04. Oktober 2016 Lesezeit: ~7 Minuten

Eure schönsten Sommerbilder 2016 – Unsere Auswahl

Zum Herbstbeginn hatten wir Euch nach Euren schönsten Sommerbildern gefragt. Wir haben uns Zeit genommen und alle Einreichungen angesehen. Hier seht Ihr unsere zehn Favoriten mit den kleinen Geschichten zu ihrer Entstehung. Vielen Dank an alle, die an der Aktion teilgenommen haben!

 

Turmspringer

Claus van Acken schrieb:

Am Stadtstrand von Saint Malo steht wie eine Burg ein Becken voller Wasser. Fünf Meter ist die Mauer hoch. Weitere drei ein Sprungturm darauf. Bei Ebbe ist das Meer weit weg. Bei Flut schaut das Geländer des Sprungturms gerade noch so aus dem Wasser. Meine Familie liebt die Gezeiten, hier haben wir Urlaub gemacht.

Beeindruckend, wenn mutigere Gäste todesverachtende Sprünge vom Turm absolvieren, ein Fest der Unvernunft!

 

Einsamer Baum

Silke Seybold schrieb:

Dieser Sommer war für mich nicht so unbeschwert wie sonst. Es ist mein letzter Sommer in Michigan, USA. Michigan war mein Zuhause für über 15 Jahre. Bestimmte Umstände haben meine Perspektiven im Leben verändert und ich habe mich entschlossen, wieder nach Deutschland zu ziehen. Es ist ein total komisches Gefühl, denn auf der einen Seite freue mich unendlich auf die Veränderungen, aber auf der anderen Seite bin ich manchmal endlos traurig, von hier wegzuziehen. Ich habe dieses Foto gewählt, weil es widerspiegelt, wie ich mich diesen Sommer fühlte.

Lake Michigan, Hasselblad, Ilford FP4, Lithdruck

 

Straßenszene mit Jogger

Benni Götte schrieb:

Ende des letzten Jahres bin ich Vater geworden und die sonst so üblichen abendlichen Streifzüge durch unser Viertel sind selten geworden. Umso mehr genießt man die Augenblicke, in denen man mit der Kamera im Anschlag durch die Straßen streift. Immer auf der Suche nach einem besonderen Moment, für den es sich lohnt, auf den Auslöser zu drücken. Manchmal komme ich mir vor wie ein streunender Hund und jeder, der dieses Verhalten kennt, weiß, dass so etwas nur geht, wenn man allein unterwegs ist.

An diesem Abend war ich an einer Stelle, die ich schon länger im Auge hatte. Die Sonne schien durch die Häuserschlucht, aber einfach nur so wollte ich noch nicht abdrücken. Es fehlte mir noch etwas Besonderes. Irgendwann kam endlich ein Moment, bei dem es sich gut anfühlte, abzudrücken. Klick! Joa, für einen streunenden Hund gar nicht schlecht.

 

Mädchen unter einem Baum

Markus Thoma schrieb:

Es war ein warmer Sommertag, an dem ich mittags noch nicht wusste, dass dieses Foto entstehen würde. Dann hat ein befreundeter Fotograf geschrieben, ob ich ihn mit einem Modell bekannt machen würde. So ergab es sich, dass wir dann noch am selben Abend zu dritt unterwegs waren. Wir fuhren zum Steinbruch. Nachdem wir ein paar Fotos im kühlen Nass gemacht hatten, ging die Sonne langsam unter und die gesamte Kulisse färbte sich in Gold. Ich drückte mit meinem alten Helios-Objektiv auf der 5D ab. Alle Sonnenflecken und auch die Linien sind out of cam durch das M42-Objektiv entstanden. Darüber hinaus natürlich auch wieder einmal das Swirly Bokeh um das Modell herum.

