15. September 2012 Lesezeit: ~11 Minuten

Varieté: Unsere Auswahl Eurer Fotos

Gut, dass wir mal wieder ein Exposé gemacht haben. Und noch viel besser, dass Ihr wieder so fleißig mitgemacht habt, denn es gibt erneut frische Blickwinkel auf die Welt zu entdecken.

Wir haben in der Redaktion gemeinsam die Bilder und Geschichten herausgepickt, die uns auf verschiedene Arten am stärksten berührt haben. Beim Zusammenstellen war ich dann überrascht, dass bei den beliebtesten Bildern eine Handvoll Schwarzweißfotos ganz vorn liegt. Aber keine Angst, Scrollen lohnt sich, unten gibt’s auch ausgesprochen feine Farbbilder. Viel Spaß!

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Mango schrieb:

Vor ein paar Wochen habe ich nach Ewigkeiten mal wieder Aktbilder gemacht und als die Filme endlich entwickelt waren, hat mich vor allem dieses Bild gefesselt. Dass der verschwommene Bereich nicht zu viel und nicht zu wenig abdeckt, ist ein wunderbarer Zufall und zudem habe ich keine Ahnung, wie das genau entstanden ist. Dazu der leicht fehlerhafte Lichteinfall und ihr in sich gekehrter Ausdruck, gerade solche Zufallsbilder sind es, die in der Menge der klassischen und Man-sieht-alles-Akte für mich hervorstechen.

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Denny schrieb:

Dieses Foto ist in Ostdeutschland entstanden, in einem Dorf, in dem ich nicht einen einzigen Laden oder Geschäft gesehen habe. Dort, in einer ehemaligen Gaststätte, hängt dieses Waschbecken.
…und das Foto ist mit dem Handy geschossen. App: Vignette für Android

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Claudi schrieb:

Leider momentan in einem Kreativtief, daher ist mein letzter Upload echt lang her. Geschichte dahinter: Nach einem wunderschönen Tag in den Schweizer Bergen landete ich mit einer Freundin zum Abschluss und pünktlich zum Sonnenuntergang am Bodensee. Auch wenn ein anderer Betrachter die Stimmung anders wertet, für mich beinhaltet dieses Bild die Stimmung des ganzen Tages und letztendlich die Ruhe zum Abschluss.

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Sabine schrieb:

Vor Kurzem bekam ich von meinem Freund einen Strauß weiße Rosen geschenkt. Meistens lassen bei mir Rosen nach nur ein paar Tagen in der Vase den Kopf hängen, bis ich sie zum Trocknen aufhänge, denn wegwerfen möchte ich sie nicht. Rosen haben die Eigenschaft, dass sie getrocknet auch nach vielen Monaten noch duften, genauso wie z.B. Lavendel.

Ich wollte ein Selbstportrait mit einer weißen Rose in meinem Mund machen – das war die Idee. Eigentlich hatte ich den Plan, dass alles von vorn gezeigt wird. Nach den Aufnahmen erschien mir allerdings das Foto von der Seite am geeignetsten. Es bekam den Titel ‘Talisman’, was eine Art Glücksbringer ist. Ein fast unvergänglicher Glücksbringer, sofern man ihn mit dem Duft der Rosen verbindet.

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Dennis schrieb:

Dieses Foto ist entstanden in einer wunderbaren, klaren Nacht am Stellisse (2500m über NN) in der Nähe von Zermatt. Am Abend war es noch ziemlich windig und ich habe schon befürchtet, dass ich keine sauberen Reflexionen des Matterhorns im See bekomme, aber mit zunehmender Dunkelheit ist es dann auch ruhiger geworden.

Zum Technik: Hier wurden 95 Fotos (jeweils 30 Sekunden belichtet) in Photoshop-Layern (Modus „Lighten“) übereinander gelegt. Durch die abnehmende Opazität enstand der „Sternschnuppeneffekt“. Ursprünglich waren diese Fotos für ein Timelapse-Video gedacht, aber ich dachte, es wäre ganz nett, sie auch in einem Bild zusammenzufassen. Das Rauschen im Bild war leider unvermeidlich bei ISO 1600 mit meiner 60D.

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Michaela Kirchem schrieb:

Da ich bisher nur digital unterwegs war, ist die Lernkurve mit einer Leica M2 extrem steil. Das Foto zeigt die Krähen von Blackheath hier in London. Wann und wie das Foto entstanden ist, weiß ich schon gar nicht mehr.

