28. Februar 2020

Die versteckte Welt

Märchen und Sagen, so heißt es, findet man nur in Büchern. Geschichten von Schlössern und Prinzen sind der fantasievollen Fiktion vorbehalten. Oder nicht? Was wäre, wenn in einem fernen Land die Fiktion ein Stück weit Wirklichkeit geworden ist?

Die märchenhafte Architektur der verlassenen Orte Georgiens entführt uns in eine Welt, von denen wir nur in Kindheitstagen zu träumen wagten. Endlos scheinende Säulengänge, malerische Treppenaufgänge und atemberaubende Kuppeldächer rücken die Welt der Märchen und Legenden in greifbare Nähe.

Doch nicht alle Märchen sind der Freude entsprungen – ein verlassener Palast erzählt die Geschichte von Liebe und der Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren. Es war einmal ein Prinz, dessen Herz tief betrübt war, denn seine Frau war krank. Das Atmen fiel ihr schwer. Der Husten nahm ihr die Luft.

Die Tuberkulose plagte ihren Körper Tag auf Tag. Aus Liebe zu seiner Frau ließ der Prinz einen Palast errichten, der ihr jeden Tag im Jahr Linderung verschaffen sollte. 365 Zimmer für 365 Tage im Jahr. Frische Luft und wohltuender Sonnenschein für seine Frau. Jeden Tag. So wollte es der Prinz, denn er liebte seine Frau über alles. So erzählt es die Sage.

Alter Saal

Rundes Fenster

Alter Balkon über einem Gewässer

Treppe

Altes Gebäude

Treppe zu einem alten Gebäude

verfallener Raum

Verfallenes Gebäude von oben

alter Saal

Alter Sessellift

Decke

Vergessen scheinen diese Orte, an denen der Zahn der Zeit erbarmungslos nagt und in die Geschichte mit der Gegenwart verschmilzt. In meinem Bildband zeige ich erneut, wie eindrucksvoll die Natur erobert, was der Mensch einst geschaffen hat.

Die Fotos sind Teil meines neuen Bildbands „Timeless 2“. Er zeigt den verborgenen Glanz des Verfalls und den morbiden Charme vergangener Epochen. Der Band ist im Eigenverlag erschienen und kostet 39 €.

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