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12. Oktober 2013 Lesezeit: ~3 Minuten

Bodybilder

Mallorca. Sommer 2013. Urlaub. Hotel All inclusive. Was habe ich da so gemacht? Natürlich war ich mit der Familie am Strand zum Baden. Aber mir fiel schon am ersten Tag der weit ins Mittelmeer reichende Anlegesteg auf. Und die Leute darauf, welche entweder zum Ausflugsschiff wollten, von dort kamen oder sich aus Langeweile dort herumtrieben.

Durch das Gegenlicht der Vormittagssonne sah man aber nur die interessante Grafik ihrer Silhouetten. Langweilige Urlaubsbilder, die keinen interessieren, habe ich natürlich auch fotografiert. Hier wollte ich aber etwas anderes machen.

Also ging ich an jedem Strandtag vormittags ein Stück ins hüfthohe Wasser und fotografierte die Leute auf dem Steg. Fototechnisch war es nichts Besonderes. Die kleine Nikon Coolpix P 7100, Zeitautomatik, JPG und etwas unterbelichten. Für speziell dieses Projekt hätte wahrscheinlich aber auch eine 100€-Knipse gereicht.

© Heiko Neubert

Die Spiegelreflex hatte ich dieses Mal nicht mit und sie wäre mir am Strand auch zu auffällig gewesen. Wichtig waren mir kurze Belichtungszeiten, weil ich ständig von den Wellen durchgeschüttelt wurde.

Eigentlich bin ich nicht der Typ, der einfach so ungefragt fremde Menschen fotografiert. Aber ich dachte mir, unter den vielen Badegästen mit Knipsen und Fotohandys falle ich sowieso nicht auf und es wird sich wohl kaum jemand auf den Fotos wiedererkennen.

Wenn dem so wäre, würde ich die Fotos hier auch nicht zeigen. Nur ein etwas älterer Herr schien mich vielleicht bemerkt zu haben, weil er auf einem Foto zu sehen ist, wie er mit erhobener Hand jemandem winkt.

© Heiko Neubert

Im Laufe des Urlaubs sammelten sich viele Szenen von Menschen, so wie sie sind und sich geben, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Dicke, dünne, große, kleine, alte, junge, Pärchen, Familien.

Ständig neue, spannende Körperformen und Begebenheiten. Leider verpasste ich die Szene, als jemand ein Fahrrad auf dem Steg schob, aber ich musste mich auch auf die Feuerquallen (?) im Wasser dicht neben mir konzentrieren.

Obwohl ich das ewig hätte machen können, bin ich wegen der ziemlich heißen Sonne immer nach knapp einer Stunde aus dem Wasser raus. Fortsetzen werde ich das Projekt vermutlich nicht, außer ich bin noch mal am gleichen Strand auf Mallorca. Derweil widme ich mich wieder fotografisch anderen Menschen: Frauen in weißen Kleidern und Männer in schwarzen Anzügen.

© Heiko Neubert

Mein Fazit aus diesem Projekt? Es muss nicht immer die Vollformat-SLR sein. Für mich persönlich finde ich es irgendwie cool, wenn die Technik in den Hintergrund tritt und mehr über die Bildinhalte gesprochen wird.

Und ich bin ein wenig vom Stil meiner üblichen Fotos abgekommen. Hätte ich eine Serie von zehn Sonnenuntergängen vom gleichen Platz aus am Mittelmeer fotografiert, wären diese wahrscheinlich hier nicht aufgetaucht. Mhm… oder doch?

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