19. Februar 2014 Lesezeit: ~2 Minuten

Interpretieren statt repräsentieren

Ich fotografiere, weil ich denke, dass es ein Teil der menschlichen Natur ist, Mitmenschen seine Umgebung vorzustellen. Die Fotografie gibt mir eine Art Befriedigung, zum Teil von den finalen Bildern, aber auch vom kontinuierlichen Lernprozess.

Mein Interesse an der Fotografie begann vor ungefähr acht Jahren. Davor war ich lange Maler gewesen und kaufte mir irgendwann eine Kamera, um meinen Ausstellungskatalog abzufotografieren.

© Chris Friel

So machte ich Bekanntschaft mit einigermaßen guten Digitalkameras, aber im Speziellen die mit Live View begeisterten mich. Seither habe ich nicht mehr gemalt. Mein Hauptziel ist es, ein Foto aufzunehmen, das mir eine Woche später immer noch gefällt. Daran arbeite ich noch.

© Chris Friel

Ein weiteres Ziel: Mehr reisen. Bisher habe ich 150 der 196 Länder der Welt besucht und suche aktuell nach einem Sponsor, der mir helfen könnte, die restlichen Länder zu bereisen. Der Prozess des Fotografierens bedeutet für mich, so lange herumzulaufen, bis ich etwas Interessantes finde.

© Chris Friel

Da ich rot-grün-farbenblind bin, waren meine frühen Fotoexperimente schwarzweiß, da ich Angst davor hatte, mit Farbfotos alles zu vermasseln. Als ich feststellte, dass die Balance der Farben für mich keine Relevanz hat, wurde ich plötzlich fähig, damit zu experimentieren.

© Chris Friel

Die Techniken, mit denen ich arbeite, dienen dem Zweck, eine Szene zum Einen zu vereinfachen, zum Anderen aber auch zu interpretieren. Von daher habe ich mit unterschiedlichen Tilt-Shift-Objektiven fotografiert, um Teile des Fotos unscharf zu machen. Eine gezielte Kamerabewegung während Langzeitaufnahmen wirkt ganz eigen und seit Kurzem beschäftige ich mich mit Mehrfachbelichtungen.

© Chris Friel

Im Großen und Ganzen soll die Technik mir dabei helfen, eine Szene zu interpretieren, statt sie nur zu repräsentieren.

Techniken, die dem Betrachter keine emotionale Reaktion entlocken, sind für mich nicht wirksam. Und die Unmengen von Langzeitbelichtungen von Meereslandschaften lassen mich kalt.

Dieser Artikel wurde von Martin Gommel aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.

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