Die Serie „Stillleben auf Zeit“ (Temporary Still Lifes) entstand auf Baustellen in ganz Deutschland. Sie zeigt Orte im Wandel, zwischen Verfall und Aufbruch, zwischen Chaos und Ordnung – es sind Veränderungsprozesse im öffentlichen Raum. Auf verlassenen Schauplätzen, bei denen für die Betrachtenden im Unklaren bleibt, ob sie sich im Werden oder im Vergehen befinden.
Ein stetes Werden, dem naturgemäß immer auch ein Vergehen innewohnt. Was geschieht, wenn das rastlose Tun einmal anhält, wenn Ruhe einkehrt und sei es nur für Stunden? Für mich drückt sich in den Fotografien auch die Sehnsucht nach Zeitlosigkeit aus, nach Kontemplation. Ich möchte die verborgene Ästhetik des Unfertigen zeigen, das verkannte Schöne, das in Details liegt und sich oft erst in einem stillen, fast schon meditativen Moment auf den zweiten oder dritten Blick erschließt.
Es sind Momente, die so nie wiederkommen. Selbst, wenn ich am nächsten Tag dasselbe Motiv fotografierte, so sind doch der Ort, das Licht und ich selbst andere geworden.