Eine Frau mit schwarzer Katze auf dem Schoss schließt ein Foto in einen Spiegel.
06. Januar 2015

Leanne Surfleets Spiegelwelt

Spiegel sind faszinierende Objekte. Das eigene Spiegelbild konfrontiert uns mit uns selbst und es gehört zu jedem Menschen wie der eigene Schatten. Es ist ehrlich und direkt, verschönt und verbirgt nichts und zeigt doch nur eine spiegelverkehrte Wahrheit.

Im Märchen dient der Spiegel der Wahrheitsfindung, in der Literatur ist er oftmals ein Vanitassymbol, in der Malerei ist er Mittel, Dinge, die sich eigentlich außerhalb der Gemäldegrenzen befinden, im Bild zu zeigen und für Narziss wurde er einst zum Verhängnis. Eigentlich wurden dem Spiegel zu allen Zeiten besondere Kräfte zugeschrieben und vor allem in der Kunst* ist er die Jahrhunderte hindurch ein äußerst wichtiges und wandlungsfähiges Medium.

Fotografie und Spiegelbilder sind zwei Methoden, einen Moment festzuhalten und uns selbst zu betrachten. Doch das Wesen der Reflexion ist flüchtig und so ist auch das Spiegelbild ganz anders als ein Foto, denn es bewahrt und konserviert nichts.

Genau mit diesem Spiel um Trug und Täuschung, Wahrheit und Vergänglichkeit, Innen und Außen beschäftigt sich die britische Fotografin Leanne Surfleet. Sie fotografiert überwiegend analog und experimentiert seit neun Jahren mit ihren Kameras herum. Inspiriert von Weiblichkeit, Einsamkeit und Licht tastet sie sich Stück für Stück durch ihre Fotos.

Ich habe vor ein paar Jahren angefangen, Spiegel in meine Bilder miteinzubeziehen, zuerst als ganz einfache Möglichkeit des Selbstportraits. Je mehr ich aber damit experimentiert habe, desto mehr habe ich realisiert, wie fesselnd und magisch Spiegel sein können.

Ich liebe das Spiel zwischen Realität und Surrealismus, den Fakt, dass all das, was wir im Spiegel sehen, nicht wahr ist, das Gegenteil ist, umgekehrt, falsch herum, damit spiele ich und benutze meinen Spiegel als Portal.

Ob Zweifachspiegelungen, Körperfragmente und Rückenansichten oder verwirrende Perspektiven, Leanne Surfleet schafft es, mit Hilfe ihrer Spiegel ein ganz besonderes Bild festzuhalten und durch die Fotografie den fragilen Augenblick des Spiegelbilds einzufangen. Ihre Bilder sind vielschichtig und poetisch, haben einen Hauch von „Alice hinter den Spiegeln“ und für mich ist es immer wieder intensiv und spannend, durch ihren Stream zu klicken und all die Spiegel, Hände, Beine und Katzen zu entdecken.

Frau steht über einem runden Spiegel.

Frau schaut von oben in einen runden Spiegel.

Füße stehen auf einem Bett und eine Hand ragt als Spiegelbild ins Bild.

Frau liegt am Boden vor einem Spiegel.

Frau hält einen Spiegel in den Händen und schaut hinein.

Frau steht mit Kamera vor einem Spiegel.

Frauenbeine sind durch einen Spiegel erkennbar.

Eine nackte Frau beugt sich seitlich um einen Spiegel herum.

Im Spiegel sieht man wie eine Hand einen Apfel greift.

Eine Frau windet sich vor einem Spiegel.

Eine Frau mit offenem Haar liegt vor einem halben Spiegel.

Nackte Frauenbeine stehen vor einem runden Spiegel.

Eine Katze und nackte Beine spiegeln sich.

Eine Frau mit Kamera wird durch zwei Spiegel in zwei Hälften geteilt.

Spiegelbild einer Frau mit Kamera.

Mehr Fotos sind auch auf Leanne Surfleets Webseite zu finden.

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