Abstrakte Landschaft aus Gelb und Violett.
31. Juli 2015 Lesezeit: ~4 Minuten

Aktion: Raus aus dem Kreatief! Teil 1

Das kennst Du sicher: Du fühlst Dich kreativ blockiert, möchtest eigentlich ein tolles neues Projekt machen, aber die Idee oder Motivation fehlt. Vielleicht fühlst Du Dich auch in den von Dir selbst aufgestellten Regeln Deines Stils gefangen. Oder hast die Ahnung einer großartigen neuen Idee in Dir, sie will aber nicht so recht Form annehmen.

Du kannst diesen Zustand „Blockade“, „Kreatief“ oder irgendwie anders nennen. Er kommt auch gern in unterschiedlichen Größen, Formen und Farben, aber Fakt ist: Irgendetwas ist verhakt, manchmal kommt man kreativ nicht so vom Fleck, wie man möchte. Es gibt Menschen, denen es dann hilft, mal eine Weile die Kamera zur Seite zu legen. Anderen hilft es nur, weiterzumachen.

Wenn auch Du zu den Machern gehörst (oder noch nicht sicher bist), dann ist diese Aktion die richtige für Dich. Worum geht’s? Mit einfachen Projekten die eigene fotografische Kreativität kitzeln, indem man etwas Neues macht.

Ein Jahr lang gibt es für jeden Monat einen Vorschlag, wie Du eine neue Perspektive auf Deine Fotos bekommen, neue Methoden ausprobieren oder über Deine bisherigen Arbeiten reflektieren kannst. Sie sind einfach aufgebaut, sodass jeder daraus mitnehmen kann, was ihm oder ihr gefällt.

Die Regeln: Die Projekte veröffentlichen wir jeweils am Ende eines Monats für den folgenden. Du darfst nur innerhalb des jeweiligen Monats am Projekt arbeiten. Nicht davor, nicht danach. Du kannst natürlich schon einmal Deinen Kopf mit dem neuen Projekt füttern und Dein Unterbewusstsein daran arbeiten lassen, bevor es los geht.

Du kannst Dir für das Projekt einen einzigen Tag Zeit nehmen oder den ganzen Monat. Lege am Ende des letzten Monats fest, wie viel Zeit Du wann in das nächste Projekt investierst. Wenn Dir das Projekt zu einfach vorkommt: Erfinde mehrere Varianten davon und führe es im Monat mehrfach durch, so unterschiedlich wie möglich.

Mach nicht das, was Du immer machst. Brich Deine eigenen Regeln, verlasse Deinen Stil und am besten auch Dein Genre. Erstelle etwas, von dem die, die Dich kennen, überrascht wären, dass es von Dir ist. Fang neu an und mach es schwieriger, wenn Du während eines Projektes merkst, dass es Dir leicht fällt, es umzusetzen.

Mach die Projekte nicht, um die Ergebnisse zu veröffentlichen. Mach die Projekte unter der Bedingung, dass Du die Ergebnisse nicht zeigst. Der Prozess allein zählt. Und Deine Gedanken dabei. Und Deine Gedanken danach. Wenn Du möchtest, schreib sie auf, wenn Du mit einem Projekt fertig bist. Lege sie zusammen mit Deinen Ergebnissen weg und schaue beides erst nach Wochen wieder an.

 

Projekt #01 für August 2015

Wähle Bilder aus Deinem Archiv, am besten Ausschuss. Lege Dich auf ein Format bzw. Seitenverhältnis fest. Schneide Teile oder interessante Details der ausgewählten Bilder in diesem Format aus, digital oder analog auf möglichst günstigen, großen Abzügen. Setze die Teile zu einer Serie von Diptychons zusammen.

Finde Bildpaare, die neue Bezüge zwischen den Details Einzelbildern schaffen, spannende Parallelen oder Kontraste aufweisen. Zögere nicht, Dir weitere passende Schnipsel aus Deinem Bildarchiv zu holen, Ausschnitte neu zuzuschneiden oder Teile geeignet zu bearbeiten, wenn Du etwas siehst oder ahnst, es aber noch nicht ganz passt.

 

Achja: Wir können natürlich nicht kontrollieren, ob Du Dich an die Regeln hältst. Sieh sie als Herausforderungen, an denen Du wachsen kannst und befolge sie. Oder brich sie, wenn Du möchtest. Wenn Du es nicht lassen kannst, zeig uns Deine Bilder. Oder schreib uns in den Kommentaren, was das Projekt mit Dir gemacht hat.

Diese Projektserie ist schwerstens inspiriert von „Creative Block“* und erscheint mit freundlicher Genehmigung der „neidischen Kuratorin“ Danielle Krysa.

* Das ist ein Affiliate-Link zu Amazon. Wenn Du darüber etwas kaufst, erhält kwerfeldein eine kleine Provision, Du zahlst aber keinen Cent mehr.

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