26. März 2012 Lesezeit: ~3 Minuten

A Winter’s Tale

Manchmal habe ich das Gefühl, deutsche Peoplefotografen sind eine kleine Gemeinschaft, in der jeder jeden kennt. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich den mir bisher unbekannten David Pinzer aus Dresden entdeckte.

Ich stieß auf ihn durch ein Making-Of von Mario von Endeffekt, der David bei einem Fashion-Shooting im Wald begleitete. Die dabei dokumentierte Fotoserie „A Winter’s Tale“ hat mir so gut gefallen, dass ich sie Euch vorstellen möchte.

„Zwei junge Frauen in prächtigen weißen Kleidern vor der Kulisse kahler graublauer Buchen und roten Laubs. Dieses Wintermärchen ist eine Mischung aus Fashion, Fantasy und Barock“, beschreibt David selbst seine Serie.

Die Bilder sind auf jeden Fall märchenhaft und jedes erzählt eine kleine Geschichte. Und genau das ist David bei seiner Arbeit wichtig. „Die Bilder müssen etwas haben. Sei es die Farbe, sei es die Geschichte, das Dargestellte, Mimik und Gestik; auf die Details kommt es an“, betont David im Video.

Die Mädchen schauen nicht stur in die Kamera, sondern spielen mit ihrer Mimik, schauen erstaunt oder lachen (fast hörbar) laut. Genau das gefällt mir an den Bildern sehr, sie wirken echt und ich spinne mir die Geschichte weiter.

Das für solche Fotos ein gutes Konzept und viel Vorbereitung nötig war, sieht man den Bildern an. Und bedenkt man, dass sie an einem kalten Dezembertag entstanden, ist sie auch unabdingbar. Beteiligt waren die Maskenbildnerin Judith Kröher, mit der David schon oft zusammengearbeitet hat und die zwei Modelle Fee und Caro. Die Kleider wurden von Calesco Dresden zur Verfügung gestellt.

Zu dem Buchenwald hat David eine persönliche Verbindung, schon als Kind spielte er dort oft. Als die Idee eines Wintermärchens Gestalt annahm, wusste er daher sofort den richtigen Platz dafür.

Trotz Vorbereitung lässt David bei seinen Shootings aber auch gern zufällige Ideen und Möglichkeiten mit einfließen. Als eine Frau mit Pferd am Set vorbeiging, wurde sie kurzerhand angehalten und ihr Pferd für einige Aufnahmen vor die Kamera gestellt.

Während wir Einzelbilder machten, wollte das Pferd immer wieder kuscheln, trat auf die Schleppe des Kleides und rieb seine grasgrüne Schnodderschnauze schön über die Spitze des Kleides… die Reinigung war dann preisintensiv. Aber wir haben ein schönes Bild machen können und das ist das, was zählt!

Die etwas kühle Bildstimmung der Bilder passt schön zum Wintermärchen. David hat dafür bei der Bildbearbeitung die Farbtemperatur runtergesetzt. Er arbeitet viel mit Teiltonung und hat bei den Fotos etwas Gelb in die Lichter und Violett in die Schatten gemischt.

Meist nehme ich ein Bild als „Dummy“ und probiere zunächst aus einer Sammlung von mir angelegter Einstellungen, stimme sie dann auf die Serie ab, bis sie mir gefallen und übertrage sie danach auf die weiteren Bilder. Und dann kommt das Feintuning jedes einzelnen Bildes, von der Hautretusche bis zu Kontrast, Farbtonung und Schärfung.

Die gesamte Serie findet Ihr auf Davids Homepage. Zum Abschluss noch das besagte Making-Of:

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