22. Januar 2011 Lesezeit: ~2 Minuten

Umgang mit Farben bei der Bildbearbeitung

Am liebsten mache ich traumartige Bilder. Deshalb nutze ich auch viel Nachbearbeitung, denn sie ermöglicht mir die Realität in eine neue Welt umzuformen. Echte Manipulationen, also externe Elemente nachträglich meinen Bildern hinzuzufügen, versuche ich allerdings zu vermeiden. Selten kommt es jedoch vor.

Ich arbeite ausschließlich mit Gimp und nutze meist die selben Tools. Meine Bearbeitungen basieren auf Farbveränderungen mit den „Kurven“-Werkzeugen (klick auf “colors” und dann “curves”). Das folgende Bild habe ich ausschließlich mit diesem Werkzeug bearbeitet.

Ich habe keine feste Technik und bearbeite nach Gefühl. Ich manipuliere nacheinander die rote grüne und blaue Kurve; schließlich die „value“-Kurve, um alles anzupassen. Das ist schnell und einfach. Man muß nur etwas experimentieren und es zu nutzen wissen. Für das obige Bild habe ich kalte Farben (blau und grün) gewählt, um die schwermütige Stimmung des Fotos zu betonen.

Für das folgende Foto habe ich im Gegensatz dazu die Farben Gelb und Orange genutzt, um ein warmes Gefühl schaffen.

Wie man sehen kann, mußte ich in diesem Bild noch einige störende Elemente entfernen. Dafür habe ich den klassischen Kopierstempel genutzt, der einige Teile des Bildes auswählt, diese auf das unerwünschte Element kopiert und es somit verschwinden lässt. Ich entferne oft störende Dinge, die das Auge ablenken. Hier war es das Armband, weil es dem Bild, der Stimmung, dem Sinn nichts hinzutut.

Ich arbeite auch viel mit Lichteffekten. Im obigen Bild lenkt das stark belichtete, weiße Hemd die Aufmerksamkeit zu sehr ab. Ich habe also das „level“-Tool genutzt, um die Lichtintensität des Hemdes zu verringern. Zusätzlich wendete ich künstliche Unschärfe auf das ganze Bild an, um es weicher wirken zu lassen.

Das Wichtigste bei der Bildbearbeitung ist, dass sie den Eindruck und die Bedeutung, die das Photo vermitteln soll, unterstützt. Will ich Traurigkeit zeigen, verwende ich kalte Farben, geringes Licht und Kontraste. Eventuell auch einige Texturen oder eine Vignettierung, um die gesamte Stimmung zu akzentuieren.

Möchte ich im Gegensatz dazu eine positive Stimmung schaffen, nutze ich warme Farben, helles Licht et cetera. Deshalb weiß ich die meiste Zeit, während ich fotografiere, bereits wie ich das Bild bearbeiten werde.