19. November 2012 Lesezeit: ~4 Minuten

True Mates

Im Dezember 2011 habe ich mit meinen engsten Freunden bei mir zuhause meinen 26. Geburtstag gefeiert. Zu dieser Zeit war meine fotografische Motivation sehr hoch, da ich gerade mein Heimstudio eingerichtet habe und dabei war, meine CI für Linsensuppe–Fotografie zu erstellen. Da gerade all meine Freunde versammelt waren, habe ich die Gelegenheit genutzt, um alle für eine schöne Erinnerung abzulichten.

Die Idee war geboren, jedoch entpuppte sich die Umsetzung als schwierig. Einige haben sich vor der Kamera unwohl gefühlt und das Projekt drohte zu scheitern. Angeheitert von der Stimmung und der einsetzenden Wirkung des Geburtstagspunsches kam dann die Idee, dass jeder einfach eine Grimasse zieht.

Selbst die unfotogensten Menschen (ich zum Beispiel, siehe Bild rechts) sind in der Lage, absichtlich doof zu gucken und vor allem, sich damit auch anzufreunden, wenn genau dies erwünscht ist.

Ich habe insgesamt mit drei Blitzen fotografiert. Eine 90cm-Softbox von links oben sorgte für das Hauptlicht, das relativ weich und gleichmäßig sein sollte. Ich wollte vom Hauptlicht einfach keine harten Schatten haben, weswegen die Wahl auf eine Softbox gefallen ist.

Außerdem kamen zwei Striplights zum Einsatz, die die Modelle jeweils von hinten rechts und hinten links getroffen haben. Die Striplights sorgten für schöne und kräftige Streiflichter. Durch diese Lichtkanten erscheinen die Personen plastischer und heben sich besser vom Hintergrund ab.

Ich habe vor einem grauen Hintergrund fotografiert, um einfach sehr flexibel in der Bearbeitung zu sein, da ich nicht ganz sicher war, wie die fertigen Bilder aussehen sollten. Da ich wusste, dass ich den Hintergrund austauschen wollte, habe ich diesem keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt und komplett auf eine separate Hintergrundbeleuchtung verzichtet.

Fotografiert habe ich mit einer Nikon D90 und einem Tamron 28-75mm f/2.8, meiner damaligen Standardbesetzung bei Personenfotografie. Die Fotos sind mit einer Brennweite von 50-70 mm und einer Blende von f/8 – f/11 entstanden.

Bei diesem Setting hat das Objektiv einfach die beste Abbildungsleistung. Die Belichtungszeit und der ISO-Wert waren standardmäßig bei 1/160 und 200. Nach einigen Lichttests waren die Fotos dann auch schnell im Kasten und die Party nahm ihren Lauf.

Am nächsten Morgen – nun 26 Jahre alt – war ich hochmotiviert, mich direkt an die Bearbeitung der einzelnen Fotos zu machen, jedoch zwangen mich die Nachwirkungen des Geburtstagspunsches dazu, dieses Vorhaben auf den (sehr) späten Nachmittag zu verlegen.

Beim Durchgucken der Fotos ist mir aufgefallen, dass alle Modelle sehr farbenfrohe Kleidung getragen haben. So lag es nahe, die Hintergründe dementsprechend anzupassen. Ich musste allerdings das eine oder andere Kleidungsstück umfärben, da mir die Farbe nicht gefallen hat.

Ich habe viel an den Kontrasten gearbeitet, um diese besonders herauszuarbeiten. Hierbei kamen einige Plugins und Dodge&Burn zum Einsatz.

Alle Bilder waren nun fertig bearbeitet, jedoch war ich unzufrieden, da ich eigentlich eine Collage daraus machen wollte. Problematisch daran war jedoch die ungünstige Anzahl von elf Fotos. Ich stand also vor dem Problem, wie ich eine prime Anzahl für die Collage verwenden könnte.

Praktisch orientiert wie ich bin, habe ich mich einfach dazu entschlossen, die Anzahl der Bilder auf zwölf aufzustocken. Ich habe fix meinen Papa angerufen und ihm von der Idee erzählt. Zwei Tage später war also auch das letzte Bild im Kasten und ich konnte die Collage abschließen.

Es fehlte nur noch ein Name, der jedoch schnell gefunden war: True Mates!

Ich habe bisher durchweg positives Feedback und Anerkennung für die Serie erhalten. Doch das, was mich wirklich stolz macht, ist, dass nun alle meine Freunde schön gerahmt bei mir im Wohnzimmer hängen.

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