11. Januar 2011 Lesezeit: ~3 Minuten

Aktfotografie: Auf das Wesentliche reduziert

Zur Aktfotografie bin ich vor knapp 2 Jahren gekommen. Ich hatte zwar auch schon vorher hier und da ein Aktbild geschossen, richtig anfreunden konnte ich mich jedoch nicht damit. Anlass war damals eine Freundin, die Aktbilder bei einem Fotografen machen ließ. Diese gefielen mir sehr und dadurch begann meine Leidenschaft für die klassische Aktfotografie. Mein erstes Opfer war damals übrigens jene Freundin.

Von Beginn an habe ich mit einer Lichtquelle gearbeitet. Warum und wieso kann ich bis heute nicht genau sagen, mit einem Licht zu arbeiten kommt meiner Arbeitsweise wohl am ehesten entgegen. Ich lege bei meinen Aktbildern immer großen Wert darauf, dass das Modell nicht zu erkennen ist. Das Gesicht im Schatten zu verbergen ist bei einem Licht einfacher als bei mehreren.

So ist zum einen sichergestellt, dass der Mensch anonym bleibt und es damit auch möglich ist, sich nackt vor die Kamera zu trauen. Zum anderen lenkt der Ausdruck des Gesichtes nicht ab. Ein weiterer Grund ist, dass die Schattenverläufe bei einem Licht wesentlich spannender sind. Immer wieder fasziniert es mich dabei, wie eine Änderung der Pose um wenige Zentimeter ein komplett neues Bild ergibt.

Aktfotografie: Auf das Wesentliche reduziert

Bei Bedarf nehme ich Reflektoren zur Hilfe um Akzente zu setzen, Lichtquelle ist jedoch in 95% der Fälle immer nur eine. Die Posen für meine Bilder ergeben sich aus der Zusammenarbeit und der Kommunikation. Manchmal hole ich mir Inspirationen aus Büchern, manchmal bei anderen Fotografen im Internet; oft möchte das Modell genau eines der Motive haben, die bei mir in meiner Galerie im Studio hängen.

Aktfotografie: Auf das Wesentliche reduziert

Liegenden oder sitzenden Posen gebe ich dabei fast immer den Vorzug. Durch die entsprechende Drehung und Körperspannung kann man oft kleine Problemzonen sehr gut verstecken, denn kein Körper ist perfekt.

Sehr dankbar bin ich für Menschen, die z.B. Tanz und/oder Gymnastik als Sport betreiben. Sie verfügen oft über eine sehr große Körperbeherrschung und -gefühl, so dass hier sehr oft außergewöhnliche Posen möglich sind. Eine gewisse Artistik erleichtert das dann doch oftmals sehr.

Aktfotografie: Auf das Wesentliche reduziert

Als Lichtformer nehme ich oft einen Standardreflektor mit einem Wabeneinsatz oder eine Softbox mit einem Grid. Mit hartem Licht werden die Konturen eines Körpers wesentlich besser herausgearbeitet als mit weichem. Natürlich ist dies keine Pauschalaussage, denn auch Falten und andere Problemzonen kommen damit besser zur Geltung. Hier gilt es einen Mittelweg zu finden wie so oft im Leben.

Aktfotografie: Auf das Wesentliche reduziert

Zukünftig werde ich versuchen mehr mit natürlichem Licht zu arbeiten, grade auch in der Aktfotografie. Dafür werde ich dann jedoch eine Möglichkeit finden müssen, die neugierigen Blicke meiner Nachbarn von gegenüber abzuhalten und trotzdem noch genug Licht für die Bilder zu haben. Alles in Planung für 2011.

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