25. Januar 2020

52 Wochen – Ergebnisse: Kälte

Wie gemein! Gerade als die Woche zum Projektthema „Kälte“ vorbei war, gab es hier im Rheinland sogar endlich Minusgrade und einen gefühlten Winter. Aber Ihr habt die Herausforderung dennoch angenommen und seid kreativ geworden, das Gefühl von Kälte in einem Foto festzuhalten. Und dabei entstanden einige wirklich großartige Aufnahmen.

Ich konnte leider nicht alle Einsendungen hier unterbringen. Unter dem Hashtag #kwerfeldein52 findet Ihr noch weitere Bilder zu den aktuellen und vergangenen Themen. Und falls Ihr selbst gemeinsam mit uns am 52-Wochen-Projekt arbeiten möchtet, schaut jeden Montag ins Magazin: Zum Wochenanfang stellen wir jeweils das nächste Thema vor.

Auf fast 1.200 m mussten wir zuerst mit dem Auto und dann zu Fuß den Berg rauf, um im den Genuss von ein wenig Schnee zu kommen. Das Bild zeigt einen umgedrehten, entwurzelten Baum auf der Hornisgrinde im Nordschwarzwald. Beim Anblick der freiliegenden und gefrorenen Wurzeln bekam ich augenblicklich kalte Füße. Die Entwurzelung als eines der großen Themen unserer Zeit regt gleichzeitig zum Nachdenken an.

Auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz verständlich. Ich habe versucht, mich dem Thema kreativ zu nähern und geguckt, was passiert, wenn man Kürbiskernöl in Wasser einfriert. Durch das Aufhellen in der Nachbearbeitung und das Anpassen des Weißabgleiches ist dann dieses Bild entstanden. Ich liebe es, wenn man nicht alles plant, sondern sich selbst vom Ergebnis überraschen lässt – in diesem Fall ist durch Kälte und Eis ein sehr helles, warmes Bild entstanden. Gegensätze müssen sich also nicht immer ausschließen.

Ich sehe im Bild auch zwei Menschen, die sich küssen, wobei der eine auf dem Kopf steht, aber vielleicht seht ihr ja auch etwas ganz anderes?

© Falk

Eiskalter Schauer…, als ich auf dem Heimweg an einem neuen, dem mittlerweile 12. Ghostbike in dieser Stadt vorbei radelte. Da ich selbst fast 365 Tage im Jahr mit dem Rad unterwegs bin und regelmäßig auf dieser Strecke, verbinde ich das Thema Kälte mit diesem Erlebnis. Ghostbikes dienen dem Gedenken an die Opfer und der Mahnung an die Verkehrsteilnehmer und Politik.

Hintergrund: Ein paar Tage später radelte ich spät abends noch einmal mit Stativ zu dieser Stelle. Ich fand keine richtige Ruhe, der Verkehr erschwerte die Aufnahme enorm und ich wollte schnell wieder weg. Nach ein paar Langzeitbelichtungen spürte ich die Kälte, physisch und psychisch. Für den Beitrag wählte ich absichtlich die abstrakteste Aufnahme, aus kühler Distanz, und die einzige, bei der ich selbst auf der Straße stand.

Das Wetter draußen bietet derzeit nicht wirklich Motive zum Thema „Kälte“… Deshalb habe ein bisschen Wasser in Gefrierbeuteln eingefroren, um eine Eisfläche zu simulieren. Ich platzierte das Eis auf meinem Leuchtpanel und machte ein paar Aufnahmen. Das Leuchtpanel hat sich dabei leicht „verzogen“, die Kälte ist diesbezüglich nicht sehr vorteilhaft. Deshalb zerbrach ich die angetaute „Eisscholle“ in mehrere kleine Stücke und machte noch ein paar Aufnahmen auf dem Panel.

Und dann dachte ich, ein gekühlter Weißwein wäre doch gut, um das Eis nicht zu verschwenden. Letztendlich ist nun dieses Weißweinglas mit den sich auflösenden Eisstücken mein Motiv geworden. So war es zwar nicht geplant, aber das Ergebnis fand ich letztendlich am besten. Bilder entwickeln sich eben beim „Machen“.

Fußabdrücke auf dem gefrorenem Steg

© Sven Bah

Ein Mensch hält ein Bild

© Heim Wilhelm

Gefrorenes Eis im Feuerholz

© Adnana Musanovic

Gänsehaus

© Andrea Epstein

Na, ist Euch kalt geworden? Auch wenn das hier kein Wettbewerb werden soll, schreibt gern in die Kommentare, welches Bild Euch am meisten überrascht hat oder am besten gefällt. Das aktuelle Thema lautet „Pareidolie“. Im Themenartikel gibt’s alle Informationen dazu. Einreichen könnt Ihr die Bilder dazu noch bis Dienstag, den 28. Januar 2020.

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