29. Juni 2012 Lesezeit: ~2 Minuten

Michael G. Magin

Michael G. Magin lernte ich im Sommer 2008 kennen. Mit der Bahn fuhr ich in Richtung Mannheim und je näher ich meinem Ziel kam, umso beschaulicher wurde die Umgebung. Im kleinen rheinlandpfälzischen Schifferstadt gelangte ich über mehrere enge Gässchen schließlich zu Michaels Haus und war unglaublich aufgeregt.

Seine Fotos kannte ich aus dem Internet und sie beeindruckten mich stark. Von den Portraits ging eine Klarheit und Ehrlichkeit aus und nun sollte ich in einem ebensolchen Portrait festgehalten werden. Wie genau, das wusste ich nicht, denn Michael wollte mich erst kennenlernen. Für ihn ergeben sich die Bilder im Umgang mit den abzubildenden Menschen.

Umso irritierter war ich, als er mit seiner Hasselblad nur exakt einen Film belichtete. 12 Bilder von vier Bildideen. Dabei stand ich für jedes der Bilder lange still und er korrigierte meine Posen zentimetergenau. Nur 12 Bilder – das war für mich absolut ungewohnt. Ich dachte, er findet mich furchtbar und uninteressant.

Bei einer leckeren selbstgemachten Pizza unterhielten wir uns dann und er erklärte, dass dies keinesfalls so ist. Ein Film reicht ihm einfach. Und als ich wieder zu Hause war, bekam ich tatsächlich vier sehr gute Bilder digitalisiert zugeschickt. Mit dabei war eines meiner Lieblingsfotos noch bis heute: Ich mit einem Vorhang aus meinen nassen Haaren.

Nach einem weiteren Besuch bei Michael kann ich nur bestätigen: Ein Film reicht. Das Arbeiten mit Michael ist konzentriert und präzise. Er gibt einem das Gefühl, dass er sehr genau weiß, was er tut und das sieht man, denke ich, auch seinen Bildern an.

Michaels Bilder haben sich in den letzten drei Jahren weiterentwickelt. Nach wie vor nutzt er hauptsächlich das quadratische Motiv, arbeitet analog und digital. Seine Bilder findet man auf seiner Homepage und kann sie auch auf Flickr oder Facebook verfolgen.

Und wer seine Fotos nicht auf dem Monitor sehen möchte, hat jetzt auch die Gelegenheit, seine erste Ausstellung zu besuchen. Gezeigt werden vom 22. Juli bis zum 11. August 2012 ausgewählte Arbeiten unter dem Titel „For your eyes only“ in der Galerie für zeitgenössische Kunst Up Art in Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz.

UP ART Galerie & Edition
Im Meisental 51
67433 Neustadt

Ähnliche Artikel