22. Januar 2018

Kings & Queens – eine Person, zwei Persönlichkeiten

Der niederländische Fotograf Léon Hendrickx gibt in seinem Fotoprojekt „Kings & Queens“ Einblick in die Welt der Dragqueens. Alles begann 2015 mit Micha und seinem weiblichen Alter Ego Snorella WC. Léon fotografierte beide, stellte sie nebeneinander, ließ sie auf seinem Bild sogar miteinander interagieren, als hätten beide ein eigenes Leben. Bis heute hat Léon Dragqueens aus der ganzen Welt in der Serie verewigt.

Man beginnt unweigerlich, jedes Bild ganz genau zu betrachten und vergleicht die unterschiedliche Wirkung derselben Person. Aber vor allem machen die Bilder Spaß. Die Interaktion der beiden Persönlichkeiten könnte unterschiedlicher nicht sein: Ein paar flirten, andere wirken beschützend und die nächsten veralbern oder streiten sich. Als Dragqueen Extasis Liquuid das Foto das erste Mal sah, schrie sie: „Endlich schlagen meine beiden Herzen im gleichen Rhythmus!“

Das Fotoprojekt ist vor allem so großartig, weil es das Konzept von Drag so gut veranschaulicht. Es geht in erster Linie um Unterhaltung, aus der im nächsten Schritt durch die spielerische Überzeichnung ganz ohne moralischen Zeigefinger Überlegungen zu Geschlechterrollen und -normen entstehen.

Zwei Menschen umarmen sich

Micha und Snorella, Amsterdam 2016

Paar-Portrait

Rodolpho und Ruda Puda, Berlin 2016

Zwei Menschen umarmen sich

Jos und Juno, Amsterdam 2016

Zwei Menschen Essen Chips

Dennis und Candy Crash, Berlin 2016

Zwei Personen vor einem grauen Hintergrund

Joey und Sherry Pie, New York 2017

Zwei Personen vor einem grauen Hintergrund

Alex Mercurio und Tenerife, 2017

Zwei Menschen auf der Straße

O’Neill und Sapphira Chrystal, New York 2017

Zwei Menschen in der Badewanne

Donny und Miss Donna Ray Jones, Amsterdam 2016

Zwei Menschen küssen sich

Dennis und Deedee Janssen, Amsterdam 2015

Zwei Menschen umarmen sich

Sasha und Absintha Absolut, Berlin 2016

Zwei Menschen auf einer Straße

Kike und Extasis Liquuid, Barcelona 2017

Auch aus rein fotografischer Sicht ist das Projekt sehr gelungen und die Bildbearbeitungskünste von Léon sind beneidenswert. Mehr Fotos aus der Serie findet Ihr auf seiner Webseite und bei Facebook.

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