Am 2. März feierten jüdische Erwachsene und Kinder auf den Straßen und in den Synagogen Israels das traditionelle Purimfest. Dabei kleideten sie sich in farbenfrohe Kostüme und der Alkohol floss in großen Mengen. Der Feiertag erinnert an die Rettung des jüdischen Volks im alten Persien, nachdem Königin Esther den Plan eines königlichen Beraters vereitelt hatte, alle Jüd*innen des Landes zu vernichten.
Das Purimfest wird traditionell mit Paraden, der Übergabe von Geschenken und gemeinsamem Essen, Trinken, Beten und Feiern zelebriert. Es heißt, man solle an diesem Tag so viel Alkohol trinken, dass man den Unterschied zwischen Gut und Böse oder Mordecai und Haman, zwei Protagonisten der religiösen Erzählung, nicht mehr unterscheiden kann. Ich habe sogar Kinder während des Purimfests mit Alkohol und Zigaretten gesehen. Frauen durften aber nicht zusammen mit den Männern feiern und schauten dem Treiben hinter einer Absperrung zu.
Während des Purimfests war ich im ultraorthodoxen Viertel Mea Shearim, einem Stadtteil von Jerusalem, unterwegs, um das Treiben in den Straßen und Synagogen zu erleben. Am späten Nachmittag war die Stimmung durch den Alkohol bombastisch. Bei traditioneller Musik wurde ausgelassen auf den Tischen getanzt, rumgeschrien oder auch gebetet.
Ein wirklich außergewöhnliches Spektakel, das mir teilweise eine Gänsehaut gezaubert hat.