so bezaubernd fand, dass ich der Meinung war, das würde ich nie hinbekommen.
Woher waren nur all ihre Ideen… Doch dann hatte ich diesen tollen Tag mit einer Freundin von mir. Wir beide schnappten uns die Kamera, fuhren ins nahe gelegene Industriegebiet und versuchten uns einfach. Dort entstand dieses Foto. Es ist sicher nicht das technisch beste meiner Bilder und ich habe es damals auch direkt in Schwarzweiß fotografiert. Aber es hat mir gezeigt, dass es sich lohnt, einfach durchzuhalten und an sich zu glauben. Manchmal sollte man den Blick nicht zu weit schweifen lassen, sondern bei sich selbst bleiben und einfach auf sich vertrauen.
Christiane schrieb
Zusammenarbeit ohne Worte. Es war das erste Mal, dass ich mich getraut habe, jemanden um ein Foto zu bitten. Entstanden in Zagora, Marokko.
Marcel schrieb:
Das wichtigste? Zumindest was das (Herz-)Blut anbelangt. Nämlich zwei gefühlte Liter für die Mücken morgens um 5 im Darsser Wald im Tausch gegen dies.
Frau Zausel schrieb:
Warum? Ganz einfach, weil es sich von meinen anderen Fotos abhebt. Es ist mal was anderes. Nicht, weil ich so was nicht fotografieren möchte, sondern, weil ich hier im Dorf zu selten Gelegenheit für so ein Foto habe. Es ist an einem nebligen Morgen entstanden, an dem ich nur Zeit hatte für eine kurze Runde ums Feld. Und als ich dann schon auf dem Rückweg war, sah ich diesen Mann den Feldweg entlanglaufen.
Um diese Uhrzeit an einem Wochenende schon eine Seltenheit und dann noch mit dieser Nebelkulisse. Und in der FC ist das Foto auch ganz gut angekommen. Es hat es sogar ins Voting geschafft. Es wurde zwar deutlich abgelehnt, aber darum geht es ja gar nicht – mir zumindestens nicht! Es gibt auch noch eine rechteckige Variante, aber ich mag diese hier persönlich lieber. Und wenn ich ganz ehrlich bin, es war doch nur ein schneller Schnappschuss. Viel nachbearbeitet habe ich auch nicht.
Steven schrieb:
“Pharmakologie-Prüfung steht an. Und ich hab‘ den Stoff zwar in der Hand, aber nicht im Kopf.”
Eines meiner ersten analogen Fotografien und natürlich ist es nicht perfekt – genau das mag ich daran. Der Lichteinfall im rechten oberen Eck stört gar nicht, ich finde das passt sogar ganz gut.
Die Prüfung steht noch immer bevor, wünscht mir Glück.
Max schrieb:
Das Foto entstand Ende Juni auf Zingst. Schon beim Blick auf das Kameradisplay gefiel mir das Foto und mir war klar, dieses Foto würde in Schwarzweiß am besten wirken. Gesagt, getan, aber irgendwie überzeugte mich das Ergebnis nicht wirklich. Ich ließ das Bild erst einmal ruhen und widmete mich den restlichen Urlaubsbildern.
Einige Wochen später startete ich einen zweiten Versuch, in dem ich das Bild komplett zurücksetzte und von vorn anfing. Aber auch dieses Mal war ich mit dem Endergebnis in Schwarzweiß nicht glücklich. Ende November musste ich aufgrund eines Computerproblems Lightroom neu installieren.
Nachdem ich alle Bilder wieder importiert hatte, fiel mir dieses längst vergessene Bild wieder ins Auge. Gleichzeitig importierte ich meine Presets, die ich noch gespeichert hatte. Eines dieser Presets (in Farbe) wurde automatisch auf das Bild angewendet. Auf Anhieb merkte ich, dass ich nun auf dem richtigen Weg war und nach einigen kleineren Korrekturen war ich mit dem Ergebnis zufrieden.
Aus der Geschichte habe ich gelernt, sich nicht von Anfang an auf eine Sache festzulegen und dass es auch mal gut tun kann, ein Foto etwas länger reifen zu lassen, wenn man mit der Bearbeitung noch nicht ganz zufrieden ist.
Ersen T schrieb:
Dieses Foto ist eines meiner wichtigsten aus 2011. Es ist bei meinem ersten Studioshooting entstanden. Dafür, dass ich voher noch keine Studioerfahrung hatte, finde ich, dass das Bild gut gelungen ist.
Frau Dinkel schreib:
Die Aufnahmen waren mit enorm viel Spaß verbunden, wir sprangen allesamt im Feld herum, bis ich umfiel und im matschigen Feldboden lag. Wir lachten so sehr, dass uns die Tränen kamen und auch die Romantik kam nicht zu kurz. Die zwei sind unglaublich glücklich und sie versprühen so viel Liebe, dass man sich ihr nicht entziehen kann. Wenn sich ein Paar vor meiner Kamera so fallen lassen kann, als sei ich gar nicht da, entstehen Bilder, die mehr Nähe nicht zeigen können. Die Fotos, die nach diesem hier entstanden sind, zeigen wahre Liebe und ich habe kein anderes Paar erlebt, das so viel davon hat, dass es für die ganze Welt zu reichen scheint.
Olaf schrieb:
Beim letzten Sommerurlaub in Portugal hatte ich mir vorgenommen, früh morgens ungstört Langzeitbelichtungen mit Graufilter von Meer und Wolken zu schießen. Nach einigen mehr oder weniger gelungenen (manche würden vielleicht auch sagen ‘langweiligen’) Aufnahmen lief mir doch ein Angler in meinen gewählten Bildausschnitt. Zunächst etwas verärgert, dachte ich mir, vielleicht verleiht die Person dem Bild erst die gewisse Note und ich integrierte ihn bewusst in die Kompostion für’s nächste Bild. Und das ist dabei rausgekommen.
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Abschließend wollen wir (man kann es nicht oft genug sagen) betonen, dass das Feature unsere Auswahl ist. Das heißt: Es handelt sich nicht per se um die besten der 255 Einsendungen. Und deshalb vermeiden wir es immer, den Fotos Plätze zu geben. Wir finden diese Bilder gut – jedoch wollen wir allen Lesern nahelegen, sich auch die anderen Bilder anzusehen. Vielleicht findet Ihr ja ein in Euren Augen herausragendes Bild, das wir hier gar nicht gezeigt haben.
Und? Was meint Ihr? Wir finden, dass es sich gelohnt hat, dieses Jahr wieder ein Exposé & Varieté zu veranstalten. Es war eine inspirierende Runde mit vielen überraschenden, witzigen, brachialen, dramatischen und auch sehr natürlichen Bilden.
Und ein wenig freuen wir uns jetzt schon auf diese Aktion im nächsten Jahr!