01. Dezember 2012

Silhouetten in Bordeaux

Magali Kermaïdics Gegenlichtaufnahmen wirken so surreal, dass es beinahe unmöglich erscheint, ihre Fotos als nicht gestellt zu betrachten. Dabei handelt es sich eigentlich um ganz gewöhnliche Straßenaufnahmen, gewonnen im französischen Bourdeaux.

„Wie 99% aller meiner Bilder“, berichtet die Fotografin, „sind auch diese improvisiert. Das ist die Stärke der Straßenfotografie: Wir fangen Augenblicke ein. Das macht die Zeit so kostbar.“ Doch wie kam es zu den Bildern?

„Ich mag es, periodisch an diversen Projekten zu arbeiten. Letzten Winter hatte ich den Wunsch, speziell mit Gegenlicht zu arbeiten und so ging ich an einen der bekanntesten Orte in Bordeaux: Den „Miroir d’eau“. Er ist 3.450 m² groß und seine Granitplatten machen ihn zum größten reflektierenden Wasserbecken weltweit.“

Kein Wunder also, dass dies ein begehrter Ort ist, erst recht für Fotografen. „Die Menschen sind schnell begeistert von diesem Ort und zeigen das auch. Dazu ist es einfach, die Kinder zu fotografieren, ohne dass diese sich bedroht fühlen. Dazu das Neblige, perfekt.“

Kermaïdic berichtet, dass es für sie nicht einfach war, den richtigen Moment zu erwischen. Denn „Menschen, insbesondere Kinder, bewegen sich immer schnell und so ist es schwer, mich auf die Komposition vorzubereiten. Außerdem sind da so viele Leute, dass ich nicht den Überblick habe. Deswegen haben ich im Schnellfeuer fotografiert und zu Hause die besten Fotos ausgewählt.“

Und die sind es allemal wert, hier in groß gezeigt zu werden.

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