13. Mai 2014

Arindam Thokder: Indien in Farbe

„Halt, Moment.“ Ich musste mich erst einmal sammeln und erneut konzentrieren. Aus wildem Herumgeklicke durch unzählige, furchtbar langweilige Straßen-Portfolios war ich auf Arindam Thokders Webseite förmlich zum Stehen gekommen.

So nahm ich einen Schluck meines gerade kalt gewordenen kenianischen Kaffees und versuchte noch einmal, mir die Bilder des Fotografen in Ruhe anzusehen. Zugegegeben, ich war überfordert und gefesselt zugleich. Irgendetwas war anders.

Die tiefgesättigten Farben und komplexen Straßenszenen erinnerten mich sofort an die Aufnahmen aus Haiti von Alex Webb. Leicht unterbelichtet, viel drauf und die harten Sonnenstrahlen bringen das Gesamtbild zum Leuchten. Dazu noch – und das ist eigentlich das Wichtigere – Menschen, die irgendetwas tun, miteinander agieren und des Zufalls eigentlich zu viel sind. Das perfekte Chaos.

Ein Frau tanzt an durch die Straße.

Eine komplexe Straßenfotografie.

Erst auf den zweiten Blick sieht der Betrachter eine Frau im Hintergrund.

Eine Frau hält die Hand vor ihr Gesicht.

Eine komplexe, farbenfrohe Straßenaufnahme.

Eine Straßenaufnahme, bunt und mit Zeitungen im Vordergrund.

Wir sehen ein Schattenspiel.

Ein Junge mit nacktem Oberkörper.

Die Silhouette einer Frau im Vordergrund.

Wir sehen eine komplexe Straßenfotografie mit Steinfiguren und Menschen.

Eine Straßenfotografie mit dem überraschenden Element einer Kuh.

Ein Junge mit Pistole in der Hand.

Eine komplexe Straßenaufnahmen mit diversen Schatten.

Ein Junge balanciert einen Ball auf der Straße.

Eine Straßenaufnahmen mit drei verschiedenen Ebenen.

Eine Straßenfotografie aus Indien, auf der viele Personen zu sehen sind.

Eine Frau mit Kopftuch ist zu sehen.

Eine Straßenfotografie mit einem Mädchen im Vordergrund, das sich die Hände an die Stirn hält.

Eine lustige Straßenfotografie.

So schrieb ich den in Bangalore, Indien lebenden Fotografen an und hoffte auf eine Antwort. In der Zwischenzeit bekam ich heraus, dass er sowohl Teil des internationalen Kollektives Street Photographers als auch der indischen Gruppe That’s life ist.

Ein paar Tage später traf die ersehnte Nachricht aus Indien ein. Auf mein Nachfragen schickte mir der Straßenfotograf genügend Bildmaterial für diesen Artikel. In seiner Antwort schrieb er, dass es ihn antreibe, „in Verbindung mit der vielfältigen Kultur Indiens zu treten.“ Weiter fasziniere ihn der überschwängliche Reichtum an Farben auf Indiens Straßen.

Mit der Fotografie verfolge er zwei Ziele. Zum Einen wolle er das tägliche Leben normaler Leute dokumentieren. Zum Anderen hoffe er, die rasanten Veränderungen in Bangalore aufzuzeichnen und ein Buch daraus zu machen, wenn er die Chance dazu bekommt.

Und das wünsche ich ihm sehr. Denn seine manchmal skurrilen, komischen und witzigen Fotos haben es mir angetan – ich wäre der Erste, der einen Bildband kaufen würde.

Bis es soweit ist, folge ich ihm einfach weiter auf Flickr und freue mich über neue Fotos.

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