07. Dezember 2011 Lesezeit: ~2 Minuten

Purée de pois

Beginn der siebenundvierzigsten Kalenderwoche dieses Jahres war Karlsruhe streckenweise völlig verändert, denn ein dicker Nebel hatte sich über die Stadt gelegt, zwischen Häusern und Wäldern breitgemacht. Da ich sowieso eine kleine Fototour geplant hatte, schnallte ich morgens die Kamera um, machte mich schnell auf und bewegte mich in Richtung Stadt.

Allerdings ließ der Nebel mit jedem Schritt in Richtung Stadtmitte nach. So bog ich am Unigelände zum Schlosspark ein, der von einem großen Wald umgeben ist. Dort hielt ich mich drei Stunden lang auf und fotografierte „was das Zeug hält“, da ich mir unsicher darüber war, wie lange der helle Schleier bleiben würde.

Mein fotografisches Ziel war wie immer, die Stimmung einzufangen und wenn möglich, irgendwo im Bild ein Menschlein zu platzieren. Dieses Platzieren ging natürlich nicht manuell von Statten, sondern ich habe an vielen Stellen einfach gewartet. Und gewartet. Und gewartet. Bis jemand mit dem Rad in meinen Rahmen, respektive Sucherbild fuhr oder keuchend hineinjoggte.

Da ich auf dem Sensor ein Staubkörnchen hatte und im Bild so viel Schärfe wie möglich haben wollte, musste ich im Nachhinein den schwarzen, kleinen Kreis herausstempeln – was man eigentlich nicht bemerken sollte, wenn man von diesem Umstand nichts weiß.

In Lightroom machte ich außerdem ein Experiment, wie ich es in den letzten Wochen häufig getan habe. Nachdem ich die Serie in monochromer Gestalt finalisiert hatte, versuchte ich mich an selbigen Fotografien in Farbe. Außerdem war ich erstaunt, dass die Farbfotos wesentlich präziser ausstrahlten, wie ich den Nebel darstellen wollte.

Einen Schwarzweiß-Farbe-Vergleich werde ich aber nicht publik machen, denn für mich ist die Reihe in Farbe besser. Es ist das erste Mal seit einem Jahr, dass ich eigene Farbfotos im Magazin veröffentliche. Es fühlt sich noch ungewohnt, aber trotzdem gut an.