 

Blick aus einem Kinderwagen heraus

GambaJo schrieb:

Ich denke nicht, dass es ein typisches Sommerfoto ist. Es ist vermutlich auch nicht mein „schönstes“ Sommerfoto. Dennoch repräsentiert es meinen persönlichen Sommer 2016 sehr gut, denn in dieser Zeit drehte sich für mich (fast) alles um die damals bevorstehende Geburt meines ersten Kindes. Eine aufregende, aber auch schwierige Zeit.

Mit diesem Bild wollte ich einen Perspektivwechsel vornehmen, um mich besser in die Haut meines neugeborenen Sohnes hineinversetzen zu können. Er kann sich ja noch nicht so wirklich äußern, vielleicht kann ich ihn so besser verstehen.

 

Wanderer im Schnee

Schippes schrieb:

Lange geplant und drauf gefiebert und dann ging’s endlich los: 27. August. Onkel J. und ich auf den Großvenediger (3674 m) – das Wetter: Ein Traum, besser geht es nicht. Kurze Autorunde nach Hinterbichl, 48-Stunden-Parkticket und dann aufi. Bis zum Defreggerhaus – Übernachtung – Gipfelaufstieg um 06:00. Das Bild entstand auf dem schmalen Gipfelgrat. Ich war noch in der Seilschaft und musste während des Laufens fotografieren.

 

Blick in eine Klamm von oben

Sebastian Schuon schrieb:

Wir konnten dieses Jahr nicht in die Ferne ziehen. Auch wenn der Sommer verregnet war, gab es schöne Momente und Ausflüge in unsere Heimat Allgäu. Wir nahmen unseren Kleinen in die Trage und unternahmen einen Ausflug in die Breitachklamm. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne so nah ist? Wir waren spät nachmittags in der Klamm, da fiel mir das wunderschöne Licht auf. Leider hatte ich kein Stativ dabei und musste aus der Hand fotografieren.

 

Mädchen steht auf einem Gipfel

Johanna Viellehner schrieb:

Seitdem ich von meinem kleinen Dorf in Bayern nach Hamburg gezogen bin, um dort zu arbeiten, freue ich mich umso mehr, wenn ich dann wieder Urlaub in der Heimat machen kann. Dieses Foto ist im August entstanden und ist ein wunderbarer Beweis für mich, dass mir die Berge einfach fehlen in Norddeutschland. Das Gefühl, wenn man sich am Gipfelkreuz einfach entspannen und sehen kann, wie klein da unten alles ist, ist einfach überwältigend.

 

Mädchen in weißem Kleid unter einem Herbstbaum

Maria Schäfer schrieb:

Der Sommer ist am schönsten, wenn er Herbst wird, finde ich. Mein Bild ist bei einem Meet-up in der Nähe von Gießen entstanden, auf das ich mich eigentlich sehr gefreut hatte. Da ich jedoch Schwierigkeiten damit habe, mit fremden Menschen in Kontakt zu treten, fühlte ich mich dort ziemlich verloren. Irgendwann habe ich mich dann doch getraut, ein total süßes Paar anzuquasseln, ob sie Lust hätten, für mich zu modeln. Dabei ist dieses Bild entstanden. Es steht für „Mehr Mut haben“. Es steht aber auch dafür, dass ich mehr und mehr weiß, wo ich mit meinem Stil hin will und ja, auch für meine Liebe zum Herbst. Die kleine Buche mit den roten Blättern stand recht allein in einem Waldstück, wo alle anderen Bäume noch grün waren.

 

Baumreihe vor einem Feld

Brasko schrieb:

Sommeranfang im tiefsten Ostwestfalen. Während eines Sparziergangs in der alten Heimat habe ich dieses Foto aufgenommen. Ich habe eine halbe Ewigkeit nur an dieser Stelle gestanden und den Sonnenuntergang beobachtet. Ein Moment zum Umarmen und eine Liebeserklärung an die Provinz.

 

Wir hoffen, Euch hat unsere Auswahl gefallen, mit der wir den Sommer etwas wehmütig abschließen. Sie ist natürlich rein subjektiv. Wenn Ihr alle Einreichungen ansehen möchtet, klickt Euch gern durch die Kommentare in diesem Artikel.