09. August 2012

N.4550 – Rødland

N.4550 – Rødland, ein stilles Plätzchen Erde. Nichts stört die Idylle.
Ich kann meinen Gedanken Raum lassen.
Buchstabe für Buchstabe frisst sich Gedachtes auf weißes Pergament:

Ich öffne die Augen, Wind schlägt mir ins Gesicht. Salz legt sich beschwerend auf meine klammen Lippen.
Sechs Stunden werden es sein. Wasser.

Ich kann gerade den Nebel erkennen, der sich morgens über die mich umkreisenden Felsformationen wirft.
Sie graben sich, fast majestätisch, aus dem kalten Blau in den stählernen Himmel empor.
Keine Wolke traut sich, die Spannung zu zerreißen. Unwirklich, aber real.

Das Jetzt.
Sein.

Angst, darüber nachzudenken. Zu fremd der Schein. Immer noch Nebel
im Grün, im Blau. Sehe einen Menschen – klein. Sehe ein Boot – klein.

Blick schweift ab.
Regen.

Müdigkeit, Seelenleere. Die Gedanken treiben ab, schwimmen wie blankgeschliffenes Holz,
angetrieben durch bloßes Wehen, das die Seele mit aus dem Körper zieht.

Sie fliegen lässt.
Sie niemals weilen lässt.

So erstarrt nun die Welt, umsäumt von Strängen.
Zurückgezogen, ausgeblichen.
Ziehen Linien weiße Spuren wo einst war Grün.

Höre nichts.
Sehe nichts.

Ich folge dem kargen Strom, vorbei an Bodenlosem.
Erdrückt vom Wandel verstummt auch das Blau. Der Nebel weicht.

Halte ein.
Werde Eins.

Der Himmel färbt sich.
Eine Explosion der Sinne im monochromen Raum.

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