13. April 2020 Lesezeit: ~4 Minuten

52 Wochen – Thema 15: durch Glas

Ich hoffe, Ihr habt Lust auf Experimente! „Durch Glas“ heißt die neue Herausforderung für diese Woche und der Name ist wörtlich zu nehmen. Ihr sollt mit Hilfe von Glas kreativ werden und falls Ihr gerade ein wenig die Stirn runzelt, verspreche ich Euch: Die Möglichkeiten dafür sind unglaublich vielfältig, aber durchaus auch für Anfänger*innen geeignet. Inspiration und Tipps haben wir im Folgenden für Euch gesammelt.

Für alle, die es gern ganz genau nehmen: Natürlich fotografieren wir immer alle durch Glas hindurch. Unsere Objektive bestehen aus Glas, meist sogar aus vielen verschiedenen akkurat geschliffenen Gläsern. Ausgenommen sind da nur wenige Toy-Kameras wie etwa von Lomography, die mit Plastiklinsen arbeiten. Es soll in dieser Herausforderung aber darum gehen, zusätzliches Glas zu Hilfe zu nehmen, um das Bild zu verändern.

Eine Frau mit reflektierendem Wald.

© Markus Thoma

Inspiration

Markus Thoma hat uns gezeigt, was man mit einem einfachen Glasprisma alles anstellen kann. Das Prisma wird dabei vor das Objektiv gehalten und erzeugt je nach Neigung komplett andere Effekte. Das reicht von doppelten Bildelementen über unscharfe Streifen bis hin zu einem Regenbogenbokeh.

Falls Ihr kein Prisma zu Hause habt, gibt es vielleicht in Eurem Bekanntenkreis jemanden mit einem alten Kronleuchter. An diesen hängen oft kleinere Prismen, die sicher ein wenig anders funktionieren, aber auch tolle Effekte ergeben. Falls sie zu klein für das Kameraobjektiv sind, versucht das Ganze mal mit der Handykamera.

© Petra Holländer

Petra Holländer hat in ihrem Artikel verschiedene kreative Effekte vorgestellt. Mit dabei ist auch eine Glasplatte, die sie mit Farbe und Mehl bearbeitet hat, um anschließend für ein Selbstportrait hindurch zu fotografieren. Das Ganze kann man selbstverständlich variieren und mit Wassertropen, Fetten oder Blüten arbeiten.

Ihr habt gerade keine Glasplatte zur Hand? Vielleicht hängt aber irgendwo ein gerahmtes Bild, von dem Ihr Euch für ein kleines Experiment das Glas ausborgen könnt? Oder Ihr nutzt eine Terrassentür? Bedenkt aber, dass das anschließende Glasreinigen nach bestimmten Experimenten kein Spaß ist und passt auf scharfe Kanten auf.

© Alexis Mire

Martin Neuhof hat nicht nur eine einfache Glasplatte, sondern ein ganzes Aquarium genutzt, um verschiedene Gefühlswelten zu kreieren. Und Alexis Mire hat für ihre Serie „Wo Heimat ist“ ein großes Stück Plexiglas gerahmt und sich selbst an verschiedenen Orten portraitiert.

Andrius Burba nutzt eine riesige Glasplatte, um eine ungewöhnliche Perspektive einnehmen zu können. Er hat Tiere von unten fotografiert. Unter seinen Modellen sind Hunde, Katzen, Hasen und sogar Pferde! Das erwarten wir natürlich nicht von Euch. Aber vielleicht habt Ihr einen Glastisch und Ideen?

Nicht immer kann man komplett durch ein Glas hindurchfotografieren. Je nach Lichteinfall gibt es Reflexionen, die man auch wunderbar verwenden kann. Ein Beispiel aus der Straßenfotografie zeigt Martin Gommel in diesem Artikel. Ein leeres Schaufenster bot ihm die Möglichkeit, eine surreale Straßenszene aufzunehmen.

Straßenszene reflektiert in einem Fenster

© Martin Gommel

Vielleicht findet Ihr auch eine ganz andere Möglichkeit. Glas ist überall zu finden, wenn man mal genau darauf achtet. Also los! Nutzt Trinkgläser, Lupen, Lampenschirme oder Autofenster für Eure Ideen. Wir sind sehr gespannt, was Ihr aus der Herausforderung macht.

Ablauf

Ich hoffe, ich konnte Euch mit den Beispielen inspirieren und vielleicht sind Euch beim Lesen schon einige Ideen in den Kopf gekommen. Dann haben wir im Grunde schon geschafft, was wir mit unseren Herausforderungen erreichen wollen. Aber natürlich freuen wir uns, wenn Ihr die entstandenen Aufnahmen auch mit uns teilt. Dafür habt ihr wieder eine Woche Zeit.

Verlinkt Euer Bild in den Kommentaren, nutzt den Hashtag #kwerfeldein52 in den sozialen Medien oder schickt uns Euer Foto direkt bis zum Dienstag, den 21. April 2020 per E-Mail. Jeden Montag gibt es im Magazin ein neues Thema für Euch. Ihr könnt jederzeit mit einsteigen oder die Themen als Inspiration für Euch nutzen – wie und wann es Euch eben passt.

Das Titelbild stammt von Yuri Levin. Vielen Dank dafür!

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