Eine Kamera mit digiFilmen.
25. Oktober 2017 Lesezeit: ~7 Minuten

Fotografische Crowdfunding-Projekte #6, 2017

Es gibt Monate, in denen es richtig schwierig ist, genügend Projekte für einen Crowdfunding-Beitrag zu finden. Dann muss ich viele Kampagnen durchforsten und sie mir mehrmals genau ansehen, bis ich eine Auswahl habe, die zeigenswert ist.

Dieses Mal ging es dagegen sehr schnell und ich musste sogar noch aussortieren, damit Ihr nicht Gefahr lauft, Euren letzten Cent wegen uns in Fotografie-Ausrüstung zu stecken. Die heute vorgestellten Projekte bedienen ein sehr großes Spektrum, reichen von Taschen über kleine Helfer bis hin zu einer komplett neuen Kamera, sodass sicher für alle etwas Spannendes dabei ist.

 

Ein Rucksack in einem Wald, vor der eine Kamera liegt.

Compagnon Explorer Backpack

Die Firma Compagnon dürfte allen Fotograf*innen ein Begriff sein. Sie steht für besonders hochwertige und stylische Taschen und Rucksäcke aus Deutschland, die die Bedürfnisse von Fotograf*innen mit genügend Platz für die alltäglichen Gegenstände vereinen.

Vor wenigen Tagen startete Compagnon eine Kickstarter-Kampagne für den neuen Rucksack „Explorer Backpack“, der in Zusammenarbeit mit der Firma Deuter entsteht, die bereits Erfahrung mit der Herstellung von Wanderrucksäcken hat. Der aus dieser Kooperation entstandene Rucksack richtet sich durch sein wasserundurchlässiges und strapazierfähiges Material vor allem an die Bedürfnisse von Outdoor-Fotograf*innen, die gern in den Bergen oder in der Nähe von Wasser unterwegs sind.

Optisch erinnert der Rucksack sehr an den bereits erhältlichen „Backpack“, das Design wurde aber zum Beispiel um ein Schnellzugrifffach erweitert. Außerdem wurden die Gurte sowie das Rückteil neu gestaltet und bestehen jetzt aus einem anderen, stärker gepolsterten Material, das den Tragekomfort deutlich erhöhen soll.

Der Rucksack ist in zwei Größen erhältlich: Die kleinere 16-l-Variante könnt Ihr Euch für 269 € sichern, für die 25-l-Variante werden 309 € fällig. Damit der Explorer Backpack Realität wird, benötigt Compagnon bis zum 22. November 2017 insgesamt 75.000 € und hat etwa die Hälfte dieser Summe bereits erreicht.

 

Eine Kamera mit digiFilmen.

Yashica Y35

In den letzten zehn Jahren war es nahezu komplett still um die Firma Yashica und so mancher hat schon nicht mehr an Neuveröffentlichungen geglaubt. Nach dieser langen Wartezeit meldet sich Yashica nun aber mit einer neuen Kamera auf Kickstarter zurück, an der sich die Geister scheiden.

Die etwa zehn Zentimeter lange Kamera ist zwar digital, kommt aber komplett ohne Display aus und wird mit zwei AA-Batterien betrieben. Die wohl größte Innovation sind allerdings die sogenannten „digiFilme“, die unterschiedliche ISO- und Farbeinstellungen an die Kamera weitergeben.

So ist es mangels Display und entsprechenden Knöpfen nicht möglich, manuelle Einstellungen vorzunehmen, lediglich eine Belichtungskorrektur kam eingestellt werden. Der Rest läuft über die digiFilme, die ähnlich wie normale Filmrollen hinten in die Kamera eingelegt werden.

Es gibt zum Beispiel einen digiFilm mit der Einstellung ISO 200 und einer bestimmten Farbkorrektur, die Euren Bildern einen vordefinierten Look verpasst. Oder Ihr wählt einen Film mit ISO 1600 und einer Schwarzweißeinstellung und so weiter.

Gespeichert werden die Bilder weiterhin auf einer SD-Karte. Dadurch kommt man laut Yashica dem analogen Fotografieren mit einer Digitalkamera so nah wie noch nie zuvor.

