29. Mai 2014

Haiku einer Orchidee

fragrant orchid —
into a butterfly’s wings
it breathes incense

Ihrer Arbeit „Haiku II“ hat die Grafik-Designerin und Fine-Art-Künstlerin Kate aus Riga in Lettland dieses Haiku des japanischen Dichters Matsuo Basho aus dem 17. Jahrhundert vorangestellt.

Liest man nach, findet man heraus, dass Basho der Versform des Haiku dazu verhalf, zu einem Hauptgenre der japanischen Poesie zu werden, nachdem es vorher fast ausschließlich für kurze Witze oder Wortspiele gebräuchlich war.

Sein meditativer Lebensstil spiegelt sich in der Einfachheit seiner Haikus wider, seine Dichtung bediente sich am Zen-Gedanken und er verwendete viele Naturmotive. Damit schließt sich der Kreis zu Kates hier vorgestellter Serie.

Sie ist die in mehreren Stadien festgehaltene Studie einer Orchideenblüte. Immer weiter nähert die Fotografin sich dem Gegenstand ihres Interesses an. Die Formen werden nach und nach deutlicher zu erkennen, wie man ein Objekt immer besser kennt, umso länger man es untersucht.

Wunderbar durch Unschärfe dargestellt, schälen sich die Formen des fragilen Gebildes immer deutlicher aus dem Raum heraus. Werden von allen Seiten betrachtet. Weder überflüssige Farben noch andere Gegenstände lenken ab, das Farbschema ist monochromatisch und der Hintergrund einfarbig, leer.

Teilweise drängt sich mir der Vergleich zu Röntgenbildern auf, so durchleuchtet wirken die Äderchen der Blätter auf mich. Kate möchte es genau wissen, mit einem Blick von außen bis ins Innerste vordringen.

Detail einer Orchideenblüte.

© Kate

© Kate

© Kate

© Kate

© Kate

© Kate

© Kate

© Kate

© Kate

© Kate

© Kate

© Kate

© Kate

Während Kates Webseite noch in der Entstehung begriffen ist, könnt Ihr diese und andere ihrer Arbeiten auf ihrem Portfolio bei Behance einsehen. Dort findet Ihr auch ihre anderen Werke, in der sie mit Vorliebe natürliche Strukturen mit gezeichneten, konstruierten oder gemalten Formen kombiniert.

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