19. Februar 2016 Lesezeit: ~3 Minuten

Ein Abenteuer auf vier Rädern

Seit einem halben Jahr sind wir nun unterwegs. Aus einer einfachen Idee wurde für uns Realität oder vielmehr Alltag. Getrieben von der Abenteuerlust sowie dem Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit haben wir damals alles auf eine Karte gesetzt: Den Job gekündigt, Wohnung aufgegeben, sämtliches Mobiliar verkauft, jegliche Ersparnisse aufgebraucht, Freunde und Familie zurückgelassen.

Hat es sich gelohnt? Auf alle Fälle! Wir leben momentan unseren Traum…

Wir, das sind übrigens Tatjana und Lukas. Durch seinen Job als Fotograf ist Lukas sehr flexibel, die Vollformat-Kamera mit einem Weitwinkel und einem Telezoom ist immer und überall dabei. Dazu ein handliches und nicht allzu schweres Stativ. Ich für meinen Teil bin gelernte Schuhmacherin und somit für die Restaurierung und Instandsetzung unserer Schuhe zuständig.

Ein Mann liest in der Bahn

Ein Kind steht im Fenster einer Bahn.

Und natürlich nicht zu vergessen: Unsere französische Bulldogge Barney, unser ständiger und treuer Begleiter. Zu dritt bereisen wir mit unserem 23 Jahre alten Wohnmobil die Länder Europas.

Es hat uns einiges an Nerven gekostet! Wer schon einmal aus einer 75 qm großen Wohnung in ein 12 qm großes Wohnmobil umgezogen ist, der weiß, wovon ich spreche. Planung sowie Durchhaltevermögen sind hierbei das A und O! Hauptsächlich Durchhaltevermögen, die Planung wird schlussendlich meist sowieso über den Haufen geworfen. Ein wenig Chaos gehört eben doch dazu. Und dann kann der Umzug auch schon beginnen: Was kommt mit? Was wird verkauft? Was entsorgt? Und was wird eingelagert?

Von Berglandschaften über Küstenregionen bis hin zu Städtetrips war bislang auf unserer Reise schon alles dabei. Auf unserem Blog berichten wir über unsere bisherigen Eindrücke, möchten aber auch Erfahrungen über das Leben und Reisen im Wohnmobil weitergeben.

Wasserfälle

Verregneter Hafen

Um uns diesen Lebensstil erhalten beziehungsweise finanzieren zu können, bleiben regelmäßige Zwischenstopps in Deutschland nicht aus. Denn auch unsere Ersparnisse neigen sich früher oder später dem Ende zu. Abgesehen davon leben wir möglichst sparsam. Aktivitäten wie zum Beispiel ein Restaurant-Besuch gelten für uns als absolute Seltenheit.

Am häufigsten werden wir gefragt, wie man es zu zweit auf so engem Raum miteinander aushält. Es ist ganz einfach: Solange man den richtigen Partner hat, funktioniert es! Mal mehr, mal weniger, das würde ich aber unter der Kategorie „Normal“ einstufen.

Was sind unsere weiteren Pläne? Erst einmal werden wir noch ein Weilchen die Sonne Spaniens und Portugals genießen, bevor uns die Straßen Europas dann Anfang April weiter Richtung Großbritannien und Irland führen. Im Sommer geht es dann auch schon in den hohen Norden, nach Skandinavien.

Ein Mann am Strand mit Skulpturen im Hintergrund.

Eine einsame Straße durch den wald.

Diese Reise hat uns ganz klar verändert. Sie hat uns dazu bewegt, viele Dinge im Leben zu überdenken und eigentlich ganz Selbstverständliches – wie zum Beispiel eine heiße Dusche – mehr wertzuschätzen. Was braucht der Mensch wirklich? Oder besser gesagt: Was möchte der Mensch wirklich?

Letztendlich muss diese Frage jeder für sich selbst beantworten. Für uns ist es momentan schlichtweg das Gefühl von Freiheit und Abwechslung. Raus aus dem Korsett von Verpflichtungen, frei sein von gesellschaftlichen Zwängen, nicht wissen, was uns am nächsten Tag erwartet. Genau das ist es, was wir uns unter „Leben“ vorstellen.

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