Das Konzept scheint erst einmal aufzugehen, denn die Kampagne ist bereits bei 1.000 % ihrer nötigen Finanzierungssumme angekommen und hat so schon einige Zusatzziele wie die Erweiterung der Blende von f/2.8 auf f/2.0 erreicht. Für umgerechnet etwa 120 € könnt Ihr Euch auf Kickstarter eine Kamera mit zwei digiFilmen sichern. Die Kampagne endet am 19. November 2017.

 

Ein Digitales Rückteil für eine Analoge Kamera.

I’m Back

„I’m Back“ ist ein digitales Rückteil für analoge Spiegelreflexkameras. Eure alten Kameras können damit um einen 16-Megapixel-Sensor erweitert werden. I’m Back wird dafür ähnlich wie ein Batteriegriff an die Stativhalterung der Kamera geschraubt, was ehrlich gesagt am Ende etwas unhandlich aussieht. Dafür soll das Rückteil mit so ziemlich allen analogen Kameras der letzten 60 Jahre kompatibel sein.

Einstellungen können über ein kleines Display vorgenommen werden oder Ihr könnt Euer Smartphone per Wifi mit dem Rückteil verbinden und als Live-View Bildschirm verwenden. I’m Back ermöglich Euch nicht nur das digitale Fotografieren sondern sogar Videoaufzeichnung mit Euren analogen Kameras. So wurde beispielsweise auch das Kampagnenvideo komplett auf diese Weise aufgenommen.

Für die Umsetzung benötigt die Kampagne bis zum 1. Dezember 85.000 € und ist momentan bei etwa einem Drittel davon angelangt. Für ein sofort funktionsfähiges „I’m Back“ müsst Ihr 175 € bezahlen. Wenn Ihr selbst etwas basteln möchtet und einen Raspberry Pi Zero Euer Eigen nennt, bekommt Ihr einen Bausatz schon für nur 49 €.

 

Ein Kameraholster, das an einem Gürtel hängt und von zwei Händen berührt wird.

Der 1-Sekunde-Kameraholster

Die Firma Oberwerth will mit ihrem 1-Sekunde-Kameraholster das Problem lösen, dass viele Fotograf*innen ihre Kameras gern mit einer Tasche schützen und gleichzeitig möglichst schnellen Zugriff darauf behalten möchten.

Nutzt Ihr den aus Leder bestehenden Holster, dann hängt die Kamera ganz normal über ihren Gurt um Euren Oberkörper, kann aber gleichzeitig im Holster sein, der am Gürtel befestigt wird. Ein magnetischer Verschluss ermöglicht es Euch, die Kamera mit einem kurzen Zug am Gurt herauszunehmen und zu nutzen. Im Prinzip sollte dieser Vorgang also genauso lange dauern wie wenn die Kamera komplett ohne Tasche um Euren Oberkörper hängt.

Für umgerechnet etwa 67 € könnt Ihr den Holster in der Variante für spiegellose Kameras auf Kickstarter bekommen. Die etwas größere Ausgabe für Spiegelreflexkameras kostet noch einmal 8,50 € mehr. Mittlerweile wurde die Kampagne zu 100 % finanziert und läuft noch bis zum 13. November 2017.

 

Ein Kameraslider mit einem Smartphone.

Trek Kameraslider

Der motorisierte Trek Slider ist speziell auf kleine Kameras, Actioncams oder Smartphones ausgerichtet und bietet Euch die Möglichkeit, auch mit diesem Systemen weiche Kamerafahrten oder Zeitrafferaufnahmen zu machen.

Die Schienen von Trek sind modular und lassen sich individuell aus etwa 30 cm langen Stücken zusammenbauen, was den Slider möglichst mobil machen soll. Diese Schienenabschnitte werden über magnetische Verbindungen zusammengesteckt und machen damit zusätzliches Werkzeug obsolet.

Ähnlich wie bei einer Carrera-Bahn gibt es hier auch Kurven und man kann sogar einen geschlossenen Kreis bauen. Geschwindigkeit, Richtung und weitere Parameter können über eine entsprechende Smartphone-App gesteuert werden.

Das Projekt kann noch bis Ende November unterstützt werden und hat schon etwa das Doppelte der nötigen Finanzierungssumme erreicht. Für umgerechnet 190 € bekommt Ihr auf Kickstarter den Slider mit drei Schienen-Stücken.

Habt Ihr aktuell weitere unterstützenswerte Crowdfunding-Projekte gefunden? Erzählt uns gern in den Kommentaren davon.

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