24. November 2011 Lesezeit: ~6 Minuten

Tipps: Fotokalender erstellen

Weihnachten, Jahreswechsel – zusammen der klassische Anlass, sich oder andere mit einem Kalender zu beschenken. Die perfekte Gelegenheit, einen Rückblick auf das eigene fotografische Schaffen des letzten Jahres zu werfen. Und einen Kalender mit den eigenen besten 12 Bildern zu füllen.


Modell: Sylwia

Das sind schon die Gründe, warum es mir jedes Jahr wieder Spaß macht, einige Zeit zu investieren, um einen Kalender zusammenzustellen. Das Gefühl, mich im vergangenen Jahr fotografisch mal wieder nicht weiterentwickelt zu haben, verfliegt schlagartig, wenn ich die Fotos für den Kalender auswähle.

Fotos auswählen

Denn plötzlich kann ich mich kaum entscheiden, welche Bilder rein sollen. Mehr als 12 erscheinen wichtig, wunderschön oder sind bei den Betrachtern gut angekommen, wenn ich anfange, mich zu erinnern und gedanklich noch einmal in die Situationen eintauche, in denen die Fotos entstanden sind.

Wie also entscheiden? Eine Hilfe: Für wen ist dieser Kalender? Für die eigene Verwandtschaft, für Freunde, für sich selbst oder zum Verkauf für Bewunderer Eurer Arbeiten? Ich habe mich am Ende für eine Mischung entschieden: „Publikumslieblinge“ erhalten in meinem Kalender ebenso einen Platz wie Bilder, die mir selbst am Herzen liegen, aber irgendwie nicht genug Aufmerksamkeit bekommen haben.

Um die Auswahl der Kandidaten weiter einzuschränken, kann es auch sinnvoll sein, sich selbst formale oder inhaltliche Vorgaben zu machen. Insbesondere, wenn man verschiedene Sujets und Stile abdeckt, sorgt für Einheitlichkeit oder ein Thema: Nur Schwarzweiß oder nur Farbe, nur analog oder nur digital, nur Portraits oder nur Landschaften…


Modell: Sebastian

Format, Größe und Layout

Aber halt, eigentlich haben wir mit der Bildauswahl schon den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht. Denn damit ein Kalender funktioniert, braucht er auch außerhalb der Fotos Einheitlichkeit: Überlegt Euch, welche Größe und welches Format Ihr möchtet.

Ich konnte mich nicht entscheiden und habe am Ende zwei Größen und zwei Formate angelegt. In sich sind die beiden Kalenderformate dann aber wieder einheitlich. Auch das Kalendarium sollte auf jedem Blatt die gleiche Position und Größe bekommen, es bildet den roten Faden zwischen den einzelnen Bildern.

An diesem Punkt lohnt es sich, schon einmal einen Blick in die Angebote verschiedener Anbieter für Fotokalender zu werfen. In den meisten Fällen gilt es, einen Kompromiss aus Druckqualität, angebotenen Formaten und dem Preis zu finden. Vom kleinen Tischkalender für 5€ bis zum A2-Wandkalender mit echten Fotoabzügen für 100€ ist alles dabei.

Bei den meisten Anbietern kann man seinen Kalender per Software oder Online-Gestalter mehr oder weniger benutzerfreundlich zusammenstellen, aus verschiedenen Stilen und Größen für das Kalendarium wählen und so viele andere Einstellungen vornehmen, dass man das Layout seines Wunschkalenders am besten schon im Kopf hat, bevor man anfängt, damit man zielgerichtet arbeiten kann.


Modell: Tami

Da mir die meist tabellarischen Kalendarien nicht gefallen, habe ich mein Kalendarium am Ende selbst angelegt und per CorelDraw direkt auf den Fotos eingesetzt. In der Kalendersoftware blende ich dann das Kalendarium aus, sodass nur mein eigenes sichtbar ist. Bei dieser Variante ist hohe Sorgfalt angesagt, damit sich kein Fehler im Kalendarium einschleicht!

Reihenfolge festlegen

Wenn ich mir Format, Layout und meine Wunschbilder zusammengestellt habe, kommt für mich nach der Auswahl der Bilder der zweite schwere Schritt: Die Reihenfolge. Ich versuche immer, zwischen der Bildstimmung und dem Monat, den das Bild illustriert, eine Verbindung herzustellen.

Da ich im Winter weniger Fotos mache als im Rest des Jahres, muss ich dabei etwas assoziativ sein und mich in die Stimmung meiner Bilder stärker hineinfühlen und versuchen zu vergessen, in welcher Jahreszeit ich sie aufgenommen habe. So landet schon einmal ein Foto aus dem Januar im Juli, aber die Stimmung passt.

Jetzt wird es konkret, also der Kalender zusammengestellt und zum Drucken geschickt. Dazu im Folgenden noch einige Tipps aus der Erfahrung mit verschiedenen Anbietern für Fotokalender.


Modell: Youngung

Kalender drucken lassen

Insbesondere, wenn Ihr mit einen nicht kalibrierten oder in der Farbwidergabe nicht besonders guten Monitor arbeitet, nutzt von den Druckanbietern angebotene ICC-Profile, Möglichkeiten zum Softproof oder sogar einen kostenlosen Testdruck, um die Farbdarstellung zu optimieren.

Beachtet beim Vorbereiten der Fotos die Größenangaben des Druckanbieters und rechnet Eure Fotos selbst auf die richtige Größe herunter – aber niemals herauf, das macht den Druck nur unscharf. Beachtet auch die Angabe, wie viel Platz am Rand als Puffer dient, um ungünstige oder zu enge Anschnitte zu vermeiden.

Beobachtet und nutzt Rabatte der Druckanbieter gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit. Mit weiteren Rabatten durch Aktionsgutscheine, Mengenrabatt und zum Teil pauschale Rabatte für Wiederverkäufer spart Ihr weiteres Geld.


Modell: Sarah

Prüft Eure gelieferten Kalender im Tageslicht genau: Gibt es Farbstiche, insb. bei Schwarzweißfotos? Brechen die Lichter aus oder saufen die Tiefen ab? Stimmt die Schärfe? Sind die Schnittkanten sauber und das Papier ohne Kratzer?

Solltet Ihr mit den gedruckten Kalendern nicht zufrieden sein, kommuniziert mit dem Druckanbieter, um den Fehler – sofern er bei Euch liegen kann – auszumerzen bzw. reklamiert Verarbeitungsfehler sofort, damit es nicht später böse Überraschungen gibt.

Ich war bisher leider mit keinem Anbieter vollkommen zufrieden und die Druckqualität kann sogar von Bestellung zu Bestellung variieren, daher ist ein bisschen Glück dabei. In unserer letzten Umfrage zum Thema Druckanbieter findet Ihr einige Leserempfehlungen für Anbieter, die auch Kalender drucken.

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Viel Spaß beim Zusammenstellen Eurer Fotos zu einem Kalender!

Hier könnt Ihr meinen Kalender ansehen oder für Eure Wand bestellen.

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