Sicht auf Landschaft.
31. Oktober 2018 Lesezeit: ~3 Minuten

Mein liebstes Tool: Die Tonwertkorrektur

In unserer Artikelserie „Mein liebstes Tool“ stellen verschiedene Fotograf*innen ihr liebstes Werkzeug im Prozess der Bildbearbeitung vor. Es mag banal erscheinen, wenn ich hier die Tonwertkorrektur erwähne – aber sie ist mir wirklich behilflich im Workflow.

Die Tonwertkorrektur ist bei vielen Bildern häufig das erste und einzige Tool in Photoshop, dem Werkzeugkasten meiner Wahl, das zum Einsatz kommt. Aber statt ein Bild insgesamt heller oder dunkler zu regeln, habe ich dabei ein anderes Ziel: Farbschleier entfernen. Die meisten Fotografien erleiden auf dem Weg durch Objektiv und Film oder Speicherkarte weiter auf den PC oder Laptop Übersetzungsschwächen in der originalgetreuen Farbwiedergabe. Und auf die habe ich es dann mit meinem liebsten Werkzeug abgesehen.

Ansicht einer Bildschirmoberfläche innerhalb eines Programmes.

Erblicken wir die Abbildung der Tonwertkorrektur, ist vielleicht die Idealdarstellung nach richtig eingestelltem Fotografieren bekannt, die ein wenig an den kleinen Prinzen erinnert: Eine Schlange, die einen Elefanten verschluckt hat. Eine ausgewogene Ansicht mit ausgeprägten Mitteltönen und reinem Schwarz (links) sowie reinem Weiß (rechts).

Schaut man nun genauer hin, fällt bei einigen Bildern auf, dass der Regler rechts und links teilweise gar keine Informationen enthält beziehungsweise anzeigt, sondern diese erst wieder im Bereich der Mitten auftauchen. Nun folgt der minimale Einsatz meines liebsten Werkzeugs.

Ansicht einer Bildschirmoberfläche innerhalb eines Programmes.

Ansicht einer Bildschirmoberfläche innerhalb eines Programmes.

Unterhalb der Darstellung Eurer Bearbeitungsebenen wählt Ihr mit dem Symbol des halb weißen und halb schwarzen Kreises eine neue Misch- bzw. Einstellungsebene „Tonwertkorrektur“ aus. Dies hat den Vorteil, dass Ihr gegebenenfalls durch diese überlagerte Ebene punktuell Korrekturen vornehmen könnt.

Ansicht einer Bildschirmoberfläche innerhalb eines Programmes.

Durch die zusätzliche Einstellungsebene könnt Ihr beispielsweise nur den Himmel durch Schwärzen des Bereichs in der ausgewählten Ebene von der Bearbeitung wieder ausnehmen.

In den jeweils einzelnen Kanälen (oben ist insgesamt als Standard RGB angezeigt, mit einem Klick kann man dort die einzelnen Kanälen auswählen), bewegt man die Regler nun jeweils bis an den Beginn der abgebildeten Informationen (siehe Bild). Hierbei verschieben sich die Farben in der Abbildung, was mitunter sonderbar aussehen mag, da es Farbstiche ergibt, diese relativieren sich aber in der Regel, wenn man alle Kanäle bearbeitet hat. Das Ergebnis ist dann, dass insgesamt die Abbildung brillanter in ihrer Farbwiedergabe ist und so etwas wie ein leichter Grauschleicher vom Bild verschwunden ist. Die Farben sind aber nicht nur brillanter, sondern meist auch deutlich realistischer.

Ansicht einer Bildschirmoberfläche innerhalb eines Programmes.

Dieser Farbstich ist nach abgeschlossener Bearbeitung aller Kanäle nicht mehr vorhanden.

Schwierig wird es teilweise bei gewagten Mischlichtsituationen. Da kann es teilweise helfen, an den Reglern zu drehen, bis das Ergebnis der aufgenommenen Situation entspricht. Es gab jedoch auch schon Bilder, bei denen ich nicht zu 100 % überzeugt war von der Tonwertkorrektur in ihrer vollen Gänze. Hier kann es manchmal helfen, einfach die Intensität zu verringern, indem man die Bearbeitungsebene auf zum Beispiel 50 % Sichtbarkeit durch die Deckkraftoption der Bearbeitungsebene reduziert.

In Kombination mit der Gradationskurve bedarf es für viele meiner Bilder keiner weiteren Bearbeitung. Zu meinem Standardprozedere gehört bei digitalen sowie eingescannten Bildern mittlerweile die Reihenfolge Ausschnitt korrigieren/festlegen, Tonwertkorrektur, Gradationskurve und gegebenenfalls Staub wegstempeln. That’s it! Probiert es gern aus und berichtet von Erfolgen (gern mit Bild), Problemen oder weiteren Erkenntnissen!

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