03. Januar 2014 Lesezeit: ~3 Minuten

Die Welt in Händen

Ich war sehr jung, als ich die Fotografie entdeckte. Mein Vater hatte diese Kamera, die er überall mit hin nahm, um unser Leben zu dokumentieren als ich ein Kind war. Das inspirierte mich sehr und ich erinnere mich, dass ich damals beschloss, genauso wie mein Vater zu werden. Ich wollte fotografieren.

© Xin Li

© Xin Li

Hattet Ihr jemals das Gefühl, Ihr haltet die ganze Welt in Euren Händen? Das fühlte ich, als ich meine erste Kamera bekam. Ich konnte damit die Zeit einfrieren, etwas ewig machen und eine komplett neue Welt erschaffen. Und das fühle ich immer noch, wenn ich meine Kamera in die Hand nehme.

Inspiriert werde ich von meiner Umgebung, der Kunst anderer Menschen und all den schönen Dingen, die ich täglich sehe. Aber meine eigenen Gedanken und Emotionen spielen die größte Rolle für mich. Ich versuche, mit meinen Bildern etwas zum Ausdruck zu bringen und hoffe, dass diese Gefühle auch beim Betrachter ankommen.

© Xin Li

© Xin Li

Neben der Dokumentation meines Lebens und den Bildern meiner Umgebung mache ich vor allem viele Selbstportraits. Sobald sich eine Idee in meinen Kopf gesetzt hat, nehme ich Stativ, Kamera und Selbstauslöser und nutze mich selbst als Modell. Das klingt ziemlich seltsam für einige Leute, aber für mich ist es irgendwie beruhigend und therapeutisch.

Meine Selbstportraits liegen mir sehr am Herzen, ich mache sie schon viele Jahre. Ich versuche, meine Bilder so persönlich wie möglich zu gestalten, auch deshalb stelle ich mich selbst vor die Kamera. Ich bin sicher, dass alle anderen, die diese Art der Selbstportraits machen, genau wissen, wovon ich rede. Es ist einfach etwas Wunderschönes.

© Xin Li

© Xin Li

Immer, wenn ich nach meinen Plänen für die Zukunft gefragt werde, weiß ich einfach nicht, was ich antworten soll. Ich studiere Film und ich liebe es. Ich möchte in Zukunft einfach etwas machen, das ich mag – wie filmen.

Ob das klappt, wird die Zeit zeigen. Vielleicht mache ich dann etwas ganz anderes als zu fotografieren und filmen. Vielleicht werden meine Träume nicht wahr. Aber was ich weiß, ist, dass ich die Fotografie immer habe und sie immer für mich da sein wird. Vielleicht nicht als Vollzeitjob, aber ich werde immer in der Lage sein, das zu tun, was ich liebe. Das reicht mir.

Dieser Artikel wurde von Katja Kemnitz aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.

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