19. Oktober 2013 Lesezeit: ~3 Minuten

Island von oben

Die Geschichte meiner Luftaufnahmen von isländischen Flüssen begann 2010, als mein Freund Mike Reyfman mir vor unserer Reise nach Island schrieb: „Lass uns ein paar Tage früher anreisen und versuchen, Bilder aus dem Flugzeug heraus zu schießen – das wird sicher interessant.“

Und dann flogen wir wirklich, ich das erste Mal. Michaels Fotos waren interessant, meine eher nicht.

Aber das Thema hatte mich gefesselt und ich las nach unserer Reise mehr darüber. Ich stellte fest, dass die interessantesten Luftbilder von Flussläufen waren und dass es nur sehr wenige Fotografen mit herausragenden Bildern auf diesem Gebiet gab. Ich beschloss also, die schönsten Orte in Island zu finden, um etwas Besonderes zu fotografieren.

© Andre Ermolaev

© Andre Ermolaev

Im Zeitraum der drei Jahren 2011 bis 2013 tat ich dies. In dieser Zeit flog ich mehrere tausend Kilometer und fand atemberaubende Bilder. Ich denke, niemand sonst hat eine solche Bildersammlung isländischer Flüsse.

Durch das viele Fotografieren habe ich unbezahlbare technische und praktische Erfahrungen gemacht: Wie man am besten fotografiert, mit welcher Technik, wie man unter diesen Bedingungen am besten arbeitet.

Das Interessanteste für mich war die Erstellung von Panoramen aus bis zu zehn Fotos, die zusammen ein Bild in hoher Qualität ergeben, das man ohne Weiteres auf 2 x 5 m Größe drucken könnte.

© Andre Ermolaev

© Andre Ermolaev

Die größte Schwierigkeit besteht darin, die Zeit zu finden, den Alltag zu durchbrechen, um für kurze Zeit diese fantastische Welt von oben zu sehen. Natürlich plane ich auch einige Dinge vor jedem Shooting. Das Wesentliche ist, welche Regionen man überhaupt erkunden möchte, aber das Wichtigste ist das Wetter: Die beste Zeit für Flüge ist der frühe Morgen.

Am besten verlässt man Reykjavik abends, denn dieser Flughafen öffnet erst gegen 9 Uhr morgens, und fliegt zu einem kleineren Flughafen, der weiter entfernt ist. Von da aus kann man bereits um 4 Uhr morgens aufbrechen. 

Zu Hause verbringe ich dann viel Zeit am Computer, um die Bilder auszuwählen, zu bearbeiten, zu Panoramen zusammenzufügen und zu drucken.

© Andre Ermolaev

© Andre Ermolaev

Das Fotografieren an sich ist eigentlich ziemlich einfach: Man nimmt neben dem Piloten Platz und fliegt zu einem interessanten Ort. Dann öffnet man das Fenster und fotografiert. Es ist wichtig, dass der Pilot versteht, was genau man fotografieren möchte und möglichst exakt fliegen kann.

Dann drosselt er die Geschwindigkeit und kippt leicht. Nach den vielen Stunden gemeinsam im Flugzeug versteht der Pilot meine Gesten schnell, zum Sprechen ist es im Flugzeug zu laut.

Mein Plan für die Zukunft? Weiter über isländische Flüsse fliegen, denn mir scheint dieses Gebiet unendlich. Vielleicht auch in einem anderen Licht und zu einer anderen Jahreszeit. Die bisherigen Bilder entstanden meist im Juni und Juli. Im September würden sich komplett andere Bilder ergeben.

Ähnliche Artikel