Die vier Filmrollen lagen schon seit über einem Jahr in meinem Regal und diese Woche fand ich endlich einen Laden hier in London, der noch „wie früher“ 35mm-Filme entwickelt und das auch noch zu einem erträglichen Preis. Gestern holte ich die Ergebnisse ab. Das Gefühl, wenn man die Tüte mit den Negativen in der Hand hält und sich auf’s Aufmachen freut, ist immer noch dasselbe.

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Christopher Wesser schrieb:

Eigentlich wäre um ein Haar ein anderes Foto mein „letztes Foto“ gewesen, aber nachdem ich gestern dieses lange geplante Shooting hatte, waren wir beim anschließendenen Anschauen der Bilder so begeistert, dass ich mich noch um 3 Uhr nachts an den Rechner gesetzt hatte, um wenigstens noch ein Foto bearbeiten und vorzeigen zu können.

Es hat gelohnt, das Modell war total begeistert, so schnell schon ein Ergebnis zu bekommen und ich konnte natürlich um so besser schlafen. ;) Außerdem war ich in letzter Zeit immer sehr unzufrieden mit der Leistung, die ich so gebracht habe. Dieses Ergebnis ist das erste seit Langem, von dem ich wieder absolut überzeugt bin und das genau so geworden ist, wie es geplant war. Glücklicherweise bin ich letzter Zeit wirklich mit talentierten Models gesegnet…

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Roland Krinner schrieb:

Jökulsárlón, Austurland, Island, 31.08.2012

Wo die Gletscherlagune ins Meer fließt, werden einige Eisbrocken wieder auf den schwarzen Vulkanstrand gespühlt. Ein oft gesehenes Motiv, hier meine Interpretation davon.

Kamera: Nikon D3s
Objektiv: Nikon AF-S Nikkor 16-35mm 1:4G ED VR

Schneider-Kreuznach B+W Graufilter 64x F-Pro 106

Mehr davon gibt’s hier: http://www.alongwayround.de/reisen/island-2012.php

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Tom Vetterl schrieb:

Also, ich studiere seit sieben Monaten an einer Universität in Malaysia. Während meiner dreiwöchigen Semesterferien im Mai bin ich durch das malaiische Sultanat Sabah auf der Insel Borneo gereist und habe dort viele interessante Menschen kennengelernt und verrückte Sachen erlebt.

Die Frau auf dem Foto gehört zu einem Dorf in der Nähe Kota Kinabalus, wo noch alte Kopfjäger-Stämme leben und war so freundlich, sich fotografieren zu lassen. Meinen Kopf habe ich aber noch. ;)

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Ralph Gräf schrieb:

Ich war Anfang August in der Gluthitze Zentralspaniens auf einer Reise in die persönliche Vergangenheit und komme jetzt erst dazu, die Bilder zu bearbeiten. Ich fuhr kreuz und quer durch die Mancha und war fasziniert von der Kargheit der Landschaft, die durch den wolkenlosen Himmel und die abgeernteten Felder noch verstärkt wird. Typisch für diesen Landstrich sind einzeln stehende Bäume in den Getreidefeldern. Die Farbgebung mit dem Crossfilter passt für mich gut zu 40°C Hitze.

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Marc vm schrieb:

Entstanden ist das Ganze bei einer weiteren spontanen Fotosession mit Aline. Wir haben recht locker mit wenig Licht, ’ner Holga, ’ner 350er Land Camera und Instant-Film herumgespielt.

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Benjamin König schrieb:

An einem der zuletzt heißen Sommertage hat die Freiwillige Feuerwehr des Ortes ihre Wasserschläuche am Sportplatz aufgebaut, um der jungen Fussballmannschaft etwas Spaß und Abkühlung zu verschaffen. Die Kinder hielten dabei ihre Trikots direkt an die Düse und feuerten sie somit ab.

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Gerald schrieb:

Vor einigen Jahren habe ich auf dem Dachboden ein altes Familienalbum meiner Urgroßmutter gefunden. Darin war auch ein Foto meines Urgroßvaters als er mit 22 Jahren in den Krieg geschickt wurde. Er kam leider nie mehr nach Hause.

Dieses Jahr habe ich herausgefunden, dass er am Kriegerdenkmal in Graz begraben ist. Das Foto habe ich an diesem Kriegerdenkmal aufgenommen und es ist meinem Großvater gewidmet.

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Ronny Werner schrieb:

Eine alte sich in der Insolvenz befindende Fabrik. Arbeitsplätze, als wenn es ein Morgen gäbe. Diese Stimmung vor Ort war gespentisch und faszinierend zugleich. Folgende Aufnahme meiner Serie „Was es ist“ ist mein persönlicher Favorit. Eine kleine Kaffeeecke, Tassen, ein Tablett, Würfelzucker – Dinge für eine kleine Pause, eine Zusammenkunft unter Kollegen.

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Julia schrieb:

Ich habe morgens ziemlich schönes Licht in meinem Zimmer, hatte aber nie die Muße, mal früh aufzustehen (Studentin und Semesterferien, bedarf denke ich keiner weiteren Erklärung), um mal Fotos damit zu machen. Das Foto ist in einer sehr lästigen Hausarbeitenphase entstanden, als ich wegen des ganzen Stresses einfach nicht richtig schlafen konnte.

Also bin ich einfach mal morgens, als ich mich nur noch im Bett rumgewälzt habe, aufgestanden und habe Fotos gemacht. Das Ganze hat nur ein paar Minuten gedauert, alles im Halbschlaf und ohne mir wirklich Gedanken über das Ergebnis zu machen. Ich mag, was dabei sehr intuitiv herausgekommen ist.

Mir fällt es normalerweise schwer, Umgebungen, in denen ich Portraits schieße, so zu akzeptieren wie sie sind, es muss immer alles aufgeräumt sein und gleichzeitig stört mich das Aufgeräumte hinterher in den Bildern. Ist hier nicht so, ich habe ja nicht nachgedacht. :) Und ich mag die ganze Atmosphäre, die Blau- und die Gelbtöne passen gut zu der Morgenstimmung, wie ich sie erlebt habe. Danach konnte ich gut schlafen.

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Parabold schrieb:

Familienurlaub an der Ostsee – nicht gerade ein Mekka für minimalistische Architekturmotive. Auf einen Ausflug nach Rostock-Warnemünde nahm ich trotzdem die Kamera mit. Zum Glück. Denn die ehemalige DDR-Edelabsteige Hotel Neptun entpuppte sich als ausgesprochen fotogen. Das Ergebnis seht Ihr hier.

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Resa Rot schrieb:

Das Mädchen hinter der Gardine.

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lenablue schrieb:

Mein Bild entstand sehr spontan. Ich liebe Fotos von früher und verwahre meine Lieblingsfamilienbilder in einer blauen Fotobox auf. Da kann man einfach mal eines rausfischen und und eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit machen. Dieses Gefühl wollte ich in einem Foto festhalten. Mein Vater hält das Foto meiner Mutter (leider lebt sie nicht mehr), die mich auf dem Arm hält.

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Marc Böttler schrieb:

Mein zweijähriger Sohn ließ sich nicht davon abbringen, die Einfahrt der Tiefgarage näher zu untersuchen. Da ich ein verantwortungsvoller Vater sein will, folgte ich ihm natürlich in die urbane Höhle. Etwas weiter drinnen bemerkte ich den schönen Lichteinfall und zückte mein Smartphone – Glück gehabt.

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difridi schrieb:

Ein wunderschöner Sommerabend im Mauerpark in Berlin. Das letzte Foto meines diesjährigen Berlinbesuchs. Ich hatte noch gar keine Lust, wieder nach Hamburg zurückzufahren, aber der Zug war leider gebucht.

Das Foto entstand ganz spontan – eigentlich war die Kamera schon eingepackt, aber irgendwie wollte ich die Stimmung dieses Sommerabends noch festhalten.

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Philipp schrieb:

Mein liebstes Thema in der Fotografie ist die Architektur. Beim Fotografieren in Innenräumen richte ich dazu sehr gern mal den Blick nach oben, in Treppenhäuser oder Lichthöfe. Bei Außenaufnahmen vernachlässige ich solch steile Perspektiven meistens. Nicht jedoch beim Militärhistorischen Museum in Dresden. Dessen grauer, keilförmiger Neubau bietet sich förmlich an für grafische Spielereien, bestenfalls vor stahlblauem Himmel. Und genau das zeigt mein Foto.

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phototobi schrieb:

Aus einer der letzten Serien, die mit einem meiner neuen Lieblingsfilme (Lucky SHD 100) entstanden sind. Dazu kommt, dass dieses Jahr im Zeichen der selbstgebrauten Entwickler steht. Entwickelt in paRodinal 90min 1+100 Stand. Und es ist echt der Hammer. Das Zeug aus Paracetamol ist wirklich wie der Klassiker schlechthin.

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Wir hoffen, Ihr habt auch einige tolle Fotos bei diesem Exposé und Varieté für Euch entdecken können oder sogar selbst eines ins Rennen geschickt. Verratet uns gern Eure Favoriten in den Kommentaren – auf geht’s!

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