Colorful Dreaming
21. Februar 2012 Lesezeit: ~5 Minuten

Die Redaktion stellt sich vor: Michael Breitung

Vorwort: Martin Gommel

Ich freue mich sehr darüber, dass sich heute Michael Breitung als der Teil der Redaktion den Lesern vorstellt. Im April 2011 hatte ich zum ersten Mal E-Mail-Kontakt mit Michael und wir brachten den ersten Artikel an den Start, der vielen unter dem Titel Landschaftsfotografie: Planung und Glück noch gut in Erinnerung sein wird.

Schon kurze Zeit danach nahm ich wieder Kontakt mit Michael auf, ob er sich vorstellen könnte, öfter bei uns zu publizieren, was er mit einem „das muss Gedankenübertragung sein“ erwiderte und so folgten weitere Artikel, wie sein Reisebericht über Schottland.

Heute gehört Michael zur Redaktion und hat uns allen mit seiner nüchternen, direkten Art schon häufig ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Diese findet sich bei genauerer Betrachtung auch in seinen Artikeln wieder – und das ist etwas, was ich an Michaels Art zu schreiben sehr schätze.

Außerdem bin ich froh, einen Landschaftsfotografen „im Boot“ zu haben, der auf solch hohem Niveau fotografiert, da ich mich ja selbst über die Jahre hinweg von diesem Genre entfernt habe. Michaels Sichtweisen und Fähigkeiten bringen da immer wieder frischen Wind in die gute Stube und so überreiche ich nun das Wort direkt an ihn.

Michael Breitung - photo by Dennis Fischer -> http://www.dennis-fischer.com/

Nun bin ich ja schon ein paar Monate im KWERFELDEIN-Team dabei und habe auch bereits einige Artikel geschrieben und betreut. Genau, ich bin der, der gerne auf Reisen oder bei Wanderungen durch die Berge mit Lee-Verlaufsfiltern in die Sonne fotografiert.

So richtig vorgestellt habe ich mich aber noch nicht. Und während ich hier so die ersten Zeilen tippe, merke ich auch, warum das so ist. Es ist gar nicht so einfach, über sich selbst zu schreiben. Jedenfalls geht es mir so. Deshalb fange ich mal ganz pragmatisch mit ein paar grundlegenden Informationen zu mir an und schaue dann, wo mich meine Gedanken hintreiben.

Ursprünglich komme ich aus der hessischen Rhön. „Nahe der Wasserkuppe“ beschreibt es ganz gut, denke ich. Zum Ende meines Elektrotechnik-Studiums hat es mich nach Erlangen gezogen, wo ich nun seit sechs Jahren meinen Beruf als Software-Entwickler ausübe. Ich habe Spaß daran, Sachen auf den Grund zu gehen und Probleme zu lösen. Und davon gibt es im Programmiereralltag genug: „Warum stürzt das Programm gerade jetzt wieder ab?“

Ein gewisser Hang zur Perfektion ist dabei auch vorhanden. Ich mag keine halben Sachen. Und irgendwie spiegelt sich das auch in meiner Fotografie wider.

Priest Cove Panorama

Die Fotografie – oder bei mir treffender: die Landschaftsfotografie – begleitet mich erst die letzten 10% meines Lebens. In diesen drei Jahren habe ich sehr viel Zeit darin investiert, herauszufinden, wie meine Fotos aussehen sollen.

Ich mag Landschaftsfotografie, die unseren Planeten in perfekter Schönheit darstellt. Ein bisschen ist das Träumerei, vor allem in der heutigen Zeit. Aber warum nicht auch mal der Realität entfliehen? Ich bin immer auf der Suche nach dem perfekten Moment, dem magischen Licht, das eine weite Landschaft formt, nach Szenen, die fast schon surreal wirken. Einige davon könnten durchaus Schauplätze in den High-Fantasy-Büchern sein, die ich so gern lese.

Colorful Dreaming

Zufrieden bin ich dabei selten, vor allem nicht mit unbearbeiteten Fotos, wie sie aus der Kamera kommen. Das zeigt einfach nicht das, was ich erlebt habe, es wirkt irgendwie leblos. Den Fotos Leben einhauchen ist das, was ich in der Bildbearbeitung mache. Die Fotos sollen bei mir und vielleicht auch bei anderen ähnliche Gefühle und ein ähnliches Staunen hervorrufen wie im Moment der Aufnahme selbst.

Dafür verstärke ich auch gerne mal Farben und Kontraste. Die Frage, ob das Ergebnis natürlich ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Jeder Mensch nimmt seine Umwelt anders wahr und somit gibt es meiner Meinung nach auch kein allgemein gültiges Maß dafür, wann ein Foto natürlich ist. Während der Bildbearbeitung steht deshalb bei mir die Wirkung des Fotos im Vordergrund und weniger eine naturgetreue Abbildung des Gesehenen.

Hovs Hallar

Seit ein paar Monaten schreibe ich nun auch gelegentlich. Es fühlt sich manchmal noch ein bisschen komisch an. Ich stehe selbst noch am Anfang meiner Fotografie und sammle Erfahrungen. Da ist es etwas eigenartig, wenn ich anderen dann Tipps gebe.

Deshalb versuche ich, in meinen Artikeln lieber zu berichten. Davon, wie ich an Sachen herangehe, auf welche Probleme ich bei der Landschaftsfotografie stoße und wie ich versuche, sie zu lösen. Es sind Erfahrungen. Da ich mir mein fotografisches Halbwissen selbst erarbeitet habe, kann es durchaus sein, dass meine Herangehensweise nicht immer das Optimum darstellt.

In dem Fall bin ich für Hinweise dankbar und ich auch ein Freund von konstruktiver Kritik. Am meisten freue ich mich, wenn ein Austausch stattfindet. Erst dadurch wird ein Artikel komplett.

Grand Canyon

Ich glaube, ich habe jetzt genug erzählt und hoffentlich nicht zu viel. Zum Abschluss dieser kleinen Selbstvorstellung möchte ich mich noch für das bisher zahlreiche Feedback zu meinen bisherigen Artikeln bedanken. Es hat mir Sicherheit gegeben und mittlerweile fällt mir das Schreiben schon viel leichter als noch bei meinem ersten Artikel hier. Es macht auf jeden Fall ’ne Menge Spaß